4 | 2. Kapitel

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  • इन्हें समर्पित: Laila55
                                    

Kaum war die Zeltplane hinter und zugefallen, drang mir der beißende Geruch von Feuer in die Nase. Nervös blickte ich über das von Flammen erleuchtete Feld und traute meinen Augen nicht. Eine Gruppe von Zauberern, marschierten im Gleichschritt auf uns zu, wobei sie einen ungeheuren Lärm verursachten. Sie trugen seltsam groteske Masken und hatten Kapuzen über ihre Köpfe gezogen. Mit einem unguten Gefühl, hob ich den Blick über die Masse und versuchte zu erkennen, wohin sie mit ihren Zauberstäben deuteten.

Der Anblick war schrecklich. Vier Muggel schwebten über ihnen in der Luft, davon waren zwei Gestalten so klein, dass es sehr wahrscheinlich noch Kinder waren.

Als ein Zauberer mit einem Schnippen dafür sorgte, dass sich eine der größeren Gestalten kopfüber drehte, klammerte ich mich unbewusst fester an Dracos Hand. "Wer sind diese Leute?", fragte ich mit zitternder Stimme, obwohl ich die Antwort zu kennen glaubte. Wenn ich richtig lag, mussten wir schleunigst hier verschwinden.

"Todesser", erwiderte der Slytherin düster und bestätigte mir meine Vermutung. Energisch zog er mich in Richtung Wald: "Wir müssen hier weg."

Zwar war das Feuer in der Zwischenzeit gewachsen und hätte somit eigentlich mühelos genügend Licht spenden müssen, jedoch warf mein Körper Schatten und mein Puls raste. Mehr schlecht als recht hastete ich Draco nach und achtete darauf, jede Wurzel und Unebenheit im Boden so gut es ging zu umgehen.

Wie würde diese Nacht enden? Was, wenn wir es nicht schafften, uns rechtzeitig in Sicherheit zu bringen? Mein Vater würde toben. Wobei das wohl eher mein kleinstes Problem sein würde. Freudlos schnaubte ich und warf beim Rennen einen Blick über die Schulter. Die Menge war weiter gewachsen und machte es den Ministeriumsangestellten beinahe unmöglich, Herr der Lage zu werden. Zauber schossen blindlings durch die Menge und Menschen sanken getroffen zu Boden.

Gerade als ich einen bekannt aussehenden Zauberer in dem Gedränge zu erkennen glaubte, stolperte ich und fiel der Länge nach hin, wobei ich Draco mit mir riss. Und genau diese Unachtsamkeit rettete uns sehr wahrscheinlich das Leben, denn knapp über unseren Köpfen schossen drei verirrte grüne Lichtblitze hinweg, so nah, dass ich beinahe glaubte, die Hitze zu spüren, die von ihnen ausging. "Alles in Ordnung, Draco?"

Hastig rappelte ich mich auf, knickte jedoch sofort ein, als ich meinen Fuß belasten wollte. Draco fing mich auf: "Komm. Bis hinter die Bäume. Schnell!"

Eilig humpelte ich neben ihm her und kaum, dass wir den Schutz der Bäume erreicht hatten, sank ich hinter einem besonders dicken Stamm zu Boden, die Knie an die Brust gezogen. Besorgt hockte sich der Slytherin vor mich und zog meinen verletzten Knöchel zu sich, sodass ich gezwungen war, das Bein komplett auszustrecken.

Ohne zu murren ließ ich es geschehen, lehnte den Kopf an den Stamm und versuchte sowohl die steten Schmerzwellen, als auch den Lärm hinter uns zu ignorieren. Dass ich bei der Lautstärke hatte schlafen können, war ein echtes Wunder. "Das könnte jetzt weh tun", warnte mich der Blonde, während er mir vorsichtig den Schuh auszog. Vor Schmerz biss ich die Zähne zusammen und klammerte die Hände in den feuchten Waldboden.

Beunruhigt sah er mich an. "Geht's?" Zur Antwort nickte ich nur knapp und beobachtete ihn, während er damit fortfuhr, meinen Knöchel zu untersuchen. Das Licht vom Zeltplatz reichte gerade weit genug, dass ich die Konturen seines Gesichts erkennen konnte. An seinem Kinn, war eine lange Schramme, die er sich wohl bei unserem gemeinsamen Sturz zugezogen hatte und wie schon im Stadion fiel ihm eine Strähne seines recht lang gewordenen Haars in die Augen, womit er wirklich unheimlich gut aussah. Er sollte nur nicht wieder auf die Idee kommen, sich die Haare zu gelen. "Wieso beobachtest du mich?"

Ertappt löste ich den Blick von ihm und ließ ihn zwischen die Bäume gleiten. Mit gelangweilter Stimme erwiderte ich: "Mir ist nur die Schramme an deinem Kinn aufgefallen. Tut es weh?"

Verwirrt hob er die Hand hoch und strich an seinem Kiefer entlang. Kaum traf er mit den Fingern auf die Wunde, verzog er das Gesicht, sagte jedoch: "Nicht so schlimm. Kannst du den Knöchel bewegen?"

Wütend funkelte ich ihn an. Mit vor Ironie triefender Stimme erklärte ich ihm: "Natürlich, Draco. Ich humple auch nur, weil es mir Spaß macht. Sollen wir vielleicht einen Walzer tanzen? Ich bin sicher, der würde mir jetzt wunderbar gelingen. Oder wieso laufen wir nicht gleich um die Wette?"

Erstaunlicherweise grinste er amüsiert. Die Schramme schien vergessen. "Da bist du ja wieder."

"Hä?", fragte ich bissig. Nicht fähig, eine grammatikalisch richtige Frage zu formulieren, angesichts der erneuten Schmerzwelle, die mein Bein hochraste, als Draco meinen Knöchel auf sein Knie legte.

Seine kühlen Finger tasteten über die Schwellung und ich biss die Zähne zusammen, um ihm kein weiteres Mal zu zeigen, wie sehr dies schmerzte. Wie beiläufig antwortete er: "Du warst in den Ferien erstaunlich handzahm. Du hast mich nie angemotzt, nie darüber gemeckert, dass ich meine Hausaufgaben nicht mache und mich beim Quidditch gewinnen lassen. Ich habe mich schon gefragt, ob du irgendwo in der Welt der Muggel einen Gehirntausch gemacht hättest."

Entrüstet griff ich nach dem nächstliegenden Gegenstand, den ich erreichen konnte – meiner Socke – und warf sie ihm ins Gesicht. "Das nennt sich Gehirnwäsche, du Idiot. Außerdem muss ich nicht nett sein, wenn du das nicht willst. Ab Morgen bin ich wieder die gewohnte alte Zicke. Einverstanden?"

Angestrengt bemühte ich mich darum, ein ernstes Gesicht zu machen und nicht vor Lachen loszubrüllen. Der Anblick von Draco war urkomisch, wie er mit einer Miene als habe er in eine extrem saure Zitrone gebissen, langsam die Socke aus seinem Gesicht pflückte.

Er schien es weniger amüsant zu finden, denn er funkelte mich an, als wolle er mich auf der Stelle tot sehen. Doch noch ehe er zu einem sicherlich ziemlich wütenden Kommentar ansetzen konnte, knackte es neben uns im Gebüsch. Keine drei Sekunden später ertönte ein lauter Schrei.

Mir schien das Blut in den Adern zu gefrieren. Was war, wenn Todesser uns bis hier in den Wald gefolgt waren? Wir waren wohl kaum wichtig genug, aber im Schutz der Dunkelheit wollte ich trotzdem keinem begegnen.

Während Draco aufgesprungen war und sich schützend vor mich stellte, den Zauberstab fest in der Hand, tastete ich nach meinem eigenen, blieb jedoch sitzen. Würde ich versuchen zu laufen, wäre ich eher ein Hindernis, als eine Hilfe. Angespannt suchten wir zwischen den Bäumen nach Gestalten, konnten aber niemanden entdecken. "Du bleibst hier. Ich sehe mich mal um", flüsterte Draco so leise, dass ich Mühe hatte, ihn zu verstehen.

Unknown Potter I - Secrets of the Pastजहाँ कहानियाँ रहती हैं। अभी खोजें