Kapitel 23

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POV - Alicia Morgan

Ich war mit einem so klaren Ziel zu diesem Nachsitzen gegangen, hatte ich doch extra mit Miss Clarke getauscht um das schnell und ohne weiteres mit Lauren abschließen zu können. Um endlich die Fronten zu klären und dieses Intermezzo zu beenden.
Und jetzt? War alles wieder genau da, wo es nicht sein sollte.
Lauren hatte mich geküsst und ich hatte schon wieder ausgeholt, was uns beide für einen Moment überrascht hatte.
Nun aber schien Lauren mehr als nur angetan davon und ich konnte auch nicht leugnen, das meine Lust auf mehr, langsam nicht mehr zurückzuhalten war. Ich wollte gerade nichts sehnlicher als ihr die Klamotten vom Leib zu reißen, aber das kam keinesfalls in Frage.
Immer noch standen wir uns gegenüber und nur der dünne Tisch trennte uns voneinander.
Lauren's Augen sahen mich wissend, ja geradezu herausfordernd an, während ich versuchte meine Fassung zu bewahren.
>>Nochmal<<, forderte Lauren mich direkt auf und kam mir wieder näher indem sie sich provokativ über den Tisch beugte.
>>Was?<<, fragte ich völlig entsetzt, in dem Glauben mich verhört zu haben.
Ich trat demonstrativ einen Schritt zurück.
Das war alles andere als eine gute Idee, ich hatte jetzt bereits Mühe mich zu beherrschen und den heißen Wogen die meinen Körper durchfuhren nicht nachzugeben und mich einfach auf sie zu stürzen.
Lauren kannte meinen Triggerpunkt inzwischen zu gut.
Sie wusste wie sehr mich die Bestrafung und sie gleichzeitig das entgegennehmen dieser ansprach. Sie wusste mehr als gut für sie war.
Lauren kam nun um den Tisch herum und überwand damit auch noch die letzte physische Mauer, die uns voneinander ferngehalten hatte. Sofort spürte ich die Wärme die von ihrem Körper ausging. Ich roch ihr sanftes Parfüm und ich musste tief durchatmen um nach außen weiterhin ruhig und gefasst zu wirken.
>>Bestrafen Sie mich nochmal, bitte<<, sagte Lauren nun leise und sah mir flehend in die Augen.
Verdammt, das konnte doch nicht wahr sein.
Jahrelang hatte ich mit schlechtem Sex leben müssen, da meine Vorlieben keinen Zuspruch fanden und nun, war es meine Schülerin, die genau dies wollte. Sie wollte diese Dominanz. Sie wollte von mir kontrolliert werden. Und ich... ich wollte, dass sie mir gehorchte.
Meine Gedanken überschlugen sich und meine Gefühle spielten völlig verrückt.
Mir wurde abwechselnd heiß und kalt.
>>Lauren..., das ist keine gute Idee<<, versuchte ich noch irgendwie die Kurve zu kriegen, doch das schien ihr völlig egal zu sein.
Der bittende Blick in ihren Augen stellte mein Durchhaltevermögen hart auf die Probe.
Sie kam mir wieder näher und in meinem Versuch ihr zu widerstehen und gleichzeitig aus unmenschlicher Anziehung blieb ich demonstrativ stehen und sah sie von oben herab an.
Jetzt bloß nicht wieder schwach werden.
Lauren's Hände legten sich an meine Hüften und ein Kribbeln schoss durch meinen Körper.
Immer noch stand ich regungslos da, unentschlossen wie ich mit dieser Situation nun umgehen sollte.
Ich war einerseits wütend darüber das sie mich einfach so geküsst hatte, andererseits erregt und wiederum unentschlossen.
Eine emotionale Kombination die ich bisher noch nicht erlebt hatte.
Nun spürte ich wie ihre Hände sich an meiner Bluse zu schaffen machten.
Wütend schnappte ich nach diesen und hielt sie fest. Sie hatte eindeutig nicht die Kontrolle über diese Situation.
>>Fass mich niemals ungefragt an! Du solltest gewisse Grenzen niemals überschreiten...<<, drohte ich ihr leise und sah sie kalt an.
Ein kurzes Zucken ging durch ihren Körper und in ihren Augen blitzte etwas auf, das mit Unterwürfigkeit noch nicht einmal definierbar war.
>>Ja Miss..., aber... dann zeigen Sie mir doch die Grenzen<<, antwortete sie leise und biss sich dabei nervös auf die Unterlippe.
Ich hatte Gefühl mein Körper würde sich selbstständig machen, denn eine unglaubliche Hitze breitete sich in meinem Unterleib aus.
Ein paar Worte von ihr hatten genügt um mich völlig aus der Bahn zu werfen.
Gott ich wollte es so sehr und ich durfte es nicht.
Ich wollte gerade nichts mehr, als Lauren, meinen Namen stöhnend und bettelend, nackt unter mir liegen zu sehen. Ich wollte sie in alle möglichen Stellungen befördern und spüren wie sich ihre Finger in meinen Rücken krallten.
Ich atmete tief durch. Beherrschung Alicia.
Ich hob meine Hand und fuhr vorsichtig mit meinen Fingern über ihre Wange, die ich so eben noch geschlagen hatte.
Sie war immer noch warm und bei meiner Berührung zuckte Lauren erneut leicht zusammen, wobei sie mich erwartend ansah.
>>Was willst du?<<, fragte ich leise und sah sie durchdringend an. Ihre grauen Augen trafen mit roher Gewalt auf meine.
Lauren antwortete nicht sofort.
In ihren Augen sah ich die Antwort aber eigentlich schon.
Doch nun meldete sich mein Gewissen wieder.
Was zur Hölle tat ich hier? Wieso konnte ich mich nicht von meiner Schülerin fern halten?
Ich musste sofort hier weg! Verdammt nochmal.
Ich wandte mich um und griff nach meiner Tasche.
Lauren hingegen sah mich völlig verdutzt an und verharrte unschlüssig an Ort und Stelle.
Ich durfte das nicht! Ohne ein weiteres Wort floh ich regelrecht aus dem Raum und nach draußen, nur um dort festzustellen das es regnete.
Toll auch das noch.
Es goss wie aus Kübeln und ein eisiger Wind peitschte mir die nassen Fäden ins Gesicht.
Eilig lief ich über das Gelände Richtung Parkplatz. Der Regen prasselte erbarmungslos auf mich nieder doch die Kälte ließ mich langsam zur Vernunft kommen. Ich musste so schnell wie möglich diese Schule verlassen.
Doch diesmal hatte ich die Rechnung ohne Lauren gemacht.
>>Miss Morgan<<, schallte es auf einmal hinter mir über das Gelände und völlig verdutzt blieb ich stehen und wandte mich um.
Lauren kam durch die Dunkelheit und ebenfalls pitschnass auf mich zu gerannt.
Atemlos kam sie vor mir zum stehen.
>>Sie hauen jetzt nicht einfach wieder ab<<, sagte sie klar und verschränkte demonstrativ die Arme vor der Brust.
>>Wer will mich daran hindern?<<, zischte ich kalt und setzte mich wieder in Bewegung.
Auf so etwas würde ich mich gar nicht erst einlassen.
Doch Lauren hielt Schritt und folgte mir bis zum Parkplatz.
>>Ich verdammt nochmal, hören Sie auf mich dauernd herum zu schubsen<<, fluchte sie und stellte sich vor mich.
>>Geh mir aus dem Weg<<, erwiderte ich kalt und wollte mich an ihr vorbei drängen zu meinem Auto, doch sie stellte sich vor die Fahrertür und versperrte mir damit den Zugang zu diesem.
>>Nein, Sie reden jetzt mit mir<<, erwiderte sie wütend. Sie war mutig. Mutiger als sonst. So eine Ansage hätte ich ihr gar nicht zugetraut.
Der Regen prasselte immer noch ohne Gnade auf uns nieder und inzwischen war ich bis auf die Knochen durchweicht.
Meine Klamotten klebten wie eine zweite Haut an mir und meine Haare hingen in nassen Strähnen aus meinem Dutt heraus.
>>Ich warne dich Fallmont, zum letzten Mal, geh mir aus dem Weg<<, fauchte ich und kam ihr bedrohlich näher.
Was fiel ihr nur ein, sich mir in den Weg zu stellen?
>>Nein<<, erwiderte sie nur trotzig und blieb stehen.
Ich war nun so nah vor ihr, das ich die Regentropfen sah die über ihr Gesicht liefen.
Ihre braunen Haare gingen in dunklen Strähnen herab während sie merklich zitterte.
Der trotzige Blick in ihren Augen entfachte in mir ein Feuer der Entschlossenheit, ihr diesen auszutreiben.
>>Nein...?<<, fragte ich bedrohlich und meine Stimme war nur noch ein leises Zischen das zwischen dem lauten Geräusch des Regens fast nicht mehr zu hören war.
Ich sah sie eiskalt an, während ich meine Hände links und rechts neben ihr an meinem Auto platzierte. Sie presste sich automatisch gegen meinen Wagen. Sie war bei weitem nicht so mutig wie sie tat.
Lauren's Fassade begann zu bröckeln, denn ich sah wie sich das Zittern ihres Körpers verstärkte und wie sich Ungewissheit in ihren Blick schlich.
Erneut lag diese Spannung in der Luft und ich nahm den Regen gar nicht mehr wahr.
Es war als würde die Luft immer dünner werden, als würde alles um uns herum verschwimmen und es gäbe in dieser Sekunde nur noch Lauren und mich.
Den stillen Machtkampf hatte Lauren längst verloren und inzwischen sah sie mich auch nicht mehr an. Sie hatte sich an das kalte Blech meines Wagens gepresst während ich ihr immer näher gekommen war. Immer mehr Druck aufgebaut hatte. Ich trieb sie in die Enge während ich sie mit meinen Blicken traktierte.
Immer wieder trafen ihre Augen für den Bruchteil einer Sekunde auf meine, doch sie konnte mich nicht ansehen. Sie konnte mir keinen Widerstand mehr leisten. Sie öffnete den Mund und schloss ihn wieder. Ich sah sie auffordernd.
>>Hören Sie auf mich so herumzuschubsen und...<<, setzte sie an und brach dann aber ab.
>>Und was?<<, fragte ich kalt und ließ meine Hand ihren Nacken wandern, was sie mit einem leichten Zittern quittierte während sie merklich die Luft anhielt.
>>Und... nehmen Sie mich lieber mal richtig ran<<, beendete sie den Satz und sah mir auf einen Schlag durchdringend in die Augen.
Für einen kurzen Moment fehlte mir die Sprache, damit hatte ich nicht gerechnet.
Doch dann wurde eine Kette in meinem inneren gesprengt und nun gab es auch für mich kein Halten mehr.
Ich packte sie im Genick und zog sie näher zu mir.
>>Ist es das was du willst?<<, fauchte ich leise und zwang sie mich anzusehen.
Sie keuchte leise auf.
>>Ja Miss<<, erwiderte sie leise und ihre Augen strahlten pure Erregung aus. Ich würde sie rannehmen, Gott, wie ich das tun würde.
Ein zufriedenes Grinsen breitete sich auf meinem Gesicht aus, doch nur kurz, bevor ich meine gewöhnliche kalte Miene wieder aufsetzte.
>>Dann steig in den Wagen<<, befahl ich und ließ sie los.
Ohne auch nur mit der Wimper zu Zucken kam Lauren dieser Aufforderung nach.
Ich entriegelte das Auto und sie stieg auf der Beifahrerseite ein, während ich nun endlich hinter dem Lenkrad Platz nahm. Wer brauchte schon einen Job?
Ich ließ den Motor aufheulen und fuhr mit enormer Geschwindigkeit vom Parkplatz und die Straßen entlang.
Lauren neben mir schien mehr als Zufrieden darüber mich endlich geknackt zu haben.
In mir hingegen tobte zum einen der Wille nach ihr und ihrem Körper und andererseits das Bewusstsein, gerade einen schrecklichen Fehler zu begehen.
Doch Lauren's Hand wanderte auf meinen Oberschenkel und umfasste seine Innenseite, was mich nun auch noch die Letzten Zweifel verlieren ließ. Manche Fehler musste man eben machen um aus ihnen zu lernen. Sollte Lauren mein Fehler sein, es war mir egal.

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