· twenty-nine ·

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Oben: Logan Roth
Unten: Ash
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Ash


"I'm having such a good time, good time...!"

Ich verdrehte die Augen und warf Cole ein Kissen ins Gesicht. Seit einer halben Stunde versuchte ich ihm klar zu machen, dass wir endlich mit Chase reden sollten, doch er sang weiterhin nur Lieder von Queen anstatt mir zu antworten.

Mir war klar, dass er Chase mehr hasste als alles andere, aber diese Art dicht zu machen war einfach nur kindisch und so typisch Cole.

Das Kissen segelte vor ihm zu Boden und er grinste mich blöd an. "Süß."
Ich seufzte verzweifelt und warf den Kopf in den Nacken. In solchen Momenten fehlte mir meine Vampirkraft so sehr. Dann könnte ich seinen Kopf einfach auf den Boden drücken, bis er mir endlich zuhörte.

"Hör zu, ich hasse ihn mindestens genau so sehr wie du, immerhin wurde ich von ihm unter Drogen gesetzt und-...", ich stockte, ehe mir noch heraus rutschte 'beinahe vergewaltigt'. Im Moment war es nur noch eine Sache die fehlte, damit Cole ihn einfach in Stücke riss. Ich konnte jetzt schon sehen, wie sich sein Unterkiefer verkrampfte. "Ich bin einfach noch nicht so verzweifelt wie mein Dad. Für mich gibt es keine Zusammenarbeit mit diesen Monstern, das sollen sie ruhig glauben.", knurrte er und zog sich sein weißes Shirt aus.

Wir waren in seinem Zimmer während Lee und sein Dad mit den Constanz die Gegend sichern wollten. Keiner wusste, ob es so etwas wie 'Wolfsgebiet' und 'Vampirgegend' noch gab. Wo war man noch sicher und wo nicht?
"Wenn es uns aber hilft?", ich verschränkte die Arme. Er kam ein paar Schritte auf mich zu. Das schwarze Haar fiel ihm etwas ins Gesicht, ehe er es schwungvoll zurück strich.
"Du kennst mich doch, Ash. Mein Herz ist viel lauter als mein Verstand.", meinte er und tippte sich gegen den Kopf. Ich sah ihm fest in die blauen Augen.
"Dein Herz ist schon vor sehr langer Zeit stehen geblieben. Vielleicht wird es mal Zeit, auf deinen Verstand zu hören."

Er sah mich mit einem so intensiven Blick an, dass ich wegschauen musste. Also sah ich mir stattdessen die zahlreichen Tattoos auf seinem Oberkörper und auf seinen Armen an. Erst jetzt fiel mir auf, wie ironisch sie waren. Was Cole sich auf Brust und Arme tattowiert hatte, war das pure Leben.
Vögel, die sich einen Wasserfall hinab stürzten, Sonnenstrahlen, die in einen Wald fielen, tiefe Wurzeln und natürlich fallende Schneeflocken direkt an seinem Herzen.
Der Lauf des Lebens auf einem toten Körper.

Cole zog sich den schwarzen Sweater über und wandte mir den Rücken zu. "Aber tu, was du nicht lassen kannst. Ich stehe dir bestimmt nicht im Weg, wenn du den Constanz unbedingt den Friedensnobelpreis verleihen willst.", rief er mir zu, während er im Bad verschwand.

"Dickköpfiger Idiot...!", brummte ich, während ich aus seinem Zimmer ging. Dann suchte ich eben Lee, vielleicht könnte ich ihn umstimmen. Konnte Cole nie sehen, wie tief wir in der Scheiß stecken?
Das Haus war leer, also ging ich hinaus auf die Wiese und sah mich um. In der Garage bewegte sich jemand, also nahm ich an es sei Lee. Immerhin war das der Ort für unseren Clantreff.

"Lee?", ich öffnete die Tür und erschrak ein wenig, als ich Chase vor mir stehen hatte.
- "Ash.", er grinste breit. "Ich wusste ja, dass wir bald wieder ungestört sein können."
Ich sah ihm irritiert in die Augen und stellte fest, was für ein Glück er hatte, dass ich wieder ein Mensch war. Natürlich musste ich auch bemerken, was für ein Pech das für mich war.

"Weißt du, wo Lee ist?", fragte ich so monoton wie möglich. Er sah an mir vorbei, womöglich um zu prüfen ob ich auch wirklich allein war. "Tja hier ist er nicht.", meinte er kurz angebunden, ehe er mich zu sich in die Garage zog. Ich stieß einen erschrocken Laut aus uns stolperte etwas, als er die Tür hinter mir schloss.

Gefährliches Spiel |BoyxBoyWhere stories live. Discover now