2 ♪ First job

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Tell me they'll play my songs.

And tell me they'll sing the words I'll sing.

When darkness falls, all of the stars will see.

Just me and my guitar.

[ Tom Dice ]



MARA ║Ohne meinen Standpunkt zu verlassen, verschränkte ich die Arme vor der Brust und sah ihn schweigend an. Es war mir egal, dass ich Edward an der Nasenspitze ablesen konnte, dass er sich unbehaglich fühlte.

So hatte ich mich über Monate gefühlt und es war nur fair, wenn er das ein paar Minuten ertrug. Er räusperte sich: „Netter Flur."

„Ja", wir wussten beide, dass man hier an Ort und Stelle blind wurde. Deshalb war es für mich nicht verwunderlich, dass er fragte: „Können wir in dein Zimmer gehen?" Ich ließ ihm den Vortritt, denn er wusste schließlich wo es war. Dort ließ er sich auf mein Bett fallen, ganz so, wie früher und machte es sich bequem. Sein Blick scannte mein Zimmer ab und stellte fest: „Hat sich nicht viel verändert."

„Ich bin dran umzuräumen", wehrte ich ab und setzte mich auf meinen Schreibtischstuhl. „Also Edward, was willst du?"

„Zuerst, Ed reicht", meinte er und ich nickte übertrieben verständlich: „Oh, natürlich. Ist Edward nicht mehr cool genug?"

„Mara", seufzte Edwa-, pardon, Ed nun und strich sich durch das rote Haar. „Bitte, ich bin nicht hier, um mit dir zu streiten."

Was für eine Überraschung! Ich schwieg und wartete darauf, dass Ed mit dem rausrückte, was er hier wollte. Den dummen ersten Gedanken, an ein Sorry und 'ich war ein Idiot' schob ich beiseite.

„Wieso kannst du nicht einfach drei Songs bei Simon einreichen und dich an einen Künstler vermitteln lassen?"

Ich hörte ihm zu, was für eine große Chance das für mich sein könnte, wie viele Möglichkeiten mir offen standen, wenn ich bei Sony Music Entertainment unter Vertrag stand. „Die Bezahlung ist gut und ich glaube, ein bisschen mehr Geld auf der hohen Kante kannst du gebrauchen, oder?"

Ed hatte den Nagel auf den Kopf getroffen. Sah er mir das an der Nasenspitze an, oder was?

„Es ist nur eine pro Forma Sache, reiche deine Bewerbung ein und unterschreibe den Vertrag für ein Album, damit du schauen kannst, ob der Job als Singer-Songwriter gefällt."

„Wer bist du, der Typ von der Arbeitsvermittlung?", höhnte ich. Denn ich konnte mir den Sarkasmus nicht verkneifen. Wieso kroch er gerade jetzt an? Irgendwie kam mir die gesamte Situation spanisch vor.

Er beugte sich leicht vor und schmunzelte: „Mara, ich weiß das du wütend auf mich bist, aber können wir mal die kleinen Differenzen vergessen?"

Oder seine Blödheit?

Das er überhaupt den Mut hatte hier aufzukreuzen. Erst meldete er sich Monate lang nicht, ignorierte meine Anrufe, dann warf er mir an den Kopf, dass ich sowieso eh nur auf Ellies Seite wäre und darauf hin kam überhaupt nichts mehr.

Ich stütze mein Kinn auf der Handfläche ab. „Fein, vergessen wir, dass wir geschiedene Leute sind, du dich verhalten hast wie ein Idiot und -"

„- wir eigentlich Freunde sind", setzte Ed hinzu. Ach, waren wir das? Ganz plötzlich war ihm das wieder eingefallen, oder was? Ich seufzte und drehte mich mit meinen Schreibtischstuhl. Die Wahrheit war, ich hatte Ed auch irgendwie vermisst, trotz all dem Drama und den Mist, der sich angestaut hatte.

Your Song [ Buch 1 ] ✓Where stories live. Discover now