34 ♪ Anonymous

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If you wanna live your life

Live it all the way and don't you waste it

Every feelin' every beat

Can be so very sweet you gotta taste it

You gotta do it

[ Jennifer Lopez ]



HARRY ║ Das nächste Mal sollte mich einfach jemand erschlagen. Mir ordentlich den Kopf waschen und mich am besten direkt heftig wach rütteln. Aber stattdessen hatte ich Louis' ach so vernünftigen Kumpel im Flugzeug tatsächlich zugehört.

Ich sollte damit anfangen Oli's Stimme auszustellen, denn dann würde ich nicht in Versuchung kommen den größten Mist auszuprobieren.

Die Perücke mit den dunklen, glatten Haar zwickte unter meiner Snapback. Mit den Zeigefinger schob ich mir die Nerdbrille wieder zurück auf die Nase. Aktuell hatte ich mehr Ähnlichkeit mit Marcel aus Best song ever, als mit mir selbst.

Damit mich niemand erkannte trug ich eine graue Jeansjacke welche die Tattoos verdeckte und statt der üblichen Schuhe hatte ich schwarze Chucks an. Wenn ich ohne Leibwächter loszog, nicht, dass dies oft vorkam, dann achtete ich penibel darauf, dass niemand mich erkannte.

Bislang ging das schon zwei Jahre gut.

Ab und an seilte ich mich von allen ab und nur Louise wusste davon. Irgendjemand hatte mir schließlich bei den ersten Malen mit der Perücke helfen müssen. Zu Beginn war die Verkleidung ungewohnt, doch mittlerweile genoss ich es vollkommen anonym loszuziehen.

Gerade flüsterte eine Stimme in meinem Kopf jedoch, dass ich es heute Abend besser gelassen hätte. Ich stand in der Mitte eines perversen und abgefahrenen Clubs und wusste nicht, wo ich zuerst hinsehen, oder besser nicht hinsehen sollte.

Leicht bekleidete Mädchen räkelten sich in verschiedenen Ecken. An sich nichts Besonderes. Ich kannte Strippclubs und Ähnliches. Wäre da nicht die Tatsache, dass es hier nicht um Sex ging, sondern um die Höschen der Damen. Liebevoll bekleidet in süßen rosa Tops, oder sexy Sekretärinnen-Stil schwangen sie verführerisch die Hüfte in ihrem Milieu.

Das niedliche Mädchen von nebenan mit ihrem Teddy auf einem Bett, die sexy Krankenschwester auf einem kleinen Podest. Und immer ging es nicht darum, dass sie sich auszogen, sondern, dass man die zarten Höschen kaufen konnte, die sie trugen.

Nebenbei leckten sie sich verführerisch über die Lippen, spielten mit ihren Haaren und bewegten die perfekt gebräunten Körper zum Takt der Musik. Es war, als wäre man in einem besseren Strippclub, nur ohne die Nippel-Show.

Ich fühlte mich unglaublich fehl am Platz, zwischen all diesen... Fetisch-Narren. Ganze dreihundert Dollar hatte der Eintritt gekostet und nicht jeder wurde eingelassen. Ich war sowieso schon verwirrt, wieso man mich einfach reingewunken hatte.

Um nicht wie ein unsicherer Depp auszusehen, der ich eigentlich war, setzte ich mich in Bewegung und sah mich im Höschen-Club um. Für jeden Geschmack war etwas dabei. Cheerleader, Stripper, Lehrerinnen, Stewardess. Die passende Kulisse war ebenfalls dabei und dann bekam ich mit, was für Summen die anwesenden Herren für so ein Höschen zahlen würden.

Für mich waren zweitausend, dreitausend Dollar ein lockeres Taschengeld, aber hier waren ältere Männer in Anzüge, möchte gerne Rapper und der artige College-Junge, wo Daddy nicht wusste, was sein Sohn mit all den monatlichen Moneten machte.

Your Song [ Buch 1 ] ✓Where stories live. Discover now