· three ·

28.2K 1.3K 455
                                    

Ryan

Borderline, dead inside
I don't mind falling to pieces
Count me in, violent
Let's begin feeding the sickness

How do I simplify?
Dislocate, the enemy's on the way

Show me what it's like, to dream in black and white
So I can leave this world
Tonight

Ich hätte diesen Song von Breaking Benjamin stundenlang auf der Playlist rauf- und runter hören können, hätte sich nicht Dylan in den Sitz neben mir geworfen und mir teuflisch grinsend die Kopfhörer aus dem Ohr gerissen. Nein, er konnte sie nicht einfach herausziehen oder mich anders auf ihn aufmerksam machen - er musste sie mir einfach gewaltsam aus dem Ohr reißen.

Darf ich vorstellen: Mein aller bester Freund.

"Dylan ... !", ich starrte seufzend zur Decke als verfluche ich unsere Freundschaft zum hundertsten Mal in den 10 Jahren, die ich ihn nun kannte, ehe ich ihn angrinste. " Ich kann es kaum glauben, dass ihr unseretwegen mit umgezogen seid ... !"

Er zuckte nur mit den Schultern und lächelte. "Das ist nicht nur die Pflicht eines besten Freundes, sondern die des gesamten Rudels, in dem meine Schwester nun einmal Mitglied ist ... ", meinte er nur, ehe er einen Schokoriegel aus seiner Tasche zog und das Knistern der Verpackung alle Aufmerksamkeit auf uns zog. In den Schulbussen herrschte morgens für gewöhnlich diese unheimliche Totenstille - aber Dylan würde das von nun an wohl ändern.

"Was machst du da?" , wollte ich wissen und blickte in die Sitzreihen um uns herum. Die von dunklen Augenringen geprägten, blassen Gesichter der in den Reihen direkt neben uns sitzenden Schüler erinnerten mich schon an diese Urvampire in den billigen Horrorfilmen, die aus ihrem Jahrhunderte alten Schlaf gerissen wurden.

Dylan sah mich an, als sei ich zurückgeblieben. "Ich esse einen Schokoriegel?", dann biss er ein großes Stück davon ab und beobachtete mich, noch immer kauend.

"Das sehe ich! Ich meine .. Wieso frühstückst du morgens nicht einfach was normales?", entgegnete ich und sah zu wie wir eine weite, verschneite Feldstraße entlang fuhren. Die Sonne ging gerade auf und schickte warme Strahlen in die kleinen, teils mit Fineliner beschmierten Busfenster zu uns hinein.

" Du weißt doch, dafür habe ich morgens keine Zeit ...! ", erwiderte Dylan nur mit vollem Mund und ich zog skeptisch die Augenbrauen hoch. Er war jetzt nicht der Typ, der sonderlich viel Wert auf sein Äußeres legte. Ganz im Gegenteil: Er war einer von diesen Typen, dem ich sogar zutrauen würde, dass er sich 5 Minuten bevor der Bus kam aus seinem Bett rollte, sich umzog und einfach losging.

Diesen Eindruck machte er jedenfalls. Sein dunkles, kurzes Haar stand manchmal in alle Richtungen ab und er trug eine typische Nerd - Brille im Gesicht. Seine Haut war bleich und er war nur wenige Millimeter größer als ich, dennoch genauso schlank.
Meiner Meinung nach sah er aber nicht schlecht aus, er hatte ein schönes Gesicht, aus welchem sich eigentlich viel mehr machen ließe wenn er nur wollte.

"Wie du meinst ... ", seufzte ich und erhob mich aus meinem Sitz sobald der Bus vor unserer Schule zum stehen gekommen war.
Der Pausenhof machte einen so überfüllten Eindruck, dass ich leicht nervös wurde und das ganze bunte Getümmel von Menschen fürs Erste ignorierte. Wieder einmal war ich unheimlich froh, Dylan bei mir zu haben. All das noch einmal alleine durchzustehen wäre der Horror gewesen.

Wie ein Magnet hatten wir uns in der ersten Klasse gegenseitig angezogen. Er war der Erste gewesen, den meine Augen in der vollen Festhalle der Grundschule erblickt hatten. Und seit dem gab es irgendwie nur uns zwei, nicht mehr, nicht weniger.

Jake hatte mir in den Ferien mehrmals vorgeschlagen, mit mir die neue Schule zu besichtigen. Doch ich hatte auf diesen Moment bestanden, mir alleine die ersten Eindrücke zu machen. Ich stieg aus dem dunkelroten Bus und starrte abschätzig gerade aus.

Der Ort, an dem ich mich die nächsten Jahre weiterbilden würde bevor es zur Uni ging.
Der Ort, an dem ich einmal harte Prüfungsphasen und gute Ergebnisse erwartete.
Der Moment vor meinem inneren Auge, in dem ich den schwarzen Doktorhut mit Quaste in die Luft werfen und mein Zeugnis fest umklammert in den Händen halten würde.

Ein grauer Betonklotz.

Mein Mund klappte auf, und ich musste zugeben, dies war die hässliches Schule, die ich je gesehen hatte.

"Offiziell sollte es mal ein Krankenhaus werden.", bemerkte Dylan neben mir, als sei das irgendeine seltsame Art der Entschuldigung.

"DAS ist unsere neue Schule?", fragte ich tonlos und wollte nun gar nicht mehr wissen, wie sie von innen aussah.

" Japp.", meinte Dylan und und fasste meine Gedanken in Worte: "Diese architektonische Fehlgeburt."

Ich sah ihn an und seine Mundwinkel zuckten leicht nach oben. Kurze Zeit später lagen wir fast am Boden vor lachen, bis Dylan's Blick sich schlagartig änderte. "WOW."

Ich hatte noch so starke Tränen in den Augen, dass ich es fast nicht bemerkt hätte und fragte: "Was denn?"

"Ich glaube, ich habe mich verliebt.", meinte er nur und starrte weiterhin geradeaus. Ich schüttelte nur mit dem Kopf: " Was!? Jetzt gerade eben??"
Der Gesichtsausdruck, wenn Dylan über irgendetwas staunte, und der, wenn er Tagelang nicht geschlafen hatte, waren so ziemlich dieselben. Ein geöffneter Mund, geweitete Pupillen und verkürzte Reaktionszeit.

So blieb mir nichts anderes übrig als seinem starren Blick zu folgen. Und verdammt, sie sah tatsächlich wahnsinnig gut aus.
Ihre langen Beine steckten in Kniehohen Lederstiefeln, und das lange schwarze Haar wehte ihr um das Puppengesicht während sie achtlos an uns vorbei stolzierte. Neben ihr lief ein blonder Junge - der auch ziemlich gut aussah und einen beliebten Anschein machte aber für mich nicht den Eindruck hinterließ, ihr Freund zu sein. Ich meinte sogar, ihn irgendwo schon einmal gesehen zu haben.

"Ich muss sie kennenlernen.", meinte Dylan und ich musterte ihn besorgt. Gut, dass er zu schüchtern war um es tatsächlich zu versuchen. Andererseits wünschte ich es mir ja für ihn. Ihm falsche Hoffnungen zu machen war aber auch nicht fair.

Ich warf einen kurzen Blick auf meine Uhr und musste feststellen, dass mir nicht mehr so viel Zeit bis zur ersten Stunde blieb. " Ich muss noch das Anmeldeformular abgeben und mich um die Kurswahl kümmern ... ", informierte ich Dylan und als ich keine Antwort bekam, sah ich zu ihm rüber.

" Dylan ... ", seufzte ich und klopfte ihm freundschaftlich auf die Schulter.

"Hmm?". Sein Blick war noch immer auf die breite Eingangstüre gerichtet, in welcher das Mädchen verschwunden war.

"Du sabberst."

________________________

I'm back, baby!!! *COOLER MOMENT*
Die Ferien gehen zu ende und ich weiß nun wieder, wie es sich anfühlt, etwas zu tun :D
Ich werde wieder regelmäßig updaten und bitte sagt mir bescheid, falls meine Kapitel zu kurz sind .-. Ich muss meine "richtige Länge der Seiten" wohl erst noch finden ^^

Wie findet ihr Dylan? ( Ganz überraschenderweise habe ich Dylan O'Brien als DYLAN *Wuuhh* genommen )

Freue mich über Feedback und Votes!
... Ich untertreibe ...
Ich würde !ausrasten! vor Freude also bitte Lasst doch was da wenn euch das Kapitel gefallen hat!! Und *Hände falte* Ich kann mit Kritik umgehen:)

Gefährliches Spiel |BoyxBoyWhere stories live. Discover now