Kapitel 38

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POV - Lauren Fallmont

Diese Spannung zwischen Alicia und mir, machte mir das Atmen schwer und ließ eine ungewohnte Ruhelosigkeit durch meinen Körper fahren. Wobei, so ungewohnt war sie inzwischen nicht mehr. Mein Körper schüttete jedes Mal Tonnen an Adrenalin aus, sobald Alicia mir auch nur gegenübertrat.
Ich war ihr so nah und hatte doch das Gefühl ihr so fern zu sein.
Jeden Moment könnte jemand die Tür öffnen, könnte uns sehen, wie sie mich im Arm hielt und wir uns stumm ansahen, die Gesichter Zentimeter voneinander entfernt.
Wir könnten es nicht erklären, wir könnten uns nicht rausreden und vor allem könnten wir es nie wieder ungeschehen machen.
Doch trotz dieses Risikos standen wir hier und sahen uns tief in die Augen.
In Alicias Augen tobte ein Sturm der Emotionen seit Stacy sie heute früh fast umgefahren hatte und dieser schien sich nicht zu beruhigen im Gegenteil, ich spürte wie ihr Herz gegen ihre Brust hämmerte und sah das leichte Zittern ihrer Unterlippe.
Sie schien sich in meinen Augen verloren zu haben, denn gedanklich war sie gerade ganz woanders.
Ihre Nähe tat mir gut und auch wenn ich lieber gewusst hätte was in ihr vorging, so war ich doch froh, dass sie mich so nah an sich ran ließ.
Doch das Risiko hier in der Schule war einfach zu hoch.
Schweren Herzens löste ich meine Arme von ihr und entfernte mich sanft aus unserer Einheit.
Sofort vermisste ich ihre Nähe, ihre Wärme.
Doch wir beide Beide wollten das zwischen uns, was auch immer es war, nicht unnötig gefährden.
Würde ich doch hoffentlich die nächsten Nächte genug ihrer Nähe bekommen.
Gott, die ganze Stunde hatte ich mich nicht konzentrieren können, abgesehen davon, dass ich kaum sitzen konnte, waren die Bilder des Morgens so präsent in meinem Kopf gewesen, dass ich die heißen Wogen meines Körpers einfach nicht hatte ignorieren können.
Immer wieder waren die Bilder vor meinem inneren Auge aufgetaucht und immer wieder hatte ich mir Alicias Stöhnen und Keuchen ins Gedächtnis gerufen.
Es war besser als alles was ich jemals zuvor gehört hatte und ich wollte es unter keinen Umständen vergessen.
>>Hey Lauren..., Hallo? Wo bist du denn mit deinen Gedanken?<<, drang Alicias stimme nun in den Vordergrund und riss mich aus meinem Strudel der Erinnerungen, die schon wieder zu einer unguten Hitze in meinem Unterleib geführt hatten.
>>Beim Sex<<, murmelte ich geistesabwesend, nur um mir keine Sekunde später dessen bewusst zu werden und mir die Hand vor den Mund zu schlagen.
Völlig entsetzt sah ich Alicia an, welche erst überrascht schien, bevor sie lauthals begann zu lachen.
Ihr Lachen faszinierte mich ab der ersten Sekunde unglaublich. Noch nie hatte ich sie so ehrlich, so offen lachen hören. Ehrlicherweise hatte ich eine Weile geglaubt, sie würde niemals lachen.
Doch nun lachte sie wirklich, aus vollem Herzen und es war mir egal, dass sie über mich lachte, denn allein der Fakt, dass sie es tat, ließ mich ebenfalls in dieses Lachen einsteigen.
So standen wir da, sahen uns an und lachten und es schien ein Moment für die Ewigkeit zu sein, der magischer nicht sein konnte.
Fast wie in diesen Hollywood-Highschool-Kitschfilmen, in denen der Junge auf einmal seine Angebetete nur noch in Zeitlupe sieht.
Es war unglaublich schön wie sich diese kleinen Fältchen um Alicias Augen bildeten, die Grübchen in ihren Wangen und wie sie ihre strahlend weißen Zähne entblößte.
Für andere vielleicht ein völlig unbedeutender Moment, aber für mich war sie in diesem Moment die schönste Frau die ich in meinem Leben jemals gesehen hatte.
Fast etwas wie einstudiert fuhr sie sich erschöpft vor lachen durch die Haare und dieses leichte Lächeln das immer noch auf ihren Lippen lag, machte mir auf einen Moment schlagartig bewusst, dass ich mich in diese Frau verliebt hatte.
Wie ein Blitz schlug diese Information in mein Gehirn ein.
Als wäre es mir davor niemals so klar gewesen, war es das doch jetzt.
Noch während dieser Gedanke sich in in mein Bewusstsein schlich, gefror das Lachen in meinem Gesicht und ich verstummte.
Hatte ich das gerade wirklich gedacht?
Hatte ich mich in Alicia Morgan verliebt? War das überhaupt möglich? In meine gottverdammte Lehrerin? In die Frau, die mir seit Tag eins in dieser Schule das Leben zur Hölle gemacht hatte? Die Frau, die alle Grenzen überschritten und mich völlig betrunken auf einer Pubtoilette geküsst hatte? In die Frau, die alles und jeden und vor allem mich kontrollierte?
Doch das Kribbeln in meinem Bauch das ich empfand, wenn ich sie nur ansah, diese unglaubliche Faszination von ihrer Person, erweckten ganz den Schein.
Ich vermisste sie sofort nachdem sie gegangen war, ich würde alles für diese Frau tun und wenn sie von meiner Leistung nicht begeistert war, zog sich alles in mir jedes Mal schmerzhaft zusammen.
Ich hatte mich wirklich in Alicia Morgan verliebt, doch ich wusste nicht, ob ich gerade das Spiel verloren hatte oder das nächste Level geschafft.
War es überhaupt irgendwie möglich, dass sie so für fühlen konnte? Was wenn das alles für sie immer noch und ausschließlich ein kleines Spiel zur Befriedung ihrerseits war?
Bei diesem Gedanken hatte ich das Gefühl etwas würde sich in meinen Bauch bohren und diesen von innen heraus zerstören.
Es war ein ekelhafter Schmerz, ein Schmerz der Übelkeit hervor rief und mein Sichtfeld verschwommen werden ließ.
Ich musste tief bestürzt aussehen, denn sofort verwandelte sich der fröhliche Ausdruck in Alicias Augen in Sorge.
>>Honey, ich mache nur Spaß, sei bitte nicht verletzt<<, versuchte Alicia offensichtlich die Situation retten, was ich jedoch nur durch einen Gedankenschleier wahrnahm.
Anscheinend dachte sie, ich würde mich angegriffen fühlen, weil sie über mich lachte, doch sie wusste nicht zu welchem Entschluss mein Gehirn, oder vielleicht auch mein Herz, so eben gekommen war und wahrscheinlich war es auch besser, wenn sie das niemals erfahren würde.
Zumindest nicht in nächster Zeit, bis ich wusste was Alicia das hier eigentlich bedeutete, oder eben auch nicht.
>>Lauren...?<<, fragte sie ruhig und fuhr mit ihrer Hand über meinen Armen, was mich nun aus meiner Trance an Gefühlen und verwirrenden Gedanken riss.
Ich zwang mir ein Lächeln auf.
Vorerst sollte Alicia definitiv nichts merken.
>>Honey...?<<, fragte ich nun und legte argwöhnisch den Kopf schief, was Alicia doch tatsächlich etwas rot werden ließ.
Ein bei ihr eher seltener Zustand.
>>Naja...<<, begann sie herum zu drucksen, doch ich beugte mich vor, bis meine Lippen ihrem Ohr ganz nah waren.
Ich spürte wie ihr Körper sich anspannte und ihre Atmung flacher wurde. Gott, warum reagierten unsere Körper nur jedes Mal so aufeinander?
>>Gefällt mir wenn du mich so nennst...<<, flüsterte ich anzüglich und ich sah die Gänsehaut die ihren Hals empor kroch, mehr als deutlich.
>>Ich sehe Sie gleich im Sportunterricht, Miss Morgan<<, fügte ich leise hinzu, wobei sie laut ausatmete.
Es war unglaublich wie auch sie auf meine Nähe reagierte.
Ich zog mich zurück und zwinkerte ihr noch zu, bevor ich meine Tasche packte und meinen gespielt wehleidigsten Blick aufsetzte.
Dann verließ ich den Raum und ließ die Tür hinter mir ins Schloss fallen.
Ich atmete tief durch.
Halleluja, die Intensität unserer kleinen Flirtereien schien sich jedes Mal noch zu steigern und ließ meinen Körper verrückt spielen.
Ich schob den Gedanken, mich in Alicia verliebt zu haben in die letzte Ecke meines Gehirns und begab mich auf den Weg zu meinem Spind, wobei der übliche Trubel im Gang herrschte.
Das laute Geschrei der kleinen Schüler, empfand ich in meiner momentanen Situation der inneren Unruhe, als besonders belastend und ich beschleunigte meine Schritte.
Einmal trat ich fast auf einen Schüler, der mir geradezu vor die Füße fiel und ich war froh, als ich mit meiner Sporttasche bewaffnet endlich aus dem Gebäude war.
Dort wurde ich auch direkt von Stacy abgepasst.
>>Das hat ja ziemlich lange gedauert Fallmont, sag schon, wie schlimm wars?<<, fragte sie neugierig und zog ungeniert eine Zigarette aus der Tasche, während wir übers Gelände liefen. Der Schnee war inzwischen geschmolzen und hatte alles in ein riesiges Schlammloch verwandelt. Innerlich verfluchte ich mich dafür, mein weißen Sneaker angezogen zu haben. Die würde ich niemals wieder sauber bekommen.
>>Stacy provozier es nicht, wir stehen eh schon auf der Abschussliste...<<, mahnte ich sie und sah mich aufmerksam um, falls ein Lehrer auftauchen sollte, wobei ich ihre Frage komplett ignorierte.
Eine passende Lüge war mir diesmal nämlich noch nicht eingefallen.
Doch Stacy schien das ziemlich egal, denn sie zündete sich die Zigarette an und lief weiter munter neben mir her, als würde sie nur mal schnell ein Bonbon essen.
>>Keine Sorge, Misses Wood hat heute Hofaufsicht, bei ihr habe ich einen Fuß in der Tür<<, zwinkerte Stacy mir zu, was mich argwöhnisch eine Augenbraue nach oben ziehen ließ.
Was wollte sie denn damit bitte sagen?
>>Um Misses Wood mache ich mir auch keine Sorgen...<<, erwiderte ich und fuhr mir gestresst durch die Haare.
Stacy zuckte nur mit den Schultern. Ich bewunderte Stacy für diese Haltung. Sie schien die einzige Person an dieser Schule zu sein, die keine Angst vor Alicias vor Wut glühenden Augen hatte.
>>Keine Sorge unser Schulteufel, nimmt einen anderen Weg, das weiß ich aus Erfahrung<<, meinte sie großspurig und nahm einen tiefen Zug.
Ich hatte Mühe sie nicht anzufahren, denn Alicia war alles andere als ein Teufel, nun gut manchmal hatte sie eine leicht diabolische Ader, aber das gab Stacy eigentlich nicht das Recht sie so zu nennen.
Ich wollte so eben etwas sagen, um Stacy zurechtzuweisen, als dies jemand anders für mich übernahm.
>>Miss McLaren!<<, ertönte auf einmal eine Stimme hinter uns, was mich genervt die Augen verdrehen ließ.
Na toll, als ob ich es nicht gewusst hätte.
>>Shit<<, zischte Stacy.
Wir wandten uns um und sahen in das Gesicht von Misses Wood, die nicht besonders begeistert aussah.
Stacy, die die Zigarette immer noch im Mund hatte, schien auf einmal nicht mehr so Selbstbewusst.
>>Zigarette aus, sofort<<, ordnete Misses Wood in ungewohnt harschem Ton an.
Jetzt ging es los.
Das würde wieder eine Diskussion mit Stacy werden und am Ende würde wieder jemand schreien.
Meine Nerven hielten das heute nicht aus. Ich wollte einfach nur diesen Tag hinter mich bringen, in mein Bett kriechen und mich dafür bemitleiden, dass ich mich in meine Lehrerin verliebt, die mich offensichtlich nur vögeln wollte. War das denn zu viel verlangt? Ich macht mich für einen patzigen Kommentar von Stacy bereit doch sie kam dieser Aufforderung erstaunlicher Weise sofort nach.
>>Hätte Miss Morgan Sie nicht schon das ganze Jahr zum Nachsitzen verurteilt, dann würde ich es jetzt tun! Sie wissen genau wie die Regelung hier ist, kein Rauchen auf dem Gelände!<<, sagte sie streng und Stacy schien immer kleiner zu werden.
Fast etwas fasziniert betrachtete ich die Situation, vor Alicia zeigte Stacy niemals Respekt, aber von Misses Wood nahm sie jede Aufforderung entgegen ohne auch nur zu diskutieren.
Dabei war Alicia wesentlich einschüchternder als Misses Wood, die normalerweise immer lächelnd durch die Schule lief und von allen verehrt wurde.
>>Entschuldigen Sie Misses Wood, es kommt nicht wieder vor<<, sagte Stacy nun kleinlaut und kickte nervös einen kleinen Stein zwischen ihren Füßen hin und her.
Misses Wood atmete laut aus, bevor sie sich die Schläfe massierte.
Ich glaubte hingegen mich im falschen Film zu befinden.
>>Das will ich hoffen, heute kommen Sie noch einmal mit einer Verwarnung davon, aber reizen sie meine Gutmütigkeit nicht aus<<, warnte sie Stacy, welche furchtbar erleichtert drein blickte.
>>Vielen vielen Dank Misses Wood und nein werde ich sicher nicht<<, beteuerte Stacy sofort und nickte dazu eifrig.
Hier lief doch gerade etwas gewaltig schief.
Völlig fassungslos sah ich zwischen Misses Wood und Stacy hin und her, während Erstere nun sogar leicht lächelte.
>>Gut, dann viel Spaß bei Sport ihr Beiden<<, meinte sie und das übliche, breite Misses Wood Grinsen erschien auf ihrem Gesicht, bevor sie sich abwandte um über den Schulhof, zu einer nahenden Prügelei, zu eilen.
Ich schüttelte fassungslos den Kopf, während Stacy einfach weiter lief als wäre nichts passiert.
>>Kommst du?<<, fragte sie so unschuldig wie nur möglich und schnell folgte ich ihr.
Irgendwann würde ich sie darauf ansprechen, aber momentan war ich froh, dass sie die Sache mit Alicia vergessen hatte und das wollte ich nicht wieder hochholen, denn ich mochte es nicht lügen zu müssen, auch wenn in diesem Fall kein Weg daran vorbei führte.
In der Umkleide angekommen, kam uns die übliche Deowolke entgegen und während ich versuchte ein Husten zu unterdrücken, begann Stacy sich munter mit Lena zu unterhalten, mit der ich mir, glaubte ich zumindest, den Literaturkurs teilte.
>>Wenn die Morgan uns heute wieder laufen lässt, bring ich sie um<<, murrte besagte nun laut durch die Umkleide, was auf zustimmendes Gelächter traf.
Ich konnte verstehen, dass die meisten nicht so angetan waren von dieser Art Sport und Alicia hatte durchaus einen ordentlichen Drillton drauf, aber andererseits trug es nur zu unserer Fitness bei.
Es war geradezu faszinierend, wie mein Kopf sofort begann alles an Alicia gut zu reden, zumal ich sowieso nichts schlechtes an ihr finden konnte.
Gott diese Gedanken mussten aufhören.
Unter wenig motivierten Blicken der Anderen, verließen wir schließlich die Umkleide und begaben uns in die Sporthalle, wo Alicia schon mit aufgebauten Geräten auf uns wartete.
>>Schön, dass die Damen sich nun auch mal dazu entschlossen haben zu erscheinen, dann können wir ja beginnen<<, leitete sie, freundlich und herzerwärmend wie immer, die Stunde ein.
Keiner sagte auch nur ein Wort, während wir uns auf den Bänken niederließen.
>>Wie Sie alle sehen, steht nun Kraftzirkel auf dem Programm und nachdem die meisten von Ihnen beim Ausdauerlauf nicht wirklich überzeugt haben...<<, sie warf einen strafenden Blick in die Runde, bei dem sogar ich schon wieder ganz klein wurde >>...wird Ihnen dies nur gut tun. Zu viert abzählen, Gruppen bilden und dann gehts los<<, fuhr sie fort und sofort begannen wir uns in die Gruppen einzuteilen.
Niemand hatte wirklich Lust Alicia heute zu reizen da sie offenbar in Mathe schon nicht besonders gut gelaunt gewirkt hatte, was kein Wunder war, nach den Geschehnissen mit Stacy.
Die nächsten 90 Minuten gestalten sich äußerst hart und Alicia ließ keine Luft an ihren geforderten Werten, am Ende krochen wir mehr als das wir gingen auf die Bänke zurück, während Alicia wenig begeistert von unserer Leistung schien.
Vor allem mich hatte sie besonders gedrillt, genauso wie Stacy, wahrscheinlich um bei den Anderen das Bild zu erhalten, sie würde uns beide verachten.
Mein ganzer Körper schmerzte und morgen würde ich wahrscheinlich keine einzige Treppenstufe steigen können. Gleichzeitig hatte ich ihren Blick auf meinen Körper gespürt, die ganze Zeit. Ich hatte das kurze Zucken ihrer Pupillen gesehen, als bei den Klimmzügen mein T-shirt nach oben gerutscht und meinen nackten Bauch präsentiert hatte. Ich hatte für eine Millisekunde den festen Griff um meinen Hintern gespürt, als sie mir Hilfestellung am Trapez gegeben hatte, nicht dass ihr Hand dort wirklich unterstützend gewesen war. Vor Schreck über diese intime Berührung war ich vornüber vom Trapez gefallen und auf der Matte gelandet. Alicias Blick hatte mich nur gespielt abschätzig und mit einem gewaltigen Verlangen in den Augen von oben getroffen, sodass ich mit zittrigen Knien zur nächsten Übung gewackelt war.
>>Ich verkünde jetzt die Endpunktzahl, wer genannt wurde kann gehen, nächste Woche erwarte ich mehr von Ihnen!
Anderson 13 Punkte, Brown 6 Punkte, Davies 11 Punkte...<<, begann sie aufzuzählen, sodass sich nach und nach die Halle immer weiter leerte und ich aus meinen Gedanken gerissen wurde.
Ich hatte eigentlich das Gefühl mich ziemlich gut geschlagen zu haben, mal abgesehen vom Trapez, jedoch konnte ich absolut nicht einschätzen wie Alicia mich bewerten würde.
In ihrem Gesicht war keine wirkliche emotionale Regung zu vernehmen, allgemein spielte sie ihre Rolle der harten, unnahbaren Lehrerin geradezu perfekt.
Doch trotz alle dem, sah sie einfach verboten gut aus in diesen engen Sportsachen.
Ich wusste beim besten Willen nicht ob ich sie in Rock und Bluse oder in Sportleggins attraktiver fand.
Eigentlich fand ich sie immer attraktiv.
Ich würde sie wahrscheinlich sogar in einem Müllsack attraktiv finden.
Gott, manchmal hasste ich mein Gehirn.
>>Fallmont<<, schallte in diesem
Moment mein Name durch die Halle und erschrocken löste ich meinen Blick von Alicias Körper und sah in ihre Augen.
Dieses Blau war so durchdringend, dass ich mal wieder das Gefühl hatte, sie würde direkt in mein Inneres sehen.
Sie hatte bemerkt das ich sie angestarrt hatte, kein Zweifel und auch das ich sie gemustert hatte.
Sie hob leicht tadelnd eine Augenbraue und ich schmolz innerlich dahin in diesem Moment, nach außen hin, versuchte ich allerdings so souverän wie möglich zu wirken.
>>...13 Punkte, Hill 3 Punkte - durchgefallen, McLaren 11 Punkte...<<, fuhr sie fort, ohne mich noch einmal anzusehen und schnell verließ ich mit Stacy die Halle.
Mit 13 war ich durchaus zufrieden, ich hatte gefühlt aber auch doppelt so viel leisten müssen, wie die Anderen.
>>11 Punkte..., ich geb der gleich 11 Punkte<<, fluchte Stacy in der Umkleide angekommen.
>>Sei froh, ich bin durchgefallen<<, maulte Ellen aus der anderen Ecke.
Stacy murrte nur etwas unverständliches Zurück bevor wir begannen uns umzuziehen.
Der restliche Nachmittag verlief eher schlecht als recht und ich war furchtbar froh, als es zum Stundenende klingelte.
>>Soll ich dich mitnehmen Fallmont?<<, fragte Stacy inzwischen schon wieder Bestens gelaunt auf dem Weg nach draußen.
>>Ich würde gerne ja sagen, aber ich muss jetzt meine Strafaufgabe von heute Morgen nachholen<<, meinte ich stumpf und kickte einen auf dem Weg liegenden Ast zur Seite.
Trotz dessen das ich Zeit mit Alicia verbringen konnte, wollte ich heute nicht mehr laufen.
>>Mein Beileid, hast du heute Abend Lust auf einen Filmabend?<<, fragte sie, während wir das Schulgelände verließen.
>>Klar gerne, bei mir?<<, fragte ich, in der Hoffnung nicht noch irgendwo hinfahren zu müssen.
>>Klar doch, ich bring Essen mit und jetzt lauf mal schön<<, meinte Stacy lachend und umarmte mich zum Abschied, bevor sie in Richtung Parkplatz abbog.
Ich winkte nur lachend ab und begab mich zurück zur Sporthalle.
Das Schulgelände war bis auf die Internatsschüler inzwischen fast leer, denn die letzte Stunde war vorbei und normalerweise blieb hier niemand länger als nötig.
Die ersten Bäume bekamen langsam Blätter und es lag dieser übliche Frühlingsgeruch in der Luft.
Ich nahm noch einige tiefe Luftzüge bevor ich meinen Weg fortsetze.
Was würde ich jetzt für eine Zigarette geben.
Doch das konnte ich vergessen. Alicia würde mich lünchen, würde sie das mitbekommen und das Risiko wollte ich nicht eingehen.
Ich trabte weiter bis ich den Eingang erreichte und die schwere Tür öffnete.
Der übliche Geruch von Gummi und Essigreiniger kam mir entgegen und vertrieb den frischen Frühlingsgeruch aus meiner Nase.
Mein Sportzeug hatte ich direkt im Sportspind gelassen und als ich nun durch die dunklen Flure der Sporthalle lief, überkam mich doch zusehends die Müdigkeit.
Der Tag hatte mich ganz schön geschlaucht, angefangen mit dem fantastischen Sex mit Alicia, dann der anstrengende Sport und nun auch noch Lauftraining. Wenn das so weiterging würde ich durchtrainierter als ein Profisportler diese Schule verlassen.
Mühsam quälte ich mich also in mein Sportzeug, nachdem ich die leere Umkleide betreten hatte.
Von Alicia hatte ich noch nichts gesehen, eigentlich merkwürdig, war sie doch normalerweise ein kleiner Kontrollfreak, ob auch alle, in dem Fall ich, anwesend waren.
Ich trank einen großen Schluck meines Wassers und genoss es wie die kalte Flüssigkeit meinen Hals hinab rann.
Nicht mehr lange und ich konnte endlich auf meine geliebte Couch.
Dann würde ich mir mit Stacy einen entspannten Abend machen und dann schlafen.
Es klang geradezu himmlisch und doch etwas motivierter verließ ich schließlich die Umkleide Richtung Laufbahn, aber nicht ohne Stacy eine Nachricht zu schreiben und zu fragen ob sie indisches Essen mitbringen könne.
Kaum trat ich aus der Tür nahm ich auch sofort wieder Alicias Präsenz wahr, als ich mich umsah, sah ich sie an die Hauswand gelehnt stehen, wobei sie mich argwöhnisch beobachtete.
>>Zu spät Miss Fallmont<<, tadelte sie sofort.
Ich sah auf die Uhr.
Eine Minute.
Das war nicht ihr Ernst oder?
>>Eine Minute...<<, meinte ich kritisch und sah sie an, während sie langsam auf mich zu kam.
Ihr Blick machte mir mal wieder unmissverständlich deutlich, dass das überhaupt nicht zur Debatte stand.
>>Wollen Sie das jetzt wirklich diskutieren?<<, fragte Alicia und der siegessichere Ausdruck in ihrem Gesicht, machte mir klar, dass ich sowieso keine Chance hatte.
Sie war mir schon wieder so nah das ich Mühe hatte zu atmen und mein Widerspruch im Keim erstickt wurde.
Ihre Augen traktierten mich geradezu und ich verlor unter ihrem Blick meinen Mut binnen Sekunden.
Alicias Dominanz würde ich niemals standhalten können und sie hatte mich mit Worten bereits so gut unter Kontrolle, dass sie sich nicht einmal anstrengen musste.
Würde sie mich jemals fallen lassen, würde ich wohl einfach brechen, wie eine Welle die gegen einen großen Fels kracht.
>>Schon gut...<<, meinte ich abwehrend, was einen zufriedenen Ausdruck in ihren Augen aufblitzen ließ.
Sie sah mich noch kurz an, bevor sie die Stimme erhob.
>>Dann lassen Sie uns beginnen<<, sagte sie und setzte sich bereits in Bewegung.
Ich hasste diese Förmlichkeiten, zumindest das sie mich siezte.
Alicia war inzwischen einfach Alicia für mich und nicht mehr ausschließlich meine gefürchtete Lehrerin Miss Morgan.
Doch darüber konnte ich mir auch noch später Gedanken machen, denn sie hatte bereits einige Meter Vorsprung und rasch folgte ich ihr.
Wir liefen los und die nächsten 60 Minuten fühlten sich wie Tage an.
Meine Beine schmerzten furchtbar, mein Körper war erschöpft und ich wollte einfach nur duschen.
Die Luft schien gar nicht in meine Lungen zu gelangen und mein Körper hatte einfach aufgegeben, sich selbst tragen zu wollen.
Alicia neben mir zog konzentriert wie immer ihr Training durch, während ich eher hinter ihr her rannte, als dass ich heute eine wirkliche Konkurrenz darstellte.
Ich war immer mindestens zwei Meter hinter ihr, was zwar durchaus an meinem Ehrgeiz kratzte, aber ich hatte keine Kraft mehr um mich nach vorne zu kämpfen.
Jede Runde schien zehnmal schlimmer als die vorherige und ich musste mich stark zusammenreißen um nicht einfach an Ort und Stelle umzufallen vor Erschöpfung.
Als es endlich geschafft war, schien Alicia nicht begeistert.
Völlig am Ende kam ich neben ihr zum stehen, während sie sich noch dehnte.
Ich folgte ihrem Beispiel, bevor wir unsere Flaschen schnappten und uns auf den Rückweg in die Halle begaben.
>>Deine Leistung heute war definitiv noch ausbaufähig...<<, meinte sie und sah mich prüfend an, während wir zurück in die Halle liefen.
>>Ich bin einfach erschöpft, es war etwas viel heute<<, meinte ich müde und darauf ließ Alicia es zum Glück beruhen.
Wir gingen getrennte Wege und als ich fünf Minuten später endlich unter der heißen Dusche stand im Duschraum, musste ich meinen Kopf erstmal gegen die kühle Fliesenwand lehnen um etwas herunterzufahren.
Das Wasser plätscherte auf mich nieder und ich schloss die Augen.
Es tat gut, es belebte meine verloren geglaubten Lebensgeister wieder und ich fühlte mich stetig besser.
Ich unterschätze Alicias Durchsetzungsvermögen jedes Mal aufs Neue und ihre Kritik nagte an mir, denn ich wollte ihr gegenüber eigentlich immer mein Bestes geben.
Ich verteilte das Duschgel auf meiner Haut und kurz darauf roch es im ganzen Duschraum nach Granatapfel und Rose.
Eigentlich war mir das Duschgel zu süß vom Geruch, aber in meiner Eile heute morgen, hatte ich kein anderes gefunden.
Inzwischen war der Raum ganz nebelig durch den aufsteigenden Wasserdampf und vor allem durch den Lärm des Wasser bemerkte ich nicht, wie sich mir jemand näherte.
Erst als ich auf einmal zwei kalte Hände an meiner Taille spürte, zuckte ich erschrocken und ängstlich zusammen.
>>Alles gut Honey, ich bin's...<<, hörte ich jedoch keine Sekunde später eine mir sehr bekannte Stimme, worauf ich mich automatisch entspannte.
Ich spürte wie sich Alicias Körper von hinten an meinen presste und genoss den Körperkontakt, während sie Küsse über meine Schultern verteilte.
Sofort spannte sich mein Körper wieder an und eine Gänsehaut machte sich breit.
Das warme Wasser nahm ich schon gar nicht mehr wahr.
Lediglich Alicias Berühren und ihre Lippen auf meiner Haut.
Genießerisch schloss ich die Augen.
Gott, das fühlte sich fantastisch an!
Doch seit wann umging Alicia ihre eigenen Regeln?
Was hatte sie vor?

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