12 ♪ The real you

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I know that I can't get over you

I know that my dreams will never do

'Cause I just need the real you  

[ Alex Goot ]


SOPHIA ║  Ich sah ihn an. Nur ihn.

Tausende Mädchen kreischten. Scheinwerfer verwandelten das Stadion in einen Hexenkessel. Die Musik dröhnte aus den Boxen und obwohl man meinen könnte, dass ich es nach den unzähligen Konzerten gewöhnt sein müsste, so jagte noch immer eine Gänsehaut über meinen Rücken, wenn ich Liams Stimme zum ersten Mal am Abend durch das Mikrophone hörte.

Es war unerträglich warm und der Himmel über uns sternenklar. Abseits der Bühne lehnte ich mich gegen die Wand und folgte Liam mit den Augen. Wusste er, dass er vollkommen anders war, wenn er auf der Bühne stand, umgeben von seinen Freunden? Hatte er überhaupt den leisesten Schimmer, dass er in solchen Momenten ganz er selbst war?

Wahrscheinlich nicht.

Manchmal, da hatte ich das Gefühl, Liam verlor sich selbst.

Ich kannte ihn schon so lange, dass mir am Anfang nie der Gedanke gekommen wäre, dass er sich in irgendeiner Weise verändern könnte. Entgegen all der negativen Stimmen hatte ich mich nie in Liam verliebt, weil er berühmt wurde und Geld im Überfluss hatte. Das Gegenteil war der Fall.

Seine bodenständige und freundliche Art hatte mich Stück für Stück für sich eingenommen. Ich war Geld gewöhnt, meine Familie hatte selbst genug davon. Alles in einem hatte es mich nie interessiert, ob der Junge, mit dem ich mich traf ein dickes Bankkonto hatte, oder nicht. Viel wichtiger war es mir, wie er mich behandelte und mein Herz ganz bei ihm war.

Mit der Zeit musste ich jedoch lernen, dass es nicht reichte.

Das Lächeln auf meinen Lippen verschwand und ich hatte Schwierigkeiten zu atmen. So war es öfters in letzter Zeit. Vielleicht, weil ich daran denken musste, dass ich nach Mexiko und Los Angeles wieder zurück nach England fliegen musste. Oder weil ich ganz genau wusste, dass etwas nicht stimmte, es aber nicht laut aussprach.

„Hey Sophia, alles in Ordnung?", riss mich Louises Stimme aus meinen Gedanken und ich zuckte fast zusammen. „Du siehst nicht gut aus, nicht das du einen Sonnenstich bekommen hast. Wer weiß, wo Liam und du wieder überall gewesen seid."

Ich lächelte schwach und bemerkte selbst, dass mir eiskalter Schweiß auf der Stirn stand. „Vielleicht sollte ich besser ins Hotel zurückfahren", sprach ich müde und Louise nickte: „Mach Pause, das Ganze hier geht ja noch über 90 Minuten, mit den Zugaben und allen drum und dran kommst du sonst eh erst in über zwei Stunden weg." Sie versprach mir Liam nach der Show Bescheid zu geben und ich machte mich auf hinter die Absperrungen.

Dabei fiel mir auf, dass Mara scheinbar wieder verhindert war. Die arme Kleine, denn so wie es aussah war sie in die Rolle als Mädchen für alles gestolpert und jeder schien das gründlich auszunutzen. Allen voran die selbsternannte Goldene Crew. Von wegen sie halfen sich gegenseitig. Jeder war jedem einen Gefallen schuldig und danach richtete sich ihre gemeine Politik aus.

In der Umkleide suchte ich nach meiner Handtasche und schmunzelte bei der Erinnerung daran, wie fertig sie gewesen war, als Niall sie dazu nötigte sich Rio de Janeiro anzusehen. Ihre Nase hatte einen brutalen Sonnenbrand und sie lief komisch, so als hätte sie üblen Muskelkater.

Als Preston Niall zusammengeschissen hatte, da hatte sie ständig irgendwelche Einwürfe gemacht, damit er auch ja weiter tobte. („Nicht zu vergessen, wir waren am Strand! Nicht auszudenken, wenn man uns dort entdeckt hätte! Keine Möglichkeit um zu flüchten!") Damit hatte sie wissentlich dafür gesorgt, dass Preston fast durch die Decke geplatzt wäre.

Your Song [ Buch 1 ] ✓Where stories live. Discover now