𝐄𝐭𝐞𝐫𝐧𝐚𝐥 | ʸᵒᵒⁿᵐⁱⁿ

27 - [Stolz]

Seit ein paar Minuten sehe ich mir still den schlafenden Jimin an. Nicht, weil ich komisch bin oder so, nein. Ich bin einfach müde von der anstrengenden Nacht und will mich in das gemütliche Bett legen. Problem ist, dass Jimin in diesem liegt.

"..Hünchen.." Murmelt Jimin leise und drehte sich im Schlaf, so dass mehr Platz auf der einen Seite war. Kurz dachte ich nach, dann legte ich mich neben ihm ins Bett, deckte mich auch zu und genoss die Wärme, die Jimin ausstrahlte. Natürlich, ohne ihn zu berühren.

Zufrieden ließ ich mich in den Schlaf fallen.

Stunden später öffnete ich meine Augen und gähnte lang, wollte mich in eine gemütliche Position drehen, doch das klappte nicht. Verdutzt sah ich an meinen rechten Arm herunter und musste mit Überraschung feststellen, dass Jimin diesen in seinen Armen hatte.
Kurz überlegte ich, was ich tun sollte, dann tippte ich einfach seinen Kopf an, bis er sich bewegte. Schnell nahm ich meine Hand wieder weg und sah dann zu, wie er aufwachte.

"Hm?" Er sah mich kurz verwirrt an, dann schloss er seine Augen wieder und zog meinen Arm sogar noch etwas mehr an sich heran. Gerade wollte ich schon wieder meine Hand benutzen, um ihn anzutippen, dann öffnete er schnell seine Augen und sah mich erschrocken an. "Yoongi!" Er sah an meinen Arm und ließ schnell von diesem ab. "Was zur Hölle?"

Ich drehte mich endlich in die gemütliche Position, die aber leider in Gesichtsrichtung zu ihm war.

"Was machst du in meinem Bett?"

Als Antwort schloss ich meine Augen.

"Oh." Ich hörte, wie Jimins Herzschlag sich beruhigte. "Tut mir leid, ich- du hast mich gerade wirklich erschrocken." Nach einem Zögern legte er sich auch wieder hin. "Gestern warst du wirklich beeindruckend. Ich bin stolz auf dich." Ich öffnete meine Augen und hielt Blickkontakt mit ihm. "Hoseok ist jetzt ein großer Fan von dir, Seokjin bestimmt auch. Aber ich muss schon sagen, dass ich es nicht so toll finde, dass du nicht auf mich gehört hast." Jimin legte sich auf seinen Rücken, brach den Blickkontakt so. "Aber es ist offensichtlich okay. Unsere Organisation will dich wahrscheinlich bald treffen, um zu schauen, ob du nicht noch mehr helfen kannst."

Nein, das will ich ganz bestimmt nicht.

"Und falls es dich interessiert, der Vampir wurde gestern in ein Heim gebracht und der Vermisste gefunden. Er-..." Jimin schluckte und ich sah, wie er die Bettdecke mit beiden Händen packte. "Leider hat er zu viel Blut verloren, wir konnten ihn nicht retten, er war tot, bevor wir zu ihm kamen."

Interessiert sah ich Jimin an. Es fasziniert mich, wie er so traurig über den Tod von jemanden sein kann, den er nicht kannte.

"Malen wir heute weiter?" Fragte er dann nach Stille und sah mich wieder an.

Ich nickte, schloss dann aber meine Augen, da ich die Wärme und Gemütlichkeit wirkliche genieße. Jimin versuchte nach ein paar Minuten aus dem Bett zu kommen, doch ich hielt ihn schnell am Arm fest und sah ihn streng an. Die Wärme bleibt. Jimin schien zu verstehen, dass er da bleiben soll. Auch, wenn ich etwas Unsicherheit von ihm aus verspürte, blieb er so lange, bis ich selbst aus dem Bett stieg.