Kapitel 22

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Entschuldigt bitte, dass so lange nichts kam, aber ich hatte ein paar Prüfungsleistungen und die haben meine ganze Zeit gefressen. Jetzt gehts aber endlich weiter.

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POV - Lauren Fallmont

In einem Tempo das ich selbst nicht so von mir erwartete hatte rannte ich über das Gelände Richtung Schule.
Ich wollte auf keinen Fall zu spät kommen, denn wie Misses Green mich bereits gewarnt hatte, weitere Regelverstöße würden schwere Konsequenzen nach sich ziehen. Und Konsequenzen hatte ich seit meiner Ankunft eigentlich ausreichend zu spüren bekommen.
Ich war nervlich völlig am Ende und konnte immer noch nicht ganz fassen was so eben passiert war.
Ich hatte Miss Morgan geküsst und sie mich, schon wieder und es hatte sich so verdammt gut angefühlt. Mein Körper schien immer noch in Flammen zu stehen und meine Knie waren so weich wie noch nie. Ich musste mich beim Rennen mehr als nur konzentrieren um nicht zu stolpern.
Wie hatten mindestens 25 Minuten auf diesem Boden nur zugebracht uns zu küssen und es hatte sich angefühlt als wären nur ein paar Sekunden vergangen.
Ihre Lippen waren so unglaublich weich gewesen, ihr Körper hatte sich so gut angefühlt unter meinem.
Ich hatte ganz deutlich ihre Brüste an meinen gespürt, wie ihre Beine sich an meines geklammert hatten und wie ihre Hände meinen Hintern umfasst hatten.
Allein bei dem Gedanken zogen heiße Wellen durch meinen Unterleib. Ich schüttelte den Kopf um diese Gedanken loszuwerden, doch sie schienen sich eingebrannt zu haben. Als wollte mein Gehirn mich ganz genau wissen lassen, warum mein Unterleib sich nach tropischem Regenwald anfühlte.
Inzwischen hatte ich abgehetzt das Schulgebäude erreichte und stürmte Richtung
Biologiekabinett.
Im Keller war es wie immer kalt und modrig.
Dementsprechend roch es auch und naserümpfend lief ich ins Klassenzimmer und ließ mich auf einen freien Platz fallen.
Gerade noch rechtzeitig.
Keine Sekunde später läutete es zur ersten Stunde und meine Biologielehrerin, deren Namen ich schon wieder vergessen hatte, betrat den Raum.
Die nächsten 90 Minuten hatte ich es schwer mich zu konzentrieren, denn immer wieder glitten meine Gedanken zurück zu Miss Morgan. Und zu ihrer Haut auf meiner. Und ihrer Zunge die gegen meine Lippen stupste.
Noch nie hatte mich eine Frau derart fasziniert und gleichzeitig auch verunsichert.
>>Miss Fallmont, können Sie mir sagen was man unter RNA-Polymerase versteht?<<, fragte mich die Lehrerin freundlich lächelnd und riss mich damit total aus meinen Gedanken.
Offensichtlich versuchte sie mich in den Kurs einzubinden und unter anderen Umständen wäre ich ihr dankbar dafür gewesen, doch so hatte sie nur meinen inneren Monolog über meinen zukünftigen Umgang mit Miss Morgan unterbrochen.
>>Ja Miss, RNA-Polymere sind Enzyme die die Synthese der Ribonukleinsäuren bei der Transkription der DNA katalysieren<<, erläuterte ich rasch, in der Hoffnung sie würde mich jetzt in Ruhe meinen Gedanken nachhängen lassen.
>>Sehr gut Miss Fallmont<<, lobte sie mich überschwänglich bevor sie mit ihrem Unterricht fortfuhr.
Ich nickte nur teilnahmslos und versank wieder voll und ganz in Gedanken, an Miss Morgan und wie unglaublich sie doch küssen konnte.
Als es schließlich erneut klingelte nahm ich nicht mal Notiz von der angekündigten Klausur und verschwand schnellstmöglich aus dem Kabinett.
Seitdem Stacy und ich die Pausen nicht mehr rauchen gehen konnten, war es schwer sich in diesem riesigen Schulhaus zu finden.
Handys waren den Tag über verboten und ich war nicht besonders scharf darauf, das man mir meins einkassierte, denn hier wimmelte es vor Lehrkräften.
Ich beschloss mir eine ruhige Ecke zu suchen und etwas zu lesen, immerhin befand sich immer noch das Buch in meinem Besitz, welches ich gestern aus dem vierten Stock hatte mitgehen lassen.
Ich quetschte mich mit den Schülermassen durch die Gänge, bis ich endlich einen Ausgang erreichte.
Frische Luft würde mir sicher gut tun.
Ich begab mich also nach draußen und lief über das Gelände.
Der Schnee begann langsam zu schmelzen, denn am Tag erreichten wir oft Plusgrade und so stapfte ich in den matschigen Wald um mich dort auf dem altbekannten Baumstamm nieder zu lassen.
Ich lehnte mich gegen den angrenzenden Baum und holte das Buch, gepaart mit etwas zu Essen aus meinem Rucksack.
Es war doch bemerkenswert, dass ich mich nie über einen grundsätzlichen Konsens hinaus damit beschäftigt hatte was Dominanz eigentlich bedeutet und wie viele Variationen es gab. Miss Morgan schien Dominanz eher durch Aggression zu erzwingen. Indem sie mir gegenüber mehr Macht besaß und dies auch deutlich machte, musste ich mich unterwerfen um in der Situation bestehen zu können. Ihr Schlag war eine klare Form von physischer Dominanz gewesen, während sie mich sonst durch psychische Machtspielchen unter Kontrolle behielt.
Die Pause verging viel zu schnell, doch ich war froh als der Tag endlich zu Ende war.
Nun gut, so ganz zu Ende war er noch nicht.
Das Nachsitzen heute Abend stand ja auch noch an. Dafür verfluchte ich mich noch immer.
Schlussendlich konnte ich sagen, das ich es mir wirklich nicht leicht gemacht hatte bisher.
Wenn ich mich nur einfach an die Regeln gehalten hätte, dann müsste ich weder jeden Abend in der Schule antanzen, noch jeden Morgen auf der Laufbahn.
Das Training mit Miss Morgan war doch um einiges härter als mein eigenes und wäre da nicht mein verdammter Ehrgeiz, dann hätte ich schon lange aufgegeben. Doch ich war zu stolz um einfach klein beizugeben. Zumindest bisher noch. Miss Morgan hatte durchaus das Potential mich zu brechen und das war mir sehr schmerzlich bewusst. Sie konnte über mich gebieten und ich konnte mich ihr nicht entgegensetzen, selbst wenn ich es versuchte.
Miss Morgan war mir den ganzen Tag nicht nochmal über den Weg gelaufen, jedoch hatte es sich wie ein Lauffeuer verbreitet in der Schule, das sie heute zu spät gekommen war.
Offensichtlich kam Miss Morgan sonst nie zu spät.
Das hätte auch nicht zu ihr gepasst.
Ich wusste aber auch nicht wie ich ihr hätte gegenüber treten sollen.
Diese Nähe zwischen uns was so verheißungsvoll und so schmerzhaft gleichzeitig.
Miss Morgan war wie die verbotene Verführung, die Sünde die man begeht weil man ihr nicht entkommen kann und ich würde immer und immer wieder für diese Frau sündigen.
Als ich mich am Abend müde wieder in die Schule schleppte, war ich so am Ende, das ich nicht wusste wie ich die nächste Stunde überstehen sollte.
Ich war wirklich erschöpft, meine Beine schmerzten und inzwischen hatte ich ein fettes Hämatome am Bauch, von meinem Sturz auf Miss Morgans Beckenknochen.
Ich lief in die erste Etage und zum Nachsitzraum.
Als ich die Tür öffnete, war dieser allerdings leer.
Kein Lehrer war anzutreffen und auch keine anderen SchülerInnen.
Offensichtlich war ich die Einzige mit dem massiven Glück am diesem Abend nachsitzen zu dürfen.
Genervt ließ ich mich auf meinen üblichen Platz in der ersten Reihe fallen und kramte meinen Block heraus. Es langweilte mich tierisch diese Hausordnung abschreiben zu müssen.
Ich war gespannt wer mich heute beaufsichtigen würde, denn es gab keinen offiziellen Plan den man einsehen konnte oder irgendwas in die Richtung.
Im Endeffekt war die einzig nette Lehrerin an dieser Schule Misses Wood und die hatte erst letzte Woche Aufsicht, also erwartet ich nicht sie heute anzutreffen.
In dem Moment öffnete sich die Tür und als sich die bekannte Gänsehaut binnen Sekunden auf meinem Körper ausbreitete, war mir ziemlich schnell klar, wer heute Aufsicht hatte.
Ich sah langsam auf und direkt in Miss Morgans Augen, welche mich prüfend taxierten. Mein Herz begann mal wieder ungesund schnell zu schlagen.
>>Wir müssen uns dringend unterhalten Miss Fallmont<<, kündigte sie kalt an und schloss die Tür mit einem lauten Knallen hinter sich.
Ich sah sie etwas ängstlich an und beobachtete sie, wie sie zum Lehrerpult lief und dort ihre Tasche ablegte, bevor sie sich wieder zu mir umdrehte und mich mit kalten Augen fixierte.
Ich räuspere mich nervös und begann mit meiner Uhr zu spielen.
Auch Miss Morgan räusperte sich und schien auf einmal nicht mehr so sicher was sie eigentlich sagen wollte.
Ich sah sie erwartend an, in der Hoffnung sie würde endlich anfangen zu sprechen. Diese Augen zogen mich schon wieder mehr in ihren Bann als gut war.
>>Das muss aufhören<<, platzte es jetzt schließlich aus ihr heraus und sie sah mich durchdringend an.
Ich zuckte kurz zusammen, überrascht davon wie sehr mich ihre Stimme durchdrang.
>>Was?<<, schoss es fragend aus mir heraus und ich sah automatisch die Tischplatte an.
Kurz herrschte Stille.
>>Das was Samstag im Pub passiert ist und gestern und heute früh, das muss aufhören!<<, sagte sie deutlich und stieß sich vom Tisch ab um sich vor dem meinen aufbauen zu können.
Nun sah ich doch auf und direkt in ihre unergründlichen Augen, welche mich emotionslos betrachteten.
>>Und wieso sagen Sie mir das? Wenn es Sie so stört, dann kommen Sie mir doch einfach nicht mehr nahe<<, erwiderte ich leise und wollte mir für meine vorlaute Art am liebsten direkt auf die Zunge beißen. Wieso konnte ich nicht einmal den Mund halten?
Miss Morgan hingegen schien sich von meiner Aussage schon wieder äußerst provoziert zu fühlen, denn sie presste die Lippen aufeinander und die Augen zusammen.
>>Treiben Sie es nicht zu weit Fallmont und vor allem unterstellen Sie mir nie wieder, ich würde Ihnen, meiner Schülerin, nahekommen<<, fauchte sie wütend was mich nun entsetzt aufblicken ließ.
War das gerade ihr verdammter ernst?
Wollte sie mir wirklich die Schuld dafür geben das wir uns geküsst hatten? Das sie mich geküsst hatte? Binnen Sekunden sah ich mal wieder rot.
>>Ich soll es nicht zu weit treiben? Sie geben mir gerade die Schuld dafür das sie mich genauso geküsst haben und das es Ihnen gefallen hat<<, zischte ich wütend und richtete mich auf.
Ich hatte keine Lust mehr mir sowas gefallen zu lassen, ständig hackte sie auf mir rum und jetzt wollte sie mich auch noch für ihre angeblichen Fehler verantwortlich machen.
Doch das würde ich nicht akzeptieren.
Miss Morgan schien kurz davor, vor Wut zu explodieren, binnen Sekunden hatte auch ich sie mal wieder zur Weißglut getrieben.
>>Fallmont...<<, knurrte sie und sah mich vernichtend an, während ich mich ebenfalls vor ihr aufbaute.
Ihre Unterlippe zitterte vor Wut und ich sah wie sich ihre Knöchel weißfärben, während sie sich am Tisch festkrallte.
Sie würde es leugnen. Sie würde leugnen das sie es genauso gewollt hatte, würde mich einschüchtern und irgendwann mir trotzdem wieder nahe kommen, doch ich hatte keine Lust eine ewige Marionette in ihrem Spiel zu sein.
Was ich als nächstes tat war zum einen furchtbar mutig aber gleichzeitig auch furchtbar dumm.
Ich schnellte vor und presste meine Lippen auf ihre und für den minimalen Bruchteil einer Sekunde erwiderte sie den Kuss.
Blitze schossen durch meinen Körper. Ein unstillbares Verlangen kroch durch jede Faser und vernebelte meine Sinne.
Als würde ich die schönsten Lippen der Welt küssen und ihr kurzes zufriedenes ausatmen wiegte mich in Sicherheit, doch offensichtlich überragte ihre Wut, denn sie stieß mich von sich und mit einem klatschenden Geräusch landete ihre Hand auf meiner Wange. Das alles passierte binnen weniger Sekunden.
Der Schlag zog durch meine Wange und ich keuchte schmerzerfüllt auf, doch wie ich es bereits erwartete zog der Schmerz weiter in meinen Unterleib und verwandelte sich dort in prickelnde Vorfreude.

Dominate meWhere stories live. Discover now