91 - [Consent]

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"Ich muss gestehen, ich habe mich schon oft gefragt, wie es ist, das zu essen." Ich sah den Block, den Yoongi mir gemacht hat, interessiert an. Es ist Blut mit Gelatine, richtig! Yoongi hatte auch einen vor sich, doch schien mit seiner ganzen Aufmerksamkeit bei mir zu sein. Erwartend sah er mich.
So nahm ich also ein Stück dieses Wackelpuddings und fing an ihn zu Essen.

"Und?"

"Nun... Ich glaube, warmes Blut würde mir besser schmecken." Meinte ich ehrlich und war mit meinen Erinnerungen zurück an den Tag vom Autounfall und bei dem Mann, dessen Blut ich zu mir genommen habe. Übelkeit machte sich wegen dieser Erinnerungen in mir breit.

"Du magst es nicht?" Riss mich Yoongi zum Glück aus den Gedanken.

"Doch, doch. Es ist lustiger, als Blut nur zu trinken. Und es fühlt sich füllender an. Mich wundert es jetzt aber doch, wie es kommt, dass wir Gelatine vertragen. Ist doch komisch, oder? Immerhin bekommen wir bei anderen Essen sofort eine Lebensmittelvergiftung."

Yoongi sah mich etwas verwirrt an, auch wenn er versuchte, dies zu verstecken. "Äh, ja. Machen wir öfter Blut-Blöcke? Jetzt, wo du es magst..."

Ich lächelte. "Natürlich." Und sofort sah Yoongi fröhlicher aus und fing an, seine Mahlzeit zu essen.

"Sag mal", fing ich nach ein paar Momenten an. "Ich habe dich nie gefragt, aber- du hast ja... Angst vor dem Aufzug. Ist es wegen der Enge?" Fragte ich, da ich dies bis jetzt noch nie getan habe, obwohl ich es schon eine längere Zeit tun wollte.

Yoongi nickte sofort. "Die Zeit im Sarg... die hunderte Jahre, die ich mich nicht bewegen konnte, in diesem engen, engen... engen, kleinen, erdrückenden Sarg waren... schlimm." Er schüttelte seinen Kopf. "Lieber keine engen Räume mehr in meinem restlichen Leben."

So mitfühlend und verständnisvoll wie möglich nickte ich. "Keine engen Räume mehr, versprochen." Yoongi lächelte zufrieden.

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Zum Anbruch des Tages legte ich mich neben die Liebe meines Lebens. "Weißt du Yoongi- Kann ich mich an dich kuscheln?"

"Natürlich."

Ich kuschelte mich an ihn, genoss es, wie er seinen Arm um mich legte. "Wo war ich... Ach ja. Weißt du Yoongi, du bist wirklich... perfekt." Ich strich über seinen Bauch. "Ich kann gar nicht glauben, so einen perfekten Freund wie dich zu haben. Du bist wirklich das Beste, was mir-"

"Sag das nicht." Unterbrach er mich. "Ich fühle mich sehr geschmeichelt von deinen Worten, aber beende den letzten Satz nicht. Ich bin wohl das schrecklichste, was dir je hätte passieren können."

"Spinnst-"

"Ich darf das sagen." Unterbrach er mich wieder. "Dass du das Beste bist, was mir je passiert ist. Ohne dich wäre ich schon längst in die Sonne gelaufen."

Ich setzte mich auf und sah in sein Gesicht. Er sah zur Decke, meinen Blick meidend. "Ich bin okay damit, ein Vampir zu sein. Und ich genieße jede Sekunde mit dir. Also habe ich das Recht darauf, zu sagen, dass du das beste bist, das mir im Leben hätte passieren können."

"Das sagst du nur so."

Kopfschüttelnd nahm ich seine Hände in meine. "Gut, dass wir eine Ewigkeit haben, dir klarzumachen, dass ich mein Leben mit dir tatsächlich genieße." Ich hob meine Mundwinkel an. "Darf ich dich küssen?"

Nun sah er zu mir. "Natürlich."

"Hör auf "natürlich" zu sagen, bitte." Platze es aus mir heraus. "Es ist nicht von Natur aus so, dass das Okay ist, nur weil wir zusammen sind." Ich drückte seine Hände. "Sag... sag etwas, das mir mitteilt, dass du okay damit bist."

"Oh Jimin, womit habe ich dich verdient?" Er setzte sich auch auf und lehnte seine Stirn an meine. "Du bist viel zu gut für diese schrecklich Welt." Ein paar Momente verblieben wir still so, genossen einfach die Nähe des anderen, hatten unsere Augen geschlossen und hielten noch Händchen. "Gegenfrage; darf ich dich küssen?"

Mein Mund verformte sich zu einem gerührten Lächeln. "Ja, das würde mir gefallen."

"Mh, das muss man also sagen." Meinte er. Gerade wollte ich ihm klarmachen, dass er seine eigenen Worte benutzen sollte, das legte er schon seine Lippen auf meine und für die restlichen Stunden waren wir nur mit zarten Berührungen und vielen "darf ich"-Fragen beschäftigt.

𝐄𝐭𝐞𝐫𝐧𝐚𝐥 | ʸᵒᵒⁿᵐⁱⁿWhere stories live. Discover now