· eight ·

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Ryan


"Also, was sollst du tun?", fragte mich Jake ein weiteres Mal um sicher zu gehen, dass ich es auch nicht vergessen würde.
Wir saßen in seinem Auto, welches gerade vor der großen Scheune zum Stehen kam.

Die Scheune war umgeben von gebogenen, verschneiten Bäumen. Sie stand mitten im Wald der Wölfe, um darin verdeckt die Rudelversammlungen abzuhalten. Mehrere Autos (vor allem schmutzige Trucks) standen bereits davor, welche zweifellos all den anderen Mitgliedern gehörten. Auf dem alten Dach hatte sich mittlerweile so viel Schnee angesammelt, dass es wirkte, als würde es gleich darunter zusammenbrechen.

Ich rutschte unruhig im Autositz herum. " Ich nicke jedes Mal zustimmend, wenn du etwas sagst. Ansonsten bin ich ruhig und starre das Rudel böse an."

"Ernst.", verbesserte er mich hastig und sah mich von der Seite an. " Du sollst niemandem Angst einjagen- mal abgesehen davon, dass du dafür sowieso viel zu niedlich bist. Du sollst nur ernst schauen.", mahnte er mich und öffnete die Autotüre. Ich seufzte genervt ehe wir beide ausstiegen.

"Das ist echt wichtig für Dad...", erinnerte Jake mich während wir in Richtung der Scheune liefen. " Ich muss das Rudel heute davon überzeugen das Bündnis zu erneuern. Nur so können Wölfe und Vampire hier friedlich zusammen leben. "

"Was passiert, wenn du es nicht schaffst?", wollte ich wissen und sah ihn an. Sein Gesicht verdunkelte sich. Wir hatten die Tore der Scheune nun fast erreicht, in welcher haufenweise Omegas bereits auf Jakes Angebot warteten.

" Dann ist es hier nicht sicher. Für niemanden von beiden Seiten.", antwortete er, kurz bevor wir vom verschneiten Untergrund ins warme Stroh traten.
Was mir als erstes auffiel war, dass ich definitiv der Jüngste von allen zu sein schien. Nach mir kam dann schon Victoria, Dylans Schwester. Sie war ungefähr in Jakes Alter. Vielleicht zwanzig oder so. Doch der Rest schien so alt wie mein Dad oder sogar älter zu sein. Und nun sollte Jake sich in ihre Mitte stellen und alle von seiner und Dads Idee überzeugen.

Als wir kamen, teilte sich die Menge und ließ und durch bis zur Mitte. Keiner aber sparte es sich an grimmigen und missbilligenden Blicken.
Dass Jake und ich zusammen gehörten war wohl gleich zu erkennen. Er war zwar um einiges größer als ich und seine Haare kürzer geschnitten, doch wir hatten ungefähr dieselbe Haarfarbe und ein ziemlich familiäres Gesicht. Alle sagten immer, dass Jake und ich das gute Aussehen von unserem Dad und den Sanftmut unserer Mum hatten.

"Ich spreche für Samuel Andrews, den Alpha meines Rudels.", Jakes Stimme hallte ebenso entschlossen wie stark durch die Scheune, es durchfuhr die Menge wie ein kalter Windzug. Hoffentlich würde keiner genau wissen wollen, wo unser Dad steckte. Wir als seine Söhne wussten selbst nur, dass er 'Geschäfte außerhalb von Creycliff' zu erledigen hatte. Mehr vertraute er nicht einmal uns an, obwohl er keinem so sehr vertraute wie Jake und mir.
" Ich bin sein ältester Sohn und Beta, Jacob Andrews. Mir ist bewusst, dass Euer Alpha und sein Beta vor einem Jahr getötet worden sind. Ihr braucht einen Anführer, ein Rudel, dem ihr euch anschließen könnt." fuhr Jake fort und ich spürte, wie sich meine Muskeln anspannten. "Unser Rudel ist bereit, euch mit nur einer Bedingung aufzunehmen."

Ich beobachtet die Reaktion des anderen Rudels. Eine seltsame Vorstellung, ohne Rudel zu sein. Das bedeutete nämlich auch, ohne Familie zu sein. Ohne einen bestimmten Platz im Leben,der dir eine besondere Aufgabe erteilt.

"Wie ihr wisst kann es in Creycliff mehrere Clans geben, aber immer nur ein Rudel. Es gibt nur uns, also könnt ihr euch uns anschließen oder die Stadt verlassen.", verkündete Jake. Ich hob den Kopf und fragte mich, ob er nicht etwas zu weit ging. Ein paar der Wölfe sahen nun mich an. Ich nickte zustimmend und setzte eine ganz ernste Miene auf, wie Jake es mir gesagt hatte.

Gefährliches Spiel |BoyxBoyOnde as histórias ganham vida. Descobre agora