41 ♪ New York

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Music was my first love

And it'll be my last

Music of the future

And music of the past

To live without my music

Would be impossible to do

In this world of troubles

my music pulls me through

[ John Miles ]



MARA ║ Nashville zu verlassen machte mich traurig und der Stress, der danach wieder anbrach, machte die Sache nicht besser. Doch New York vertrieb meinen Trübsal, denn ich traf endlich auf Julian Bunetta. Und entgegen der Sprüche von Sandy, Josh und Dan, war Julian ganz anders.

(„Er frisst dich mit Haut und Haaren!" - „Wahrscheinlich schon zum Frühstück." - „Achte darauf, wenn er so mit den Zahnen fletscht.")

Der erste Knaller erwartete mich, als Paul mich ins Greenwich Hotel schickte. Mit der U-Bahn schleppte ich mein schweres Gepäck, Koffer, Rucksack und Gitarre – ich kam ordentlich ins schwitzen.

Ziemlich fertig stand ich vor dem Greenwich Hotel und bezweifelte, dass sie mich dort reinließen. So wie ich aussah. Aber ich konnte mein Glück ja mal versuchen. Der Portier half mir nicht, er hielt mir noch nicht einmal die Tür auf. Wieso sollte er auch. Ich wirkte schließlich eher wie eine dumme Touristin, die sich verlaufen hatte.

An der Rezeption musste ich mich ausweisen und ganz plötzlich veränderte sich das Verhalten der Menschen. Plötzlich kam ein Page angeeilt und nahm mir mein Gepäck ab, dann bat er mich höflich ihm zum Aufzug zu folgen.

Es war ungewohnt, dass mir nun die Füße geküsst wurden.

Die kleine Suite, die man angemietet hatte, empfand ich überhaupt nicht als klein. Der Page reichte mir die passende Magnetkarte und dann stellt er mein Gepäck ab. Sichtlich beeindruckt sah ich mich um. Weiß getünchte Wände, elegante, wuchtige Möbel, wie schwere Ledersessel und hohe Pflanzen, die ein bisschen tropisches Feeling mit reinbrachten. Dazu die dicken Vorhänge an den großen Fenstern und ich fühlte mich wie in einem alten, englischen Landhaus.

Ich hörte Stimmen und trat durch die offenen Räume, dort sah ich an einer langen Tafel die Akustikband sitzen, inklusive einiger Leute, die ich nicht kannte.

„Mara, schön dass du da bist!", ertönte eine Stimme, die ich bislang nur von Skype kannte und grinste breit als Julian auf mich zu kam. Er umarmte mich prompt und sprach: „Setzt dich, setzt dich, wir stärken und gerade bevor es richtig losgeht."

Er drückte mich auf einen Platz und ich sah unsicher in die Runde. Ein Haufen Leute, die ich nicht kannte sahen mich nun an. Überschwänglich begann Julian uns alle vorzustellen: „Jamie Scott, John Ryan, James Needle, Sam Martin, Ruth-Anne Cunningham, Toby Gad, Claude Kelly, Maureen McDonald..."

Mir schwirrte der Kopf, ich konnte mir keinen einzigen Namen merken, doch sie alle grinsten mich breit an, dann schloss Julian: „Sandy, Dan und so, kennst du ja schon."

„Jon und ich sind 'und so?', irgendwie traurig", empörte sich Josh und Julian ignorierte den Einwurf, denn er wandte sich mir zu: „Leute, das ist Mara Corbin, die Letzte von uns, die heute Nacht unglaubliche Songs zusammen stellt, von denen nur maximal 15 aufgenommen werden."

Your Song [ Buch 1 ] ✓Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt