9 ♪ Holiday feels

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Hot town, summer in the city

Back of my neck gettin' dirt and gritty

Been down, isn't it a pity?

Doesn't seem to be a shadow in the city

All around people looking half-dead

Walking on the sidewalk, hotter than a matchhead  

[ Joe Cocker ]



MARA║ Nach der Escadaria Selarón Treppe hatte Niall eine echt mörderische Route auf Lager. Wir strampelten zu einem bunten Markt, auf dem es nichts als Lebensmittel und bunten Krempel zu kaufen gab. Der Geruch der Gewürze lag in der Luft, auf Portugiesisch wurde gehandelt, geschimpft, geflucht und gelacht.

Mittlerweile schien meine Einwegkamera von Niall adoptiert zu sein, denn er machte fleißig Fotos und schien allerhand Einfälle für Motive zu machen.

„Weißt du, du könntest dir auch einfach selbst eine Einwegkamera kaufen", sprach ich schließlich, nachdem ich versehentlich in einen grellen Sack mit Paprika-Gewürz genießt hatte.

„Hm... nö, du hast ja eh noch eine Zweite dabei, oder?", ertappte er mich und grinste dabei breit. Ausgelassen schlenderte Niall über den Markt und dann merkte er an: „Du solltest dich nach einer Kopfbedeckung umsehen, Kiddo. Dein Gesicht ist schon Krebsrot."

Ja, wegen der Anstrengung, die ich hinter mir hatte. Doch als ich auf meinen Kopf tastete, da begriff ich, dass Niall wohl recht hatte. Mein dunkles Haar war heiß und bevor wir den Markt verließen, da blieb ich vor einem Stand stehen, der Tücher und Strohhüte verkaufte.

„Nimm den, mit dieser kitschigen Schleife", riet er mir, aber ich sah ihn an, als hätte er sie nicht alle: „Und dann sehe ich aus wie eine dieser Omis, die sich tot chic damit finden."

„Wie eine Oma wirst du sowieso aussehen", kommentierte er, als ich einen schlichten Hut kaufte und aufsetzte. Sofort dankte mir mein Kopf und ich reichte dem Händler das Geld: „Mach weiter so, Horan und ich kicke dich von deinem Rad."

„Mit den kurzen Beinen?", höhnte er. „Wohl eher nicht."

Wir machten uns wieder auf zu unseren Rädern und ich seufzte: „Wo geht es jetzt hin?" Erneut cremte Niall sich ein und stumm wünschte ich ihm, dass Lichtschutzfaktor 60+ oder was das war, bei ihm keine Wirkung hatte und er den Sonnenbrand seines Lebens bekam.

„In die Mittagspause", verkündete er.

Ich hechelte erneut hinter ihm her und mit jeder weiteren Minute, die ich in der Hitze strampelte, wünschte ich mir, wir würden ankommen. Demnach hatte ich auch kein Auge für irgendwelche tollen Ausblicke, auf die Niall hinwies. Meine Zunge klebte am Daumen und ich verfluchte mich selbst, dass ich so unsportlich war.

Wieso war ich nie auf die Idee gekommen, für mich etwas zu tun?

Oder in London zu joggen?

Weshalb war ich nie eine der attraktiven, sportlichen Genies, die im Park, oder beim Extremsport zeigten, wie toll sie doch waren?

Scheiße, ich spürte meine Beine nicht mehr. Meine Muskeln brannten und mein Hintern auch. Lag das am Fahrradsattel? Oh bitte lasst uns links abbiegen, nicht rechts, diesen Anhang hoch. Mein Gebet wurde erhört und ich wünschte, wir würden zum Strand fahren. Dort gab es Wasser. Jede Menge eiskaltes Wasser. Erholung und Pause.

Your Song [ Buch 1 ] ✓Kde žijí příběhy. Začni objevovat