Der Angriff III

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Die Krieger fielen um ihn wie die Fliegen, welche man mit einem starken Gift vergiftete hatte, um sie los zu werden. Fergus konnte sich nicht erklären, wie diese Waräger es geschafft hatten, so starke Waffen zu bauen, dass selbst die schottischen und hart gesottenen Krieger einfach zu hunderten starben. Sie kamen ja nicht mal an die Schlachtlinien des Gegners heran, da wurden sie schon von ihren komischen Zauberwaffen empfangen und getötet. Der König der Schotten war verzweifelt. Er konnte sich einfach nicht erklären, wie das von statten ging. Die Wikinger marschierten immer weiter auf die Burg zu und sie kämpften noch davor eine aussichtslose Schlacht, die wohl so enden würde, wie es keiner von ihnen sich vorgestellt hatte. Sollte das etwa die Rache dafür sein, dass sie die Wikinger immer aus ihrem Land vertrieben hatten, selbst wenn sie auch zu friedlichen Zwecken kamen? Sollte dies der Untergang der Schotten sein? Fergus wusste die Antworten auf diese Frage nicht. Er konnte sich nur sicher sein, dass, wenn sie hier weiter in der offenen Schlacht kämpfen würden, sie alle bald drauf gingen.
„Rückzug. Rückzug in die Burg!", brüllte der Schotten König aus vollem Halse, als er begriff, dass sie hier nichts gewinnen konnten. Die Armee der Wikinger war einfach zu mächtig, als dass man sie so hätte besiegen können. Doch war Fergus nicht Fergus, wenn er nicht einen Plan in der Tasche hatte. „Er wandte sich zu einem der Lords, der noch lebte und rief zu ihm: „Führe alle Männer in die Burg. Dort werden wir sie von oben attackieren. Die mauern werden stand halten, da bin ich mir sicher." - „Und was ist mit den Drachen, die ihnen nachgesagt werden?" - „Dann hätten sie die doch schon längst eingesetzt und nun mach, sonst haben wir bald keine Krieger mehr!"
Der Lord verstand. Sofort schrie er aus voller Kehle zu den Männern, dass sie sich zurück ziehen sollten. Hier gab es nichts mehr, dass sie gewinnen konnten. Sofort folgten die restlichen Männer dem Ruf. Sie stürmten zum Tor, positionierten sich mit Pfeil und Bogen auf den Mauern und warteten ab, bis die Soldaten des Gegners in Schussweite gelangen würden. Fergus hatte es auch geschafft. Er hatte sich mit dem letzten Lord, der noch lebte, auf die Mauern positioniert und wartete ab, bis diese Wikinger nah genug dran waren. Hier würden sie ihnen eine Lektion erteilen, dachte er sich. Die Mauern waren unüberwindbar, solange man nicht fliegen konnte. Er hatte gesehen, wozu die Wikinger nun im Stande waren, aber das mit den Drachen, hielt er für totalen Humbug. Hier würden sie es ihnen zeigen, wo der Hammer hing. Hier würden sie nicht durchkommen, obwohl er nur noch zweihundert Krieger bei sich hatte, die jetzt schon schwer erschöpft aus der Schlacht kamen. Leicht bewaffnet, waren sie auf solch einen massiven Angriff nicht vorbereitet, aber nun hieß es, halten bis zum letzten Mann. Vielleicht würde Unterstützung aus dem Süden kommen. Er hoffte es sehr.
Doch dann passierte nichts. Die Geschütze der Wikinger, die noch eben gegen die Mauern feuerten, verstummten. Der Klang rasselnder Schwerter und Speere verhallte in den weiten des Landes und ließ nur eine Stille zurück, die für viele Schotten erschreckend war. „Werfe mal einen blick über die Zinnen!", sprach der eine Lord zu Fergus. Sie hatten sich alle hinter den Zinnen versteckt, um mit ihren Bögen ganz überraschend zu zuschlagen. Aber dann diese Stille. „Gut ich werde mal einen Blick drauf werfen." Der König schaute leicht über die Kante des Steines, der eine Zinne bildete und blickte sich um.
Das Heer der Wikinger war immer noch da gewesen. Nur standen sie alle in Reihe und Glied in festen rechteckigen Formationen weit entfernt von den Mauern. Man konnte zwar sehen, dass sie jederzeit los stürmen könnten, doch machten sie es nicht. Still und starr standen die Krieger dort und taten einfach nichts. Und das beunruhigte Fergus. Sie standen einfach so da, als ob sie auf etwas warteten.
Sein Atem wurde unrhythmisch. Irgend etwa war an der ganzen Sache faul. Die warteten auf irgend etwas, aber was? Würden doch etwa Drachen kommen und sie alle in Stücke reißen, oder warteten sie nur auf weitere Befehle. Es wirkte wie die trügerische Ruhe vor dem Sturm. Das Aufatmen vor einem neuen härteren Angriff, der sie alle in die Dunkelheit reißen würde, ohne jedwede Chance wieder zu kehren. Die Wikinger waren einfach zu stark gewesen, als dass man sie hätte richtig besiegen können. Fergus konnte nur hoffen, dass sie die Festung belagern würden, damit sie die anderen rechtzeitig durch die geheimen Gänger hier heraus schaffen könnten. Zwar wusste er nicht genau, wo sie waren, doch hätte sicher seine Tochter Ahnung gehabt, wo sie sich befanden. Merida könnte sie hier raus geleiten, während die Männer noch die Stellung so lange, wie es ging hielten.

Auf den Schiffen war es ebenso ruhig geworden. Hicks stand am Bug seines Flaggschiffes und beobachtete, die die Bodentruppen langsam ihr Werk getan hatten und die Festung einkreisten. Überall standen jetzt Soldaten unter seinem Kommando, die nur darauf warteten, in die Burg vor zu dringen. Ein Wort von ihm und sie würden es tun, aber jetzt kam die zeit, wo sie mit den Drachen angreifen würden. Jetzt war der Zeitpunkt gekommen, ihnen zu demonstrieren, wie mächtig Dragos Armee wirklich war, denn das an Land war nur ein kleiner Vorgeschmack, auf das, was jetzt kommen sollte.
„Mein Heerführer. Die Bodentruppen stehen bereit zum Angriff. Wir können sie jetzt auch ohne die Drachen zur Strecke bringen und ihnen zeigen, dass wir die Macht ab jetzt haben.", kam es von einem seiner Generäle, der sich von hinten genährt hatte. Ohnezahn war der erste, der sich von den beiden umdrehte. Er starrte den Mann mit engen schlitzen seiner Irriden an und fing leicht an zu knurren. Der Kerl zuckte leicht zurück und versuchte sich in eine defensive Stellung zu bringen, da der Mann ebenfalls ein wenig Angst vor Drachen hatte und vor allem vor Ohnezahn, dem Alpha.
„Lass ihn Kumpel, er wollte doch nur uns einen Vorschlag unterbreiten."; kam es von Hicks, der seinen Blick von der immer noch von Schotten besetzten Burg abwandte und sich umdrehte. „Es war nur ein Vorschlag, doch werden wir jetzt den Schotten zeigen, dass wir die neuen Herrscher sein werden. Wir werden ihnen klar machen, dass ihre Zeit gekommen ist." - „Habe verstanden großer Heerführer." Hicks warf ihm einen eindringlichen Blick zu, zückte unerwartet sein Schwert, ließ die Klinge ausfahren und sie in Flammen aufgehen. „Macht die Drachenreiter fertig und bombardiert diese Burg in Grund und Boden!", sagte er nur zu ihm, als der sich abwandte und den Befehl sofort an alle anderen weiter gab. Hicks hingegen schritt auf Ohnezahn zu, der es schon gar nicht mehr erwarten konnte, sich in die Lüfte zu erheben und einige Plasmabälle ab zu feuern. „Na dann los Kumpel. Zeit den Schotten zu zeigen, wo der Hammer hängt!" Mit diesen Worten schwang sich Hicks in den Sattel, setzte seine Sturmmaske auf und ließ Ohnezahn mit einem Flügelschlag sich von Deck erheben.
Hinter Hicks machten sich tausende weitere Drachenreiter auf den unterschiedlichsten Drachen bereit, die Festung der Schotten in ein Inferno zu tauchen, dass es den Heerführer selbst an Ragnarök erinnern würde.

Fergus hockte weiter mit seinen Kriegern hinter den Zinnen und wartete ab, was nun passieren würde. Niemand konnte wissen, was sie erwartete. Niemand hatte auch nur die geringste Ahnung, wie dieser Tag heute zu Ende gehen würde und wer hier als Sieger hervor ginge? Niemand konnte es wissen. Nur musste er Merida und seine Familie beschützen, als auch die anderen. Und das sollte sich als sehr schwierig heraus stellen. Klar hatte Fergus schon viele kriege geführt, doch waren Truppen noch nie so weit in sein Terrain vor gedrungen, dass sie es bis zu seinen Schlossmauern geschafft hätten. Und hoffentlich würden sie sie auch nicht überwinden.
„Fergus, komm schnell, zur Seeseite, das musst du dir ansehen!", brüllte auf einmal ein Soldat und durchbrach damit die Stille. „Was ist, ich habe hier eine Burg zu verteidigen. Die greifen doch von Land aus an!", entgegnete er er eher grantig, da er sich lieber auf die Bodentruppen konzentrieren wollte, als auf irgend einen Krieger, der ihm jetzt noch etwas anderes erzählen wollte. „A...aber das ist ja das Problem. Die Wikinger greifen aus der Luft an!", versuchte der Junge Mann zu seinem König durch zu dringen. Mit Erfolg. Fergus drehte sich wieder um und versuchte diese Worte gerade zu verarbeiten: „Sagtest...sagtest du gerade...aus...aus der Luft?" Sein Stottern kam aus tief sitzender Angst. Angst, dass die Geschichten über Wikinger, die auf Drachen ritten, war wären und sie jetzt nicht mehr so schnell einen Rückzug starten können.
Der kräftige König der Schotten richtete sich auf, eilte schnell die Treppe der Mauer herunter und wollte gerade zu dem jungen Krieger gehen, der ihm die Nachricht überbracht hatte, als der plötzlich nach vorne umfiel. „Was ist mein Freund?" Fergus war verwundert. Auf einmal ging der Mann auf die Knie und fing an schwer zu atmen. Plötzlich quoll Blut aus seinem Mund. Er stöhnte vor Schmerzen, bis er schließlich nach vorne mit dem Körper umkippte. Fergus war von dem Anblick erschaudert. Ein halbes Dutzend komischer Pfeile steckte im Rücken des Mannes, der ihn noch gerade gewarnt hatte. Sie sahen komisch aus, waren bunt bläulich und hatten den Anmut von Schuppen. Er wunderte sich. Noch nie hatte er solche Pfeile gesehen. Der Bogen müsste dem entsprechend skurril wirken. D
Doch ein brüllen aus der Luft verriet vom König der Schoten sofort, dass das kein Bogen war. Ein bläulich wirkendes fliegendes Wesen schwirrte über der Burg und tötete so noch weitere Krieger. Immer wieder schoss es von seinem schuppigen Schweif Stacheln ab und tötete, damit hauptsächlich Bogenschützen, die dieses Vieh ins Visier genommen hatten. Darauf saß aber noch jemand, der mit einem Bogen bewaffnet auch seine Schützen von der Mauer schoss.
Fergus musste sich fassen. Die Geschichten waren also wahr. Wikinger die auf Drachen ritten und mit ihnen kämpften. Aber sein Verstand sollte noch viel mehr aushalten, als nur der eine Drache, denn plötzlich schossen hunderte, nein tausende über die Sichtlinie der Burgmauern und eröffneten buchstäblich das Feuer auf sie. Der Himmel verdunkelte sich vor Lauter Drachen, die einfach alles beschossen, was ihnen in die Quere kam. Und ihre Reiter verhielten sich nicht anders. Sie bombardierten ihre Stellungen, rissen seine Männer von den Mauern und zerfleischten sie in der Luft. Fergus konnte nur mit Schrecken ansehen, wie ein Krieger nach dem anderen von den Drachen geholt und getötet wurde. Niemand konnte dem entfliehen, selbst die besten Krieger nicht. Sie wurden von diesem komischen Pfeildrachen entweder durchlöchert oder von anderen verbrannt oder zerrissen. Feuer wütete, Gebäude brannten und die unerträglichen Schreie der sterbenden Schotten konnte man überall vernehmen. Für Fergus war es ein Bild des Grauens. Wohin er auch sah, waren Tod und Verwüstung.
„Los in die Keller und Höhlen. Rette sich wer kann!", konnte er nur noch sagen. Was nützte jetzt ein Ansporn der Männer. Sie waren den Wikingern und den Drachen, auf denen sie ritten, schutzlos ausgeliefert. Die Burg verlor mit ihren schützenden Mauern jegliche Bedeutung, da die Drachen einfach darüber flogen. Und es kam noch schlimmer. Wikinger wurden durch diese fliegenden Dämonen mit in die Burg geschleust. Schnell hatten diese die Wachen am Tor überrumpelt und die großen Flügel geöffnet, die das Wikingerheer draußen noch fern hielten. Doch jetzt stürmten diese Soldaten ebenfalls nach vorne und würden die Burg binnen von Minuten einnehmen. Die Sache war aussichtslos.
Fergus Schock löste sich und er konnte langsam wieder Bewegungen umsetzen.Das einzige, was er nur noch wollte, war, seine Familie zu beschützen. Ihnen durfte nichts geschehen. Vor allem seiner Frau und seiner Tochter, da man wusste, was Soldaten mit weiblichen gefangenen machten. So schnell er nur konnte stürmte er in das Innere der Festung, immer tiefer in die Keller und Höhlen, wo sich die Frauen und Kinder versteckt hielten. Doch für wie lange? Merida müsste ihren geheimen Gänge preis geben, damit sie von hier endlich fliehen könnten.

Unten in den Höhlen konnte man noch von dem Massaker draußen noch nichts hören. Alle Frauen und Kinder und auch einige Krieger zu ihrem Schutz hatten sich unten versammelt und versuchten den hoffentlich guten Ausgang der Schlacht abzuwarten. Still war es hier unten. Nur manchmal ein kleines Geräusch von der herab tropfenden Wasser. Oder auch mal ein stilles weinen von Frauen, die sich um ihre Männer sorgten.
Ihre Blickte waren traumatisch: Noch nie wurde Fergus Castle direkt von Wikingern angegriffen und dann noch so zahlreich.
Merida hatte sich mit den Kriegern unten am Eingang postiert. Mit gespanntem Bogen zielte sie auf alles, was hier runter wollte. Niemanden würde sie hier vorbei lassen, außer, Leute, die sie kannte. Sie hatte es sich selbst zur Aufgabe gemacht, einige Wikinger abmurksen zu vollen. Nicht, dass sie hier nur zum Schutz der anderen da war. Sie wollte endlich mal einen Pfeil auf einen stinkenden ekeligen Wikinger schießen, um zu sehen, wie der daran verreckt. Sie hatte so lange Zielübungen gemacht, dass sie sich jetzt sicher war, nichts zu verfehlen.
Plötzlich rührte sich etwas. Jemand näherte sich. Das Geräusch von Füßen war zu hören, die schnellen Schrittes sich auf dem feuchten Höhlenboden fort bewegten. „Wer da?!", kam es als erstes von Merida und spannte ihren Bogen noch fester als vorher. Doch als sie genauer hinsah und die Person um die letzte Kurve bog, konnte sie ihren Vater erkennen. „Papa, was,....machst du hier unten?", sagte Merida völlig verwundert und so gleich so laut, dass es auch Elinor weiter hinten hören konnte. Sofort schritt sie zu ihm.
„Meine Güte Fergus Schatz, wie siehst du aus? Was ist passiert?" - „Drachen...tausende von Drachen und auf denen Menschen. Sie kamen von den Wikingerschiffen und überrannten uns, öffneten das Tor, sodass ihre Bodentruppen ebenfalls unsere Festung stürmen konnten und jetzt ist es nur noch eine Frage der zeit bis sie hier unten sind. Aber Merida, du musst uns jetzt deine geheimen Gänge verraten, sonst sind wir verloren.....Merida?!"
Auf einmal war sie verschwunden. Fergus konnte nur noch die Schritte hören, die sich langsam entfernten. Besorgt drehte er sich wieder um und rannte aus der Richtung, aus der er gerade gekommen war. Doch nicht nur er. Auch Elinor und sogar die die Drillinge, die das ganze Spektakel heimlich mit verfolgt hatten und jetzt sich nicht entgehen lassen wollte, welche Standpauke Merida erwartete.

Die junge Prinzessin wollte es mit eigenen Augen sehen. Da sollten wirklich Drachen ihre Burg, ihr zu Hause angreifen. Denen wollte sie es zeigen. Diese fliegenden Reptilien würden ihre Pfeile zu spüren bekommen. Und wie viele sollten das schon sein. Ihr Vater neigte ja gerne zu Übertreibungen.
Durch die Höhle gelangte sie schließlich in das große Zimmer, wo sie immer zu Abend aßen. Merida blieb stehen, hielt inne und horchte. Von draußen konnte man hören, wie Männer brüllten und alles in Trümmer setzten und dann noch diese anderen Geräusche. Das mussten wohl die Drachen sein, dachte sich die junge Prinzessin und wollte wieder ihren Bogen spannen, als sie von hinten fest gehalten wurde.
„Meine Dame, du bleibst hier. Ich lasse dich nicht in deinen Tod laufen!", kam es wütend von Fergus, der wieder mal nur über den Egoismus seiner Tochter schimpfen musste. Und auch Elinor, die bald darauf neben ihm stand, zeigte einen mehr als nur erbosten Blick. „Nein Papa. Ich will einen Drachen töten und auch einige Wikinger erledigen." - „Merida, du wirst uns jetzt deine geheimen Gänge verraten, oder wir werden alle heute sterben!", kam es sehr grob und laut von Fergus. Doch diese Reaktion vom König schockierte nicht nur Merida. Nein auch die Drillinge hörten dies und fingen augenblicklich an zu weinen. Sie hatten alles mit gehört.
Sofort eile Elinor zu ihnen und wollte sie trösten, doch fiel ihr das in der verzweifelten Lage schwerer, als sie dachte. Fast selbst fing sie an zu weinen und konnte nur schwer ihre Tränen unterdrücken, während sich Fergus und Merida weiter anstarrten. Sturer als der andere wollte keiner einräumen.
Doch dann auf einmal ein Knall. Die Tür zum Saal zersprang in tausende Teile. Rauch quoll hervor und trübte die Sicht auf das, was sich nun näherte. Elinor war mittlerweile zu Fergus mit den Drillingen gerückt und suchte Schutz bei ihrem Mann. Auch Merida, ließ vor Schreck ihren Bogen fallen und stand nur wie angewurzelt da.
Aber sollte es noch schlimmer kommen. Urplötzlich stand eine riesige schwarze Gestalt im Tor. Ein geflügeltes schwarzes, schuppiges Wesen, was die Königsfamilie mit seinem gelbgrünen Augen fixierte. Es knurrte und schritt langsam auf sie zu. Merida wollte wieder ihren Bogen aufheben, doch mit einem aggressiven Zischen schien der Drache das nicht begrüßen zu wollen. Der Puls schoss bei allen ins unermessliche. Niemals zuvor hatten sie einen Drachen gesehen und vor allem nicht so ein schwarzes Monster. „Ganz ruhig, vielleicht tut er uns dann nichts.", flüsterte Fergus, der mehr als nur Respekt vor dem Vieh vor ihnen hatte. Er kämpfte zwar schon mit Bären und wilden Tieren, aber das hier war eine Nummer zu groß.
„Oh er wird euch nichts tun, so lange ich es nicht befehle." Plötzlich diese Stimme. Fergus schaute sich um. Erst konnte er nichts erkennen, doch dann rührte sich ein Schatten, nahe bei einem Fenster, was zerbrochen war. Ein Mann, mit verhülltem Gesicht, grünlich grauer Rüstung und schwarzem Umhang trat aus dem Schatten und gesellte sich an die Seite des schwarzen Drachens, der zufrieden ihn an gurrte.
„Wer seit ihr?", kam es von Merida, die diesen jungen Mann völlig anvisiert hatte. Am liebsten hätte sie jetzt ein Bogen gehabt, um ihn einen Pfeil durch seinen verhüllten Kopf zu schießen. „Gebt euch zu erkennen!", ergänzte Fergus.
Darauf griff der junge Mann zum Sichtschlitz und formte seine Sturmmaske wieder zu einem hohen Rollkragen. Ein junges Gesicht wurde frei. Mit grünen Augen und wuscheligen braunen Haaren. Der Mann war nicht älter als Zwanzig, so schätzte Merida ihn auf jeden Fall. Doch der begann wieder zu reden: „Wenn ich mich kurz vorstellen darf. Ich bin Hicks Horrendous Haddock der dritte. Heerführer der Truppen, die euch gerade überwältigen und Nachfolger des großen Drago Blutfaust. Und ihr seit sicher König Fergus und das ist eure Familie.", kam es mit leicht Nordischem Akzent.
Alle, einschließlich Merida und Fergus glaubten immer, dass Wikinger zu dumm sein, um ihre Sprach zu sprechen, doch das erwies sich nun als Irrtum. Aber eine Frage blieb immer noch offen.
„Was wollte ihr hier und von meinen Königreich?" - „Hahaha....als ob ihr das nicht schon selbst wüsstet. Drago will aus dem schönen Schottland eine Provinz seines reiches machen. Und dazu muss sie erst einmal erobert werden. Doch ich habe euch ein Angebot zu unterbreiten, welches das leben eurer Familie, als auch eures Volkes schützen würde...."



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