𝐄𝐭𝐞𝐫𝐧𝐚𝐥 | ʸᵒᵒⁿᵐⁱⁿ

60 - [darkred]

(Seokjin)

"Danke, dass ihr alle so schnell kommen konntet. Ich denke, wir können jede Hilfe gebrauchen." Bedankte ich mich bei den fünfzehn Leuten, von denen neun Menschen und der Rest Vampire sind. Vor zwei Stunden stand ich an der Tür von Minhos Haus.

"Immer doch", sagte Hoseok. "Aber was ist denn so dringend? Du hast irgendetwas mit Yoongi erwähnt."

Ich nickte. "Korrekt. Es geht um Min Yoongi. Die meisten hier kennen ihn persönlich." Ich weiß, dass Namjoon, Hoseok, Jungkook, Taehyung und natürlich Jimin ihn kennen. Ein paar von den anderen auch noch.

"Was ist mit ihm?" Fragte Jimin. "Eigentlich wollte ich heute ausschlafen."

Bevor er weiter reden konnte, fing ich also an zu reden. "Ich war eben bei ihm, um einfach mal zu schauen, ob er noch am Leben ist, weil keiner etwas von ihm gehört hat. Erst hat Minho mir die Tür aufgemacht, doch nachdem ich geredet habe und Yoongi meine Stimme erkannt hat, war er sofort da und sah wirklich... Er sah wirklich..."

"Ja?" Fragte Jungkook. "Wie sah er aus? Gruselig?" Stimmt, Jungkook hat nur den Yoongi im ersten Heim, den noch nicht geheilten, traumatisierten Yoongi kennengelernt. Der wird sich jetzt wundern.

"Er sah einfach fertig aus." Sagte ich nach kurzer Überlegung.

"Er sah... fertig aus." Wiederholte Namjoon. "Darum rufst du uns alle zusammen?"

"Bitte haltet eure Fressen!" Rief Taehyung mit nervöser Stimme. "Seokjin fühlt sich gerade richtig verdammt panisch, weil Yoongi alleine ist. Irgendetwas wirklich Schlimmes ist los!"

"Danke. Als Yoongi bei der Tür war, hat er einen wirklichen Zusammenbruch gehabt. Er hat gezittert und hat sich an meine Hand gekrallt, hatte nasse Augen und mit brüchiger Stimme geredet. Außerdem sah er nicht... nicht gut aus. Ungesund. Kaputt. Er wollte mich in Haus holen, doch Minho stand hinter ihm und hat diktiert, wie die Situation verläuft. Ich sollte nicht ins Haus und schnell weg. Das hat Yoongi, während er nicht aufhören konnte mich leidend anzusehen, gesagt. Immer dann, wenn Minho etwas getan hat, sei es nur seine Hand auf Yoongis Schulter zu legen. Er scheint wirklich Angst vor Minho zu haben", erklärte ich die Situation. "Yoongi braucht Hilfe."

Alle sahen mich geschockt an. Mein Blick legte sich auf Jimin, der ebenso im Schock war. "Als... als ich damals bei ihm war, schien es ihm blendend zu gehen." Stammelte er.

"Das ist Monate her und offensichtlich hat sich vieles geändert, denn er sah wirklich nicht blendend aus."

"Lasst uns schnell schauen, wie wir ihn noch in der jetzigen Nacht aus diesem Haus bekommen." Sagte Namjoon und übernahm die Führung der Gruppe, wofür ich ihm dankbar bin. Er wird das hinbekommen.

(Yoongi)

Ich weiß nicht wie, aber Minho hat es geschafft mich ins Bewusstlose zu katapultieren. War es ein Schlag? Ich glaube schon... Aber so genau weiß ich es nicht, denn ich kann mich irgendwie schlecht daran erinnern, was war, nachdem Seokjin weg war. Alles ist einfach ab irgendwann... schwammig. Wie in einem Traum.

"Du bist wach, Liebling." Ich hob meinen Blick an, sah in sein Gesicht. Er küsste mich sofort. Ich fühlte mich zu schwach, als dass ich den Kuss erwidern konnte. "Bald schon werden sie bestimmt kommen, um nach dir zu schauen." Er streichelte meine Wange. "Hier sind viel zu viele Beweise gegen mich. Sie werden mich nicht frei herumlaufen lassen." Er lächelte mich nett an. "Aber keine Angst, ich werde dich nicht alleine lassen. Wir werden zusammen in Gefangenschaft kommen."

"Wa... Nein. Minho, bitte, ich will das ni-"

"Du hast die Frau getötet. Natürlich werden sie dich festnehmen", unterbrach er mich. Die Leiche liegt hinter dem Haus, bei den restlichen, mit deiner DNA überall. Und außerdem wirst du sie alle attackieren und umbringen wollen, wenn sie hier auftauchen." Er hielt plötzlich eine Spritze vor mein Gesicht. Eine dunkelrote, fast schwarze Flüssigkeit, war in die Spritze gefüllt.

"Na, weißt du, was das ist?"

Ich wollte weglaufen, doch dann bemerkte ich erst, in welcher Lage ich gerade bin. Meine beiden Hände waren an eine Wand hinter mir gekettet. Ich war in irgendeinem Kellerraum, der aber nicht der mit den Menschen war. Gott, er hat also noch mehr Räume hier unten. Und ich bin in einem.

"Habe ich von mir. Extra für dich, nur das Beste."

"Minho, bitte." Versuchte ich es wieder, doch er schob schon meinen Ärmel hoch und spritze mir dann die Flüssigkeit unter meine Haut, ohne dass ich mich wehren konnte.

Die Flüssigkeit? Genau, Minhos Blut. Vampirblut. Es ist das eigentliche, das wahre Vampirgift. Ohne Vampirblut kann ein Mensch kein Vampir werden. Aber wenn jemand, der schon ein Vampir ist, es nimmt...