· sixteen ·

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Cole

"Hier sind wir fürs Erste sicher...hoffe ich.", ich fuhr mir mit der Hand übers Gesicht und betrachtete Ryan, der sich gegen die kalte Kellerwand lehnte. Ehrlich gesagt hätte ich nicht gedacht, dass er mitkommen würde. Ich war es gewohnt, dass Ash oder Aidan mir immer all meine Ideen ausredeten. Wären sie nur da gewesen und hätten mir diese Blitzidee auch ausgeredet, die ich beim Kaffee kochen bekommen hatte. Zugegeben, in ein altes Haus der Constanz einzudringen war keine meiner besten Pläne gewesen. Aber was musste mir sowas auch immer im Nachhinein auffallen!?

Isabelle war nicht hier gewesen, so wie ich es mir erhofft hatte. Die Constanz auch nicht, oder die Urvampire. Dieses alte Haus war regelrecht ein Zufluchtsort der Streuner - verwahrlosten Wölfen die alles Angriffen, was sich bewegte - und wir waren mitten hinein gestolpert.

Ryan und ich konnten uns bis zum Keller durchkämpfen und hatten uns dann dort eingeschlossen. Jetzt hieß es nur noch abwarten bis sich das Kratzen und Scharren der Klauen an der breiten Stahltür von außen gelegt hatte.
Ich roch frisches Blut und inspizierte Ryan. "Du bist verletzt."

Er drückte eine Hand in die verletzte Seite, an welcher sein Shirt eingerissen war und warmes Blut aus der schmalen - aber tiefen - Wunde quoll. "Das verheilt wieder.", winkte er mit der anderen Hand ab, doch ich sah, wie er die Zähne zusammen biss.

Ich schüttelte mit dem Kopf. Ryan verletzt zu sehen war das Letzte, was ich nun wollte. Er musste bestimmt starke Schmerzen haben und diese Vorstellung war ebenfalls kaum erträglich für mich. Was hatte ich mir eigentlich bei dieser ganzen Aktion gedacht? Nichts vermutlich. Ryan war verletzt worden! Lief das immer so, wenn ich eine Idee hatte?

"Vielleicht finde ich etwas, das hilft.", meinte ich schuldbewusst und begann, die klapprigen Regale zu durchforsten. Ich hoffte auf einen Verbandskasten, Alkohol zur Desinfektion seiner Wunde oder irgendwas anderes nützliches.
Kleine, verstaubte Lampen hingen von der knarrenden Holzdecke und spendeten und das nötige Licht. Es roch stark nach altem Papier und Schimmel, doch der Geruch von Ryans Blut war am schlimmsten.

Ich hielt kurz inne und drehte meine Nase ein wenig in seine Richtung. "Du musst stärker drauf drücken, du verlierst zu viel Blut.", mahnte ich ihn.
Er schien zu verstehen und stieß sich von der Wand ab. "Ich helfe dir suchen.", damit nahm er sich das nächste Regal vor.
Ich fand einen alten Karton voll zerblätterter Bücher und stellte ihn beiseite, wobei ich das Ende des Regals überschätzte und dieser mit einem lauten Knall zu Boden fiel.

Ryan warf mir einen warnenden Blick zu und ich lächelte entschuldigend. " Ups.", und warf einen Blick auf den Inhalt des Kartons, welcher nun auf dem verstaubten Steinboden zerstreut lag. Das Seltsame war, dass zwischen all den alten Büchern ein paar hervorblitzen, die noch ziemlich neu wirkten.
Ich kniete mich hin und hob neugierig eines der neuen Bücher hoch.

"Was ist das denn...?", Ryan stieß mit einem eigenartigen Geräusch die Luft aus. Mein Kopf schoss in seine Richtung, und ich sah wie er beschlagene Einmachgläser aus dem Regal hob. " Sind das...", setzte er an und ich erkannte sofort, was in dem Glas in einer dunklen Flüssigkeit schwomm. "...Wolfsklauen?"
Ich würgte und hob mir eine Hand vors Gesicht, als ich sah, dass an einem der Klauen noch der Finger hing. "Also Marmelade ist das definitiv nicht."

Mit einem fassungslosen Blick stellte er es beiseite und räumte weitere Einmachgläser aus dem Regal. "Wolfsklauen. Wolfsaugen. Felle. Und sogar jede Menge Blut....", seine Augen glänzten Tränen vor Zorn - oder vor Trauer.
Ich öffnete das Buch mittendrin und suchte nach Antworten.

EXPERIMENT FEHLGESCHLAGEN.
Versuch: 423
Beteiligte: Familienangehörige
Kombination: Wolfsblut, Spermien zur DNA-Entnahme und ....

Gefährliches Spiel |BoyxBoyWhere stories live. Discover now