21 ♪ Miami

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You and I go hard at each other like we're going to war.

You and I go rough, we keep throwing things and slamming the door.

You and I get so damn dysfunctional, we start keeping score.

You and I get sick, yeah, I know that we can't do this no more.

Yeah, but baby there you go again, there you go again, making me love you.

[ Maroon 5 ]



MARA ║ Ich war eingeschlafen.

Völlig verrenkt, mit verschränkten Armen vor der Brust und mitten in einem stinkenden Hinterhof. Es war scheiße warm und als ich schließlich aus diesem überfälligen Schlaf hoch schreckte, da brauchte ich ein paar Sekunden, um mich daran zu erinnern wo ich war.

Meine Glieder taten weh und ich blinzelte und fühlte mich wie ein verklebtes Kaugummi. Ein Blick auf mein Handy sagte mir, dass es kurz nach Sechs morgens war und die Sonne schon auf Miami herunterknallte. Wut wallte in mir auf und ich konnte nicht glauben, dass ich für Niall tatsächlich in einem verdammten Auto übernachtet hatte.

Hatte ich eigentlich noch alle Murmeln beisammen?

Ich hatte den Wagen in einem Hinterhof eines angesagten Clubs geparkt, damit die Nachtschwärmer mich von der Hauptstraße aus nicht sahen. Mir hätte bei Nialls Anruf um halb zwei klar gewesen sein, dass irgendetwas faul war.

Aber nein!

Stattdessen war ich naiver Volltrottel tatsächlich losgefahren. Auf die Idee, wieso nicht Paul oder Preston das Taxi spielten, kam ich gar nicht. Mittlerweile vermutete ich, dass Niall losgezogen war, ohne jemanden Bescheid zu geben und er das nicht an die große Glocke hängen wollte.

Wäre ich nicht eingeschlafen, dann hätte ich um drei die Biege gemacht. Dieser super beschissene, arrogante Vollidiot hatte mich ganz sicher vergessen. Ich konnte mir auch schon denken, wieso. Todsicher war irgendeine Tussi mit dicken Möpsen, kecken Lächeln und Kim Kardashian-Arsch an ihm vorbei spaziert und er dachte nicht mehr mit seinem Hirn, sondern mit seinem Würstchen.

Wieso sollte Niall anders sein, als der typische Klischee-Promi-Depp?

Frustriert rieb ich mir über das Gesicht und schwang die Beine aus dem riesigen Range Rover. Solche fetten Autos fuhr ich eher ungern. Fluchend streckte ich mich und rümpfte die Nase. Hier im Hinterhof stank es nach Müll. Die Container waren voller Abfall. Daneben stapelten sich blaue, schwarze und gelbe Säcke.

Auf der anderen Seite war eine besprayte Wand einer Lagerhalle. Die halbe Nacht hatte ich jedoch auf die schmale Treppe geschaut, die aus dem Club führte.

Den Angestellteneingang.

Umsonst, wie ich jetzt wusste. Sobald ich Niall über den Weg lief, würde ich ihm in den Arsch treten und dann würde ich-

Ein lautes, schepperndes Geräusch ließ mich inne halten und ich fuhr herum. Zuerst sah ich überhaupt nichts, dann trat ich um den Range Rover herum. Die stickige Luft sorgte nicht dafür, dass mein Kopf ganz klar war und so entdeckte ich die langen Beine, die zwischen den Mülltüten hervor lugten, nicht sofort.

War das ein Obdachloser? Amerika war schließlich nicht für ihr gutes Sozialsystem bekannt. Ich schnappte mir die einzige Wasserflasche, die ich dabei hatte und näherte mich vorsichtig der Gestalt. Dann erkannte ich jedoch All Star Converse, die würde sich kein Obdachloser leisten können.

Your Song [ Buch 1 ] ✓Where stories live. Discover now