Your Song [ Buch 1 ] ✓

29 ♪ Hollywood

You drive me crazy, I just can't sleep

I'm so excited, I'm in too deep

Whoa, crazy, but it feels alright

Baby, thinkin' of you keeps me up all night

[ Britney Spears ]

MARA║ Was sollte ich sagen?

Ich war in Los Angeles verliebt, als ich gerade Mal den glamourösen Hollywood-Boden berührt hatte. Die Sonne, die freundlichen Menschen, das untrügliche Gefühl von Urlaub. Ich wusste sofort das Los Angeles meine neue große Liebe werden würde.

Nach New Orleans, eine Stadt, die ich nie wieder betreten würde, hatte der Amoklauf angefangen. Zumindest nannten Josh, Dan und Louise es so. Die große One Direction Tour ging in die Volle.

Manchmal blieben wir nicht einmal vierundzwanzig Stunden an einem Ort. Fast jeden Abend wurde ein episches Konzert gespielt und mehr als einmal schlief ich schief rechts und links zwischen Koffern gepackt in irgendwelchen Abstellkammern.

Aber auch überfüllte Kleinreisebusse wurde zu meinem neuen Zuhause. Niall bot mir in Dallas an den offiziellen Tourbus zu nutzen, wenn ich wollte. Und ganz kurz war ich versucht das Angebot anzunehmen. Denn Louise hatte mir von den Betten, der mobilen Dusche und dem Luxus schon einiges erzählt.

Aber dann hatte ich Nialls breites Grinsen gesehen und daran gedacht, wie das für die anderen rüber kommen würde. Zumal er sicher nicht die Höflichkeit besaß mir das Bett zu überlassen und wo anders schlafen würde. Ich wollte einfach nicht, dass hinter meinem Rücken darüber getuschelt wurde, dass ich eventuell mit Niall schlief - was ich ja leider der Wahrheit zur Liebe bereits getan hatte.

Innerlich war mir danach den Kopf gegen die Wand zu schlagen. Und so kam es, dass ich abwechselnd Paul und Mark an die Schulter sabberte, wenn der Kleinbus über den Highway bretterte.

Mittlerweile hatte ich regelmäßig Rückenschmerzen und einen brummenden Schädel, aber das war mir egal. Denn noch nie hatte ich innerhalb von so wenig Zeit, so viele Orte gesehen.

Als wir Austin erreichten und auf einem Rastplatz hielten, da bemerkte ich eine Voice-Nachricht auf meinem Handy. Zuerst glaubte ich, dass es Ed war, immerhin waren wir in Los Angeles verabredet, doch dann sah ich, dass ich die Nummer nicht kannte.

Ich seilte mich etwas von den Picknicktischen ab, wo die anderen billige Sandwichs verdrückten und hörte die Nachricht ab. Schon beim Klang der Stimme machte mein Herz einen Hüpfer. Sofort erinnerte ich mich an Miami, der Nacht im Auto und den großen heißen Popstar, den ich zwischen Mülltüten gefunden hatte.

Der Sexiest Man Alive 2013 Adam Levine rief mich höchst persönlich an.

»Hey Mary Poppins, ich bin der Typ, der dir seine 3.000 Dollar Jacke für einen schlechten Kaffee hinterlassen hat.«

Und wie ich mich erinnerte. Die Jacke war sicher in meinem Koffer verstaut.

»Du hast tatsächlich die Dreistigkeit besessen und an meinem Song herumgepfuscht.«

Seine Stimme klang ein wenig angepisst und ich biss mir auf die Unterlippe. So viel war das jetzt auch wieder nicht gewesen, außerdem hätte er es doch ignorieren können, wenn es so scheiße war. Was er als nächstes sagte traf mich völlig unvorbereitet.