14 ♪ Find me

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See me, feel me, touch me

Heal me Listening to you, I get the music

Right behind you, I see the millions

On you, I see the glory

From you, I get opinions

From you, I get the story

[ The Who ]


MARA ║ Wenn man eine Party mit einem A-Promi, wie Harry Styles besuchte, dann gab es mehrere Regeln zu beachten. Das Ganze lief nach einem ausgemachten Schema ab und jeder hatte sich daran zu halten – allen voran unwichtige Pupsgesichter, wie ich eines war.

Regel Nummer eins war, dass man, egal was man anzog, sich niemals der Illusion hingeben sollte dem Megastar die Show zu stehlen. Denn das war unmöglich. Die Regel hielt ich sowieso ein, da ich in Jeans und einem Glitzertop eh nicht auffallen würde. Höchstens, wenn ich einen filmreifen Stunt hinlegte und mich auf die Fresse warf. Die Wahrscheinlichkeit war dank Sophias irre hohen schwarzen Pumps jedoch um 80 Prozent gestiegen und demnach gewaltig.

Regel Nummer zwei brach ich mit eben jenen Schuhen, denn wenn man mit jemanden wie Harry loszog, dann konnte es passieren, dass man plötzlich auf der Flucht war und mein Schuhwerk war für eine Flucht komplett daneben. Gleiches galt für einen ernsthaften Kampf. Aber das wusste ich am Anfang des Abends ja noch nicht.

Regel Nummer drei war, dass man niemals davon ausgehen sollte, dass man Spaß hatte.

Nein wirklich nicht.

Vergesst das.

Spaß. Haben. Ist. Nicht. Drin!

Jetzt, da das geklärt war, konnte ich das Trauma aufrollen.

Mein Abend begann ganz okay, ich hatte mir von Lou bei den Haaren helfen lassen, sie fielen nun in dichten Wellen über meine Schultern und Sophia lieh mir ihre kleine, schwarze Handtasche und passende Schuhe.

Ich traf im Foyer auf Harry, der sich bereits mit Mark und Josh und Dan eingefunden hatte. Sie hatten allesamt gute Laune und sprachen schon im Auto davon, dass sie heute nur das taten, worauf sie auch Lust hatten.

„Wehe du bist eine Spaßbremse, Mara!", beschwerte sich Josh bei mir, bevor ich auch nur irgendetwas getan hatte, außer dieselbe Luft einzuatmen. Als wäre es ein Prinzip, dass die Tussi in der Truppe, die Dramaqueen mimte.

Das Green Valley sollte zu einen der besten Clubs der Welt gehören und ich war gespannt. Nicht, weil ich schon unglaublich viele Diskotheken von innen gesehen hatte und vergleichen wollte, sondern weil es wirklich versprach aufregend zu werden.

Während der Fahrt ging Harry Nachrichten auf seinem Handy durch und sprach eher weniger mit mir, dafür grölte mir Josh ständig ins Ohr. Ich war wahrscheinlich taub bevor wir den Club überhaupt betraten.

Ob Harry jemanden im Green Valley treffen wollte? So wie Niall es mit seinen 'Freunden' tat, Freunde mit Bonusleistung quasi? Alleine die Tatsache mit einem guten Freund zu schlafen passte nicht in mein Weltbild. Ich wäre nie auf die Idee gekommen einfach mal so, locker und flockig mit einem Kumpel Sex zu haben. Wieso tat man das? Da konnte man sich doch direkt auf eine Beziehung einlassen.

Plötzlich reichte Josh eine kleine Flasche herum und verlangte: „Austrinken, vorher setzt niemand von uns einen Fuß aus dem Auto!" Dan und Harry gehorchten eiskalt und dann sah man mich an. Die stark alkoholisierte Flüssigkeit ließ mich uncool husten, aber ich trank sie. Alleine, weil ich beweisen wollte, dass eben nicht ich die dämliche Spaßbremse war.

Your Song [ Buch 1 ] ✓Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt