· twelve ·

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Cole


48 Stunden.

Wenn man 12 Stunden nichts von seinem besten Freund hört, dann suchtet er gerade wieder eine Serie oder ein Buch durch oder ist jagen. Wenn man 24 Stunden nichts von ihm hört, dann war er den Tag zuvor ganz schön dicht oder die Serie, die er schaut, ist echt der Hammer. Aber nach 48 Stunden ist er entweder Tot oder schwer verletzt!

"Wie genau willst du mir erklären, warum du gerade versucht, das Schloss von Ash's Wohnungstür zu knacken?"
Ich zuckte zusammen und fuhr herum. Das Werkzeug glitt mir aus den Händen und fiel mit einem lauten Klirren zu Boden.

"Hast du es schon mit klingeln versucht?", fügte er hinzu.

Scheiße gelaufen.

"Verzieh dich, Lee.", brummte ich und hob Schraubenschlüssel und Klammer wieder auf. Ich hatte bestimmt 10 Minuten lang sturmgeklingelt.

Er stand weiterhin da, gegen die Wand gelehnt und seine muskulösen Oberarme vor der Brust verschränkt. Seine blonden Haare waren zu einem lockeren Zopf geflochten, der ihm um die rechte Schulter fiel.

" Ist dir eigentlich klar, dass du auf dem Weg hier her verfolgt wurdest?", fragte er mich in einem seltsam sanften Ton.
Ich sah ihn nicht weiter an und machte mich wieder an diesem bescheuerten Türschloss zu schaffen. "Ja, von dir.", antwortete ich in einem vorwurfsvollen Ton und presste die Zähne zusammen. Ich hatte schon zahlreiche Schlösser Problemlos knacken können, warum war das bei diesem hier so schwer!?

" Du hast einfach mitten im Unterricht die Schule verlassen, ich wollte wissen, was du vorhast." , rechtfertigte er sich. Ich seufzte. "Ist ja nicht so, dass ich das ständig mache."

"Ich bin jedenfalls nicht der Einzige, der deinem Auto gefolgt ist. Es sah sogar aus wie ein Wolf.", wechselte er das Thema und ich stoppte in der Bewegung. Ich hatte einfach die ganze Zeit nur an Ash gedacht und wieso er kein einziges Lebenszeichen von sich gab, an den gescheiterten Vertrag - und an Ryan. Wie konnte mir deshalb nur entgehen, dass ich gleich von zwei Personen verfolgt worden war? Gerade jetzt müsste ich doch besonders wachsam sein.

Wir Vampire mussten zusammen halten und uns gegenseitig schützen und genau das hatte Lee getan.

Seine Augen zuckten in meinem Gesicht hin und her als versuche er zu ermitteln, was gerade in mir vorging.

Ich stand wieder auf und klopfte ihm auf die Schulter. "Danke, Alter. Geh nach unten und geb mir bescheid, falls irgendwo Wolfsaugen auftauchen sollten."

Er nickte energisch und ging hastig die Treppen zurück nach unten. Ich fuhr mir durchs Haar und atmete tief ein. Alles war gerade so kompliziert!

Ein Geräusch zerkrachender Möbel innerhalb von Ash's Wohnung riss mich zurück in die Realität.

Gut, nun auf die Vamp-Art!

Mit einer schwungvollen Umdrehung trat ich die Tür ein und lief in die Wohnung hinein. "Ash!"

Ein heftiger Windstoß begrüßte mich aus dem Wohnzimmer und ich ging als erstes dort hinein. Die Terassentür stand weit offen und das Bücherregal lag in Trümmern auf dem Boden.

Mehrere einzelne Blätter wirbelten durch das Zimmer. Was war hier los? Mit vorsichtigen Schritten durchlief ich die Wohnung. Die kleine Küche und das Schlafzimmer waren ebenfalls leer. Gerade wollte ich die Tür zum Dachboden öffnen, als die Badezimmertür aufging und ein frisch geduschter Ash zähneputzend herauskam.

Gefährliches Spiel |BoyxBoyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt