57 - [Revolution]

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(Jimin)

Mein Herz schlug schneller, als er anfing mich langsam auszuziehen. Auf- und Erregung machten sich in mir breit und ich küsste ihn.

"Ich liebe dich", sagte er zwischen ihnen. Das erste mal.

Mein Kopf wollte es sofort erwidern, doch mein Herz erinnerte mich plötzlich an die Zeit mit Yoongi, der nun schon seit gut vier Monaten nicht mehr bei mir ist. Während ich mich anfassen ließ, legte sich mein Blick auf das Porträt von mir, welches er gemalt hat.

Schnell schloss ich meine Augen und ignorierte das alles.

"Ich liebe dich auch", erwiderte ich letzten Endes.

Yoongi kann mir egal sein, immerhin bin ich ihm auch egal.

(Yoongi)

Die letzten Tage habe ich mit Abstand von Minho gelebt.

Nun ja, nicht wirklich Abstand. Wir schlafen zusammen, essen zusammen und leben zusammen.

Aber des Öfteren sitze ich einfach auf dem Dach des Hauses und blicke ins Nichts, denke über alles nach, da ich mir eben diese Zeit nehme.

So kommt es, dass meine Gedanken sich die letzten Tage wieder mehr um Jimin gekreist haben. Immerhin ist er schon eine zentrale Figur in meinem Leben. Wie gerne ich ihn wieder sehen würde. Dann würde ich ihm sagen, dass ich die Zeit mit ihm sehr vermisse und Gefühle der Reue in mir hege, weil ich ihn verlassen habe.

Ich habe mir letztens Eingestanden, dass ich viel lieber bei ihm sein würde, als bei Minho, den ich eigentlich lieben soll.

Mag ich Jimin also mehr, als eine Person, die ich liebe?

Das würde heißen, ich liebe Jimin.

Aber ich bin mir nicht sicher. Liebe ich Minho denn überhaupt? Außerdem habe ich Jimin schon lange nicht mehr gesehen. Ob er ab und zu noch an mich denkt? Ob er mich noch liebt? Hofft er, dass ich ihn besuchen kommen werde?

Aber nein, das alles ist sehr unwahrscheinlich. Ich sollte gar nicht daran denken. Minho hat recht. Würde er oder sonst jemand sich um mich kümmern, geschweige denn, mich lieben, würden sie doch schauen, wie es mir geht.

"Minho", sprach ich ihn später an. "Der Vorrat ist leer." Sagte ich und dachte an meine Überraschung, als ich den leeren Kühlschrank, der sonst gut gefüllt ist, gesehen habe. Ich habe schon seit vier Tagen nichts gegessen, weil mein Appetit sich nicht mehr wirklich zeigt, doch jetzt habe ich mal wieder Hunger bekommen.

"Leer?" Minho sah mich mit großen Augen an. "Das glaube ich nicht." Er stand auf und so gingen wir zusammen zum Kühlschrank, wo Minho dann auch feststellte, dass er leer war. "Gut, ich bestelle neues. Das kann aber ein wenig dauern. Ist es dringend?" Fragte er und sah mich besorgt aus.

Hier hätte ich realisieren sollen, dass er mich davor noch nie wirklich besorgt angesehen hat.

Ich nickte und lächelte leicht. "Es ist alles gut. Aber- aber lass dir nicht zu viel Zeit, neues zu besorgen." 

Minho nickte schnell. "Natürlich, alles für dich." Er strich mir sanft über meine Wange.

𝐄𝐭𝐞𝐫𝐧𝐚𝐥 | ʸᵒᵒⁿᵐⁱⁿWhere stories live. Discover now