Kapitel 39

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POV - Lauren Fallmont

Ich spürte Alicias heißen Atem in meinem Nacken, wie sich ihre nackte Haut an meine schmiegte und wie ihre Hände unablässig über meinen Körper fuhren.
Binnen Sekunden hatte ich das Gefühl den Verstand zu verlieren und konzentrierte mich ganz auf ihre Berührungen.
Worte konnten nicht beschreiben was sie in mir auslöste.
Heiße Wellen fuhren durch meinen leicht zitternden Körper und ich spürte Alicias zufriedenes Grinsen in meinem Nacken.
Sie wusste genau was sie in mir auslöste und das sie mich, spätestens jetzt, völlig unter Kontrolle hatte.
Wie konnte ein Mensch nur so unglaublich weiche Hände haben?
Doch Unsicherheit kämpfte sich langsam in den Vordergrund meiner Gedanken, denn dieses Verhalten passte nicht zu Alicia.
Andererseits fühlten ihre Berührungen sich unglaublich an, sie wusste einfach genau was sie tat und welche Wirkung sie damit erzielte.
Ich würde alles dafür tun, damit sie jetzt, auf der Stelle, mit mir schlafen würde, denn niemals hatte ich besseren Sex gehabt, als mit ihr.
Allerdings bezweifelte ich stark, dass sie das tun würde, aber was sonst bezweckte sie gerade?
Doch ich hatte nicht lange Zeit mir darüber Gedanken zu machen, denn ihre Hände waren nach oben gewandert und umschlossen meine Brüste, was mich überrascht aufstöhnen ließ.
Damit war die Antwort klar.
Es schien als hätten ihre Hände die perfekte Größe für meine Brüste und diese Berührungen raubten mir den Atem.
Sie umfasste diese stärker und ich drückte mich ihr entgegen, doch sie hielt mir stand.
Ich vernahm dieses leise Lachen von ihr in meinem Ohr.
Es war kein belustigtes Lachen, sondern tiefste Zufriedenheit über meine Reaktion auf ihre Berührungen spiegelten sich in diesem wieder.
Doch irgendwas stimmte nicht, sie hatte selbst die Regel aufgestellt, das es keine Annäherungen während der Schulzeit geben sollte.
Vorhin hatte sie mich sogar noch gesiezt und das obwohl wir alleine waren und jetzt, auf einmal, wollte sie mit mir schlafen, unter der Dusche, in der Schule?
Das passte nicht zusammen und innerlich verfluchte ich meinen Kopf, dass er es nicht einfach hinnehmen und genießen konnte.
Allgemein erforderte es gerade alle meine Selbstbeherrschung diese Gedanken überhaupt fassen zu können, denn inzwischen hatten Alicias Finger begonnen mit meinen Nippeln zu spielen und zwischen meinen Beinen wurde es immer heißer.
Ich empfand es als derart intensiv, dass ich das Gefühl hatte, jede weitere Berührung wäre zu viel, würde mich um den Verstand bringen.
>>Alicia...<<, keuchte ich atemlos in der Hoffnung zu Wort zu kommen, oder dass sie verstehen würde, worauf ich hinaus wollte.
Doch das Gegenteil passierte.
Mit einem Ruck drückte Alicia mich frontal gegen die kalten Fließen und kam meinem Ohr mit ihren Lippen ganz nah.
Ich nahm ihren Geruch umso intensiver wahr.
Ich liebte ihr Parfüm. Es roch so unglaublich gut.
>>Sh, sei einfach leise und genieß es<<, hauchte sie mit rauchiger Stimme und es fiel mir schwer, mich ihr nicht einfach willenlos hinzugeben.
Die Kraft mit der sie mich gegen die Wand drückte, war stark, nicht stark genug dass es schmerzhaft war, aber stark genug um ihre Position in diesem Moment zu unterstreichen.
Dieses Gefühl von Alicia dominiert zu werden war unbeschreiblich gut, ich liebte es geradezu und dementsprechend schnell verstummte ich wieder.
Nun spürte ich ihre Lippen wieder auf meinen Schultern und an meinem Hals.
Quälend langsam bahnten sie sich ihren Weg über meinen Körper.
Atemlos stand ich an die Wand gedrückt und genoss die Wärme die von Alicias Körper ausging.
Sie bildete einen so unglaublich himmlischen Kontrast zur kalten Wand und ließ mich immer ungehaltener werden.
Wieder mal symbolisierte sie die rettende Wärme, die mich von ihr abhängig machte.
Ohne ihre Wärme, ihre Berührungen, wäre es furchtbar unangenehm gewesen, nackt an der kalten Wand zu stehen, doch so, war es eher der luststeigernde Kontrast.
Ich wollte mich völlig auf ihre Berührungen einlassen, sie spüren und genießen, doch mein Kopf wollte keine Ruhe geben.
Eine eigentlich unbegründete Sorge keimte in mir auf und ließ mich immer unruhiger werden.
Alicias Hände schienen überall und nirgendwo zu sein.
Ich musste mehrfach tief durchatmen um mich halbwegs zu besinnen, Alicia hingegen schien dies wohl als Zustimmung auf ihre Berührungen zu deuten, denn ich spürte wie ihre Finger sich nun langsam den Weg über mein Bauch weiter nach unten bahnten.
Wenn ich das jetzt nicht stoppte, dann hatte ich verloren, denn dann würde ich mich so nach ihr sehnen, dass mir alles egal werden würde.
>>Alicia..., Stop...<<, keuchte ich atemlos und tatsächlich verruhten ihre Hände sofort an Ort und Stelle.
Nämlich auf meinem Unterleib, keine zwei Zentimeter von wirklich empfindlichen Stellen entfernt.
Heiße Wogen durchfuhren mich und ich schloss kurz die Augen um mich zu besinnen, während das heiße Wasser weiterhin auf uns nieder regnete.
Inzwischen war mir so heiß, dass ich mich über kaltes Wasser mehr gefreut hätte.
Ich spürte immer noch Alicias Atem im Nacken, ihren Körper an meinem und wie sich ihre Brust hob und senkte und dabei immer wieder gegen meinen Rücken traf.
Alicia selbst schien offensichtlich unentschlossen, wie sie mit dieser Situation umgehen sollte.
Ich spürte wie angespannt sie auf einmal war und sofort bekam ich ein schlechtes Gewissen.
Ihre Hände packten mich nun an der Taille und sie drehte mich um, sodass ich nun mit dem Rücken zur Wand stand und sie ansah.
In ihren Augen war ein leicht gereizter Ausdruck und sie schien alles andere als angetan.
Sie hatte die Lippen argwöhnisch zusammengekniffen und die Stirn in Falten gelegt, während sie mich nun mit ihren kristallklaren Augen traktierte.
Ihr Körper war angespannt, ihre Muskeln zeichneten sich deutlich ab und in ihrem Gesicht spiegelten sich Unverständnis und vielleicht auch etwas Enttäuschung wieder.
Sie erwartet, dass ich sprach, das wusste ich, doch ich wusste im Moment nicht in Worte zu fassen, was in mir vorging.
Ich liebte ihre Berührungen, ich liebte alles an Alicia und Gott es war fantastisch gewesen, wie sie mich berührt hatte, doch mein siebter Sinn sagte mir unmissverständlich, dass hier etwas nicht stimmte.
Langsam streckte ich die Hand aus und aufmerksam verfolgte Alicia diese Bewegung, bis ich schließlich sanft ihre Wange umfasste und über diese mit meinem Daumen fuhr.
Ich hoffte mit dieser liebevollen Geste etwas zu bewirken, doch das Gegenteil geschah.
Alicia schien wie zu Eis erstarrt und sah mich einfach nur stumm an.
Ihre Augen waren auf einmal merkwürdig leer und sie schien fast etwas weggetreten.
Hatte ich eine Grenze überschritten?
>>Alicia...?<<, fragte ich vorsichtig und langsam löste sie sich aus ihrer Starre, bevor ein gequältes Lächeln in ihrem Gesicht erschien.
Es wirkte so falsch, so aufgesetzt, so unglücklich, dass ich das Gefühl hatte, irgendwas in mir zerbrechen zu spüren.
Es tat mir weh sie so zu sehen, obwohl ich nicht einmal sagen konnte warum.
>>Was ist los? Irgendwas stimmt nicht...<<, fragte ich zaghaft, doch statt der erwarteten offen Reaktion ihrerseits, verschwand das Lächeln auf ihrem Gesicht wieder und wich auf einmal tiefer Kälte.
Sie sah mich so ausdruckslos an, das ich mich automatisch an den ersten Schultag zurück erinnerte, als sie mich vor dem Eingang genauso angesehen hatte.
So hasserfüllt, so kalt, so wütend.
>>Was soll sein?<<, fragte sie kühl und stellte mit einem schnellen Handgriff die Dusche ab.
Das Rauschen verstummte und Stille erfüllte den Raum.
Die Schwaden aus heißem Wasserdampf vernebelten meine Sicht, doch Alicias helle Augen stachen trotz dessen deutlich hervor.
Den Geruch nach Granatapfel den ich davor noch als angenehm empfunden hatte, war auf einmal so drückend, dass mir glatt schlecht wurde.
Es war eine einengende Stille, während ich krampfhaft nach den richtigen Worten suchte.
Alicia würde sowieso abblocken, das war mir spätestens seit diesem Moment bewusst, doch ich wollte nicht, dass sie dachte es würde an ihr liegen oder ich würde es nicht gut finden, wenn sie mich anfasste.
>>Du brichst deine eigenen Regeln, das passt nicht zu dir..., irgendwas ist doch los?<<, versuchte ich es erneut und wollte ihr erneut über die Wange streichen, doch sie packte meine Hand und umfasste mit ungeahnter Kraft mein Handgelenk.
Damit war mir unmissverständlich klar, dass ich sie gerade nicht anfassen sollte.
Etwas eingeschüchtert ließ ich meine Hand sinken.
>>Ich weiß nicht was du meinst, seit wann stört es dich, wenn ich dich anfasse?<<, fragte sie und die Kälte in ihrer Stimme, machte mir klar, dass ich im Moment keine Chance hatte, das wieder gerade zu biegen, doch ich würde nicht einfach so aufgeben.
Das war überhaupt nicht meine Intention gewesen, ich machte mir einzig und allein Sorgen um sie, doch sie hatte meine Abweisung falsch gedeutet.
>>Das sage ich doch gar nicht, nein Alicia, es stört mich nicht wenn du mich anfasst, ganz im Gegenteil, aber das Verhalten passt nicht zu Dir, ich mache mir einfach nur Sorgen! Vorhin siezt du mich noch, obwohl wir ganz alleine waren und jetzt willst du unter der Dusche mit mir schlafen? Ich möchte nur verstehen, woher der plötzliche Sinneswandel kommt?!<<, redete ich ungehalten drauf los, in der Hoffnung sie würde es verstehen.
Doch der Zug war offensichtlich abgefahren, denn Alicias Miene verdüsterte sich nur noch weiter.
>>Es ist nichts. Verstanden?<<, fragte sie in schneidendem Ton.
Die Verzweiflung stand mir wahrscheinlich ins Gesicht geschrieben, denn ich wusste mir nicht mehr zu helfen.
Das Ganze lief gerade massiv aus dem Ruder.
Warum blockte sie mich so ab?
>>Wenn du nicht drüber sprechen möchtest in Ordnung, aber schieb mich nicht emotional komplett von dir weg, das ist nicht fair<<, erwiderte ich nun langsam und konnte den gereizten Unterton nicht mehr aus meiner Stimme verbannen, ich verstand nicht warum sie so pampig reagierte, obwohl ich mir einfach nur Sorgen machte.
Alicias Gesicht wurde zusehends weißer und das war kein gutes Zeichen, denn das geschah nur, wenn sie wirklich wütend war.
>>Ich sagte: Es. Ist. Nichts. Und jetzt hör auf<<, mahnte sie mich und der leicht bedrohliche Unterton in ihrer Stimme ließ mich merklich zusammenzucken.
Drohte sie mir etwa?
>>Kannst du nicht verstehen das ich mir einfach Sorgen mache...<<, setzte ich an, doch sie unterbrach mich.
>>Du sollst still sein!<<, sagte sie kalt und wurde dabei immer lauter, doch es war mir in diesem Moment egal wie vernichtend sie mich ansah, ihr Verhalten war kindisch und völlig unangebracht.
Ich wurde nun auch wütend, denn dass sie so mit mir sprach, ging in diesem Moment eindeutig zu weit.
>>Aber Alicia warum...<<, unternahm ich einen letzten Versuch, doch es scheiterte.
>>Jetzt halt den Mund<<, schrie sie fast und die Ader auf ihrer Stirn stach gefährlich hervor. Ich konnte meine Wut nun nicht mehr unterdrücken.
So würde sie nicht mit sprechen!
>>Was sonst? Hm?<<, fragte ich provokativ und verpasste ihr einen leichten Schubs, der sie einen Schritt zurück machen ließ.
>>Was willst du tun? Willst du mich von der Schule schmeißen? Mich anschreien? Mich nachsitzen lassen?<<, provozierte ich weiter und verpasste ihr immer mehr Stöße, während nun auch ich immer mehr in Rage geriet.
>>Lauren...<<, knurrte sie warnend, doch ich ging gar nicht darauf ein.
>>Was Alicia? Was? Passt Dir mein Verhalten nicht? Was willst du machen? Vielleicht sollte ich mit dem Direktor mal über dein Verhalten sprechen!<<, setzte ich noch einen oben drauf während ich ihr erneut einen Stoß versetze.
Ich war wirklich verletzt. Verletzt das sie mich anschrie und mich emotional so von sich fern hielt, dass ich offensichtlich nicht mal nach ihrem Befinden fragen durfte, ohne das sie laut wurde.
Damit hatte ich ihren Geduldsfaden offensichtlich zum zerreißen gebracht, denn sie verpasste mir einen derart starken Schubs, das ich den Halt auf den glatten Fliesen verlor und rücklings gegen die Wand krachte, während sie sofort vor mir war und bereits die Hand hob.
Ich keuchte schmerzerfüllt auf.
Ich war direkt mit den Schulterblättern gegen die Fliesen gekracht und ein ungutes Pochen zog durch meinen Rücken.
Doch ich hatte keine Chance den Schmerz wirklich zu realisieren, denn ihre Bewegung war mir nicht entgangen.
Mit großen Augen sah ich Alicia an, wartete darauf das ihre Hand auf meine Wange traf und das der Schmerz durch meine Glieder fuhr.
Doch sie schlug nicht zu, sie verruhte in dieser Position, während ich schmerzvoll die Luft aus meinen Lungen stieß.
Wir waren keine dreißig Zentimeter von einander entfernt und ich sah wie ihr Brustkorb sich schnell hob und senkte. Die Zeit schien stillzustehen. 
Ihren Augen sprühten vor Wut, doch auch etwas anderen war in ihnen, was ich nicht deuten konnte.
Ich sah sie mindestens genauso wütend an.
Diese Situation war definitiv keine in der ich von ihr geschlagen werden wollte.
>>Das wagst du nicht...<<, zischte ich leise und nahm im Augenwinkel immer noch ihre erhobene Hand wahr.
>>Ach nein?<< fauchte sie zurück und sah mich kalt an.
>>Wenn ich für dich nicht mehr als eine kleine Affäre bin, dann sag dass das nächste mal gleich, dann frage ich nie wieder wie es dir geht...<<, zischte ich wütend und schlug ihre Hand weg, bevor ich mich mit einem letzten vernichtenden Blick an ihr vorbei drängte und aus der Dusche ging.
Ich ließ sie dort stehen, während ich befürchtete mein Kopf würde gleich platzen, vor Überforderung.
Ich schnappte mein Handtuch und wickelte mich in dieses, während ich Mühe hatte die Tränen zurück zu halten.
Ich hatte mich verliebt und ich hatte verloren, ganz offensichtlich, wollte Alicia mich nicht in ihrem Leben, nicht in ihrer Privatsphäre.
Sie hatte es mir gerade mehr als deutlich gemacht.
Wie hatte ich auch nur so naiv sein können und denken, es wäre ihr wichtig, ich wäre ihr wichtig.
Ich stürmte aus der Dusche und in die Umkleide, mein Inneres schien in tausend Stücke zerbrochen und ein Taubheit breitete sich in mir aus, welche so erdrückend und schmerzvoll war, dass ich sie nicht mal in Worte fassen konnte.
Wieso war ich so naiv gewesen? Wieso hatte ich mich auf diese Frau eingelassen?
Sie war die Zerstörung in Person, ich hätte es wissen müssen, doch ich hatte mich ihr blind anvertraut.
Eine ungeahnte Übelkeit überkam mich und ich hatte Mühe mich nicht zu übergeben.
Ich stolperte geradezu zu meinem Spind und kramte eilig meine Sachen heraus, ich wollte nur noch weg.
Doch ich hatte gerade mal meine Unterwäsche und die Hose an, als die Tür der Umkleide aufgerissen wurde.
Ich schreckte herum und sah Alicia.
Stumm starrten wir uns an.
>>Lauren...<<, kam es erstickt von ihr und in diesem Moment konnte ich meine Tränen nicht mehr zurückhalten.
>>Kannst du Dir eigentlich vorstellen was du anrichtest? Mit mir? In mir?<<, schrie ich hysterisch, während die Tränen über mein Gesicht liefen.
Ich war völlig außer mir.
Alicia war offensichtlich völlig überfordert mit der Situation, denn sie stand einfach nur da und sah mich stumm an.
>>Du behandelst mich als wäre ich dir völlig egal, offensichtlich bin ich das auch, sonst würdest du ja nicht so mit mir umgehen<<, tobte ich weiter, während die Wut langsam blanker Enttäuschung und Erschöpfung wich.
>>Nein Lauren..., du verstehst das nicht... ich...<<, stotterte sie doch ich unterbrach sie.
>>Ach ich verstehe das nicht? Für mich ist die Situation ziemlich klar Alicia<<, fauchte ich und wollte an ihr vorbei um einfach aus dieser Umkleide zu kommen, von ihr weg zukommen.
Doch Alicia ließ mich nicht durch, sie hielt mich fest und zog mich einfach in ihre Arme.
>>Fass mich nicht an, ich...<<, versuchte ich mich dagegen zu wehren, doch der letzte Teil meines Satzes ging in meinen Tränen unter.
Ich weinte.
>>Kannst du dir vorstellen was das mit mir macht?<<, fragte ich wütend unter Tränen und hämmerte mit meinen Fäusten auf ihren Brustkorb, doch Alicia hielt mich einfach nur fest.
Die Tränen überkamen mich und ich gab sämtlichen Widerstand auf.
Ich stand da, während Alicia mich an sich drückte und weinte hemmungslos.
Ihr Griff war stark. 
So standen wir da.
Sicher eine halbe Ewigkeit, auch nachdem ich aufgehört hatte zu weinen, hielt Alicia mich immer noch fest.
Sie wollte in diesem Moment mein sicherer Hafen sein und ich hätte auch keinen anderen Hafen gewollt.
Ich genoss ihre Wärme, ihre Nähe, wie sie mich festhielt und wie gut sie roch.
Ich inhalierte ihren Duft und es beruhigte mich. 
Es beruhigte mich ihr nah zu sein, war ich davor völlig aufgelöst und aufgewühlt gewesen, vor Wut, Enttäuschung und Schmerz, so war ich doch nun völlig ruhig und eine unendliche Erschöpfung erfüllte mich.
Sie kroch in jedes meiner Körperteile, erfüllte meinen Geist und ließ meine Augen schwer werden.
Am liebsten wäre ich einfach so eingeschlafen, in Alicias Armen, sie bei mir und egal wie wütend ich auf sie sein wollte, ich konnte es nicht. Auch wenn sie sich nicht entschuldigte. 
Ich konnte den Gedanken nicht ertragen ihr nicht mehr nah sein zu können.
Ich konnte sie nicht von mir stoßen, so wie sie es vorhin getan hatte, dafür war ich inzwischen schon zu blind vor Liebe.
Ich wollte Alicia am liebsten in jeder Sekunde bei mir haben, sie spüren, riechen.
Es schmerzte, es schmerzte, dass sie mich so einfach von sich stoßen konnte.
Wie schnell sie emotional dicht machen konnte wenn sie wollte.
Ich würde dieser Frau mein Leben anvertrauen, mein Innerstes offenbaren und ihr meine dunkelsten Geheimnisse verraten, doch das schien keinesfalls auf Gegenseitigkeit zu beruhen.
Doch vielleicht sollte es auch nicht anders sein, was wäre es wohl sonst für ein verschwommenes Machtgefüge zwischen uns.
Vielleicht war es insgeheim auch das, was mich an dieser Frau so anzog.
Diese Ungewissheit, dieses Feuer in ihr und diese Kraft die von ihr ausging.
Man konnte sich nicht vorstellen Alicia Morgan wäre schwach, so schwach wie ich es war, sobald sie auch nur in meiner Nähe war.
Sie war wie ein Fels in der Brandung, nur das dieser Fels mit jeder Welle die dagegen schlug immer mächtiger, stärker und größer wurde.
Ich spürte wie angespannt sie war.
Die Erschöpfung kroch durch meinen Körper und auf einmal schien mir das alles so unbedeutend.
Ich wollte nur noch schlafen.
Doch ich konnte nicht und langsam löste ich mich aus der Umklammerung.

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