Ich bin Valka Haddock

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„W...Was wollt ihr von mir. Ich habe euch doch nichts getan." Fischbein winselte um Gnade, als er an einem Baum gefesselt von mehreren Soldaten angeschaut wurde. Hinter ihnen mehrere Drachen verschiedenster Arten. Einige hatte er noch nie zuvor gesehen. Er konnte sich erinnern, sie auch nie in irgendeinem Drachenbuch gesehen zu haben. Aber die Angst war stärker als sein Interesse zu den geschuppten Wesen.
Die Krieger starrten ihn nur grimmig an und schienen sich eher an der Angst des gewichtigen Wikingers zu belustigen.
„Bitte... tut mir nichts. Ich gebe euch alles, was ihr wollte. Ihr wollt meine Bücher, könnt ihr haben. Und meine teuren Felle. Ebenso, aber lass mich bitt wieder gehen, ich habe doch nichts Böses gemacht."
Doch die Krieger lachten nur über sein Gewinsel: „Der macht sich sicherlich gleich in die Hose." – „Dann halt lieber Abstand."
Auf einmal erschallt ei eine andere Stimme: „Lasst ihn ruhig. Der ist nicht wichtig. Ich will nur sehen, ob alles klappt, wie ich es mir vorgestellt habe." Aus den Reihen trat eine Person mit langen dunklen Haaren mit einem von Narben gezeichneten Gesicht...

Astrid war mittlerweile in eine Art Halbschlaf getreten. Sie nahm nicht mehr viel von ihrer Umwelt war. Sie wollte es auch gar nicht. Alle ihre Erwartungen hatten sich in Luft aufgelöst. Ohne weiter noch nachzudenken, würde sie mit diesem Laster nicht mehr lange leben können. Hicks war zu einer Plage für viele Wikinger geworden. Ein dunkler Reiter, der alles unterwarf, was ihn unter die Augen kam.
Vielleicht sollte sie sich einfach von den Klippen Berks stürzen. Dann würden wenigstens die Schmerzen aufhören. Sie könnte an Odins Tafel sitzen und jeden Tag mit ihrer Axt eine neue Schlacht schlagen. Sicherlich wäre dies der bessere Weg, als noch hier auf der Erde zu verweilen mit dem Gefühl, dass dieser Hicks niemals ihr Partner fürs Leben werden würde.
„Vielleicht wäre alles besser so gewesen, wenn ich doch abgehauen wäre. Hicks hatte Recht. Ich hätte ihn suchen müssen. Vielleicht würden wir dann heute auf einer einsamen Insel mit vielen Drachen als Freund leben, unsere Kinder groß ziehen und gemeinsam alt werden. Aber dieses Schicksal scheint mit nicht vergönnt zu sein. Oh Götter, warum habt ihr mich so bestraft? Was habe ich euch jemals getan?" Sie fing wieder an zu weinen. Niemals könnte sie wieder Glück erfahren. Hicks hatte sie zu sehr verletzt. Den Mann, in den sie sich 5 Jahre lang verliebt hatte. Und alles heute mit einem Schlag zunichte. Astrid fühlte sich, als könnte sie niemals wieder lieben. Nicht so, wie Hicks.
Plötzlich ein Krächzen. Drachen mussten ganz in der Nähe sein. Astrid wurde aus ihren Gedanken gerissen. Sie wischte sich die Tränen aus den Augen und versuchte sich in einem nahe liegenden Busch zu verstecken. Wahrscheinlich hatte Hicks Krieger nach ihr ausgesandt. Sie hatte ihre Axt im Dorf liegen lassen, also hätte sie keine Waffen, sich zu verteidigen. Und man konnte nie wissen, wie Krieger mit weiblichen gefangenen umgingen.
Die Geräusche kamen näher. Aber nicht von vorn oder von der Seite. Sie schienen von oben zu kommen. Astrid versuchte, so gut es ging, durch die Baumkronen zu blicken. Jedoch ohne Erfolg. Das Dach aus Millionen Nadeln war zu dicht und die Dunkelheit hier an diesem abgelegenen Ort tat ihr Übriges.
Dann auf einmal ein Knacksen. Äste brachen durch und Nadeln vielen auf ihre Haare. Schließlich landeten zwei Drachen auf der Lichtung, auf der sie gerade eben noch gesessen hatte. Ein großer Drache, der ähnlich einer Eule wirkte und ein etwas kompakterer kleinerer mit einem seltsamen Horn auf der Stirn.
Die junge Wikingerin beobachtete alles genau. Es stiegen eine ältere Frau ab, ein groß und kräftig gebauter Mann und eine rothaarige. Sie ritten auf Drachen, aber irgendwie kam Astrid die Sache merkwürdig vor. Immerhin trug nur der Mann Waffen. Die Frau hatte nur einen komischen Stab bei sich und dieses rothaarige Mädchen schien mehr zu schlafen, als wach zu sein. Wie Krieger aus Dragos Armee wirkten die drei irgendwie nicht, aber man konnte sich bei dieser Sache nicht ganz sicher sein.
Plötzlich ein Geräusch hinter ihr. „Na, wen haben wir denn da. Gut, das ich dir gefolgt bin." Mit einem perversen Grinsen hatte sich ein Krieger von Hicks Armee sich hinter ihr genähert und wie es schien, hatte dieser besonders dunkle Absichten für die blonde Wikingern gehegt.
„Geh weg!" – „Aber, was soll das denn für ein Verhalten. Jetzt sei doch nicht so und erfülle einem Soldaten einen Wunsch." Mit diesen Worten griff der Mann nach Astrid, doch die trat ihm auf die Hand und flüchtete durch das Gebüsch ins Freie. Man konnte nicht wissen, was sie dort erwarten würde, aber sicherlich war es besser als dieser Soldat.
„Na warte, wenn ich dich in die Finger bekomme, wirst du dein blaues Wunder erleben!" Der Krieger folgte ihr, doch als Astrid auf die Lichtung trat, wurde ihr Verfolger von einem großen Mann gestoppt. Nur wenige Sekunden später konnte sie nur noch hören, wie eine Klinge durch Fleisch schnitt. Sie hielt an, drehte sich um und konnte sehen, wie dieser große Mann den Krieger durch die Brust gestochen hatte. Blutspuckens sackte dieser zusammen und rührte sich nicht mehr.
Der Mann mit dem Schwert, den langen schwarzen Haaren und der sehr kräftigen Statur schaute zu Astrid. Sie wusste jedoch nicht, wie ihr gerade geschah. Was war denn hier los?
„Wen haben wir denn hier? Eine aus dem Dorf Berk, Valka?", richtete das Wort an die Frau, die noch immer an der Seite des großen vierflügeligen Drachen stand.
„Das ist eine aus dem Dorf. Von den Augen und den Haaren zu urteilen eine aus dem Hause Hofferson." Jetzt wurden die Augen von Astrid weit. Wie konnte diese anscheinend wildfremde Frau wissen, dass sie eine Hofferson war?
„Wo...woher kennen sie mich?" Astrid drehte sich zu der Frau um, die sie nur anlächelte. „Ich bin Valka Haddock. Die lang verschollene Frau von Haudrauf." Das war zu viel für Astrid. Als ob sie ein Hammer treffen würde, fiel sie in Ohnmacht...

The Dark RiderWo Geschichten leben. Entdecke jetzt