· thirty-one ·

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Ash

Schwer atmend stürmte ich in Jax' Appartement. Es schüttete so heftig draußen, dass ich komplett durchnässt war.

"JAX!", rief ich mit der wenigen Luft, die ich noch hatte.

Ich lief erst in sein Wohnzimmer, dann sah ich in der Küche nach, in seinem Zimmer, im kleinen Badezimmer-er war nirgends zu finden.

"Jax!?", wiederholte ich.

Die Wohnung war leer.

"Verdammt!!", ich fuhr mir mit beiden Händen durch mein nasses Haar. Mein Herz raste und ich hatte das Bedürfnis, einfach nur noch zu rennen. Weit weg, unswar so schnell ich konnte.

Was machte ich denn jetzt!? Jax war der Einzige, der mir vielleicht noch hätte helfen können! Der Einzige, zu dem ich hätte gehen können - und er war nicht da!

Wie sollte ich Cole, Ryan und Lee nur von den Jägern zurück holen!? Ich ließ mich einfach gegen die Tür im Gang fallen. Irgendwie war die Tür aber offen gewesen, daher fiel ich einfach nach hinten und landete auf dem Boden in der kleinen Kammer, die zuvor immer verschlossen gewesen war.

Meine Hand tastete nach dem Lichtschalter. Was bitte war eigentlich hier drin?

Mit einem 'Klick!' wurde dir kleine Kammer erleuchtet und ich fuhr herum.
Zuerst sah ich nur einen Haufen Kartons. Dann, langsam erkannte ich, dass es neu verpackte Fernseher, DVD-Player und Smartphones waren.

"Ash?", Jax stand plötzlich hinter mir und legte den Kopf schräg.
Er schien eben erst nach Hause gekommen zu sein und war nicht weniger nass als ich. Das Wasser tropfte von seinen Haaren und seiner Kleidung auf den Teppichboden im Gang.

"Bist du Kleptomane?", fragte ich etwas verwirrt und ging wieder aus der kleinen Abstellkammer.

"Ich meine- es geht mich ja nichts an wenn in deiner Besenkammer keine Besen sind sondern geklaute Elektronikgeräte, aber...", setzte ich an und Jax ging mit einem angepissten Gesicht an mir vorbei. "So verdiene ich eben nebenbei noch etwas Geld.", er verschloss die Kammer wieder.

Wieso hatte er nichts gesagt? Cole und ich hatten das auch mal eine Zeit lang gemacht.M einer Meinung nach gab es daher keinen Grund, sich zu schämen. Ich hielt mich nicht für was besseres , da ich es schlichtweg nicht war.

Ich hatte Menschen getötet, ich hatte schon hunderte verletzt und mit den illegalen Bereichen des Lebens war ich ebenfalls schon gut vertraut und er ahnte es nicht einmal. Hatte er etwa so ein anderes Bild von mir, dass er sich wegen deshalb schon schämte?

Tzzzz, wenn der wüsste.

Ich zog ihn an mich und küsste ihn ausgiebig. Dabei fiel mir ein, dass ich wegen etwas ganz anderem gekommen war.
"Ich brauch deine Hilfe!", keuchte ich nach dem Kuss.

"Was ist los?", fragte er besorgt.

Gute Frage. Wo sollte ich da nur anfangen?

"Ehm...", ich lief unruhig auf der Stelle auf und ab und legte beide Hände an meinen Hinterkopf. Scheiße!

"Was würdest du sagen, wenn das, was passiert ist, etwas mit ... mystischen Kreaturen zu tun hat?"

Da war es. Und ich hatte gerade wirklich das Wort 'mystsich' benutzt- ich war so gut wie single.

Er sah mir lange in die Augen. Was war das in seinem Blick? Sah er mich ungläubig an, enttäuscht, belustigt, verständnislos?

"Was sind das für mystische Kreaturen?", hakte er vorsichtig nach. Noch könnte ich so tun, als sei alles nur ein Witz. Aber wer half mir dann, sie zu retten?

Gefährliches Spiel |BoyxBoyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt