Kapitel 2

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Am nächsten Morgen wurde Helena von ein nervtötenden Klingeln geweckt. Stöhnend schaltete sie ihren Handywecker aus und torkelte verschlafen ins Bad um sich fertig zu machen.
Dann ging sie runter und frühstückte mit den anderen.

Zur Schule fuhren sie in den gleichen Konstellationen wie am Tag zuvor, jeder mit den besten Freunden oder Geschwistern. Natürlich ließ sich Hazel auf dem Weg zur Schule zu einem Wettrennen reizen, das sie auch gewann. Wer hätte es gedacht...

"Nächstes Mal fahr ich!", meinte Helena lachend, als Hazel ruckartig bremste, stieg aus und strich sich ihre langen, dunkelbraunen Haare aus dem Gesicht. Mit einem Blick zur Seite bemerkte sie auch die anderen, die aus ihren Autos stiegen und reihte sich hinter Isaac, der mal wieder eine Sonnenbrille trug, ein.

Die Gruppe ging gemeinsam über den Schulhof, weswegen Helena nun unglaublich froh war, denn alle starrten sie an. In der Gruppe fühlte sie sich stark und genauso so schlenderten sie nun lässig zum Eingang der Schule. Und so hatte sie auch nicht das Gefühl, dass alle sie anstarrten, sondern konnte sich einreden, dass sie nur die anderen ansahen.
Isaac mochte das Starren wohl genauso wenig, denn er gab David per Gedankenübertragung den Befehl, sie zurechtzuweisen.

"Was glotzt ihr so?! Habt ihr kein eigenes Leben?", rief dieser nun mit seiner tiefen Stimme über den Schulhof. Schnell drehten sich alle weg, worauf Isaac zufrieden seufzte. Muskelprotze waren halt doch zu was gut!

Danke, David., sagte Isaac per Gedankenübertragung.

Immer gerne.

Wo ist das bescheuerte Sekretariat?, rief Juli dazwischen.

Juli, wir sind noch nicht mal drinnen und woher soll ich das bitteschön wissen?

David, mein herzallerliebster Schatz, darf ich dich daran erinnern, dass du ein Jaguar und keine Schlange bist und somit NICHT giftig bist und auch niemanden erwürgen kannst?

Doch! Kann ich! Hab Muskeln.

Aber kein Gehirn.

Und das sagst du zu deinem FREUND?

Ich hasse diese Gedankenübertragung mit euch!! Davon krieg ich immer Kopfschmerzen! Also sperrt den Mund auf, wenn's nicht wichtig ist! Wir können auch reden!

"Jaja, Isaac!", meinte Hazel und piekste ihn in die Seite. "Geht mir nicht anders!"

Sie gingen weiter, doch plötzlich nahm Helena einen seltsamen Geruch wahr.

Himmlisch... Irgendwie harzig und nach Regen, nach dem Wald nach einem Regenschauer... Und irgendwie noch nach...

Helena schloss für einen kurzen Moment die Augen und sog den Duft tief ein.

...Hund!?

Dann hielt sie Ausschau woher dieser Duft kam.
...Und sah sie ihn.

Ein Kribbeln durchlief ihren Körper und sie bekam eine Gänsehaut. Er stand bei einer Gruppe Jungs, darunter aber auch ein paar Mädchen. Sie alle hatten denselben Geruch nach Hund. Helena hatte nicht bemerkt, dass sie stehen geblieben war. Sie konnte einfach nicht den Blick von diesem Jungen abwenden.

Er trug eine schwarze Lederjacke und ein weißes T-Shirt, durch das man seine Muskeln erahnen konnte. Er hatte seine Hände zu Fäusten geballt und seine pechschwarzen Augen waren unverwandt auf ihre gerichtet. Man konnte die Iris nicht erkennen, so schwarz waren sie. Nicht mal die kleinste Regung war zu sehen, sie hatten nur diesen Glanz, der bewies, dass er lebte, doch da waren keine Gefühle. Nichts. Auch die blasse Haut bildete einen starken Kontrast zu seinen verwuschelten, kurzen Haaren. Erst sein Knurren weckte sie aus ihrer Trance.

Mate - jaguar and werewolfTahanan ng mga kuwento. Tumuklas ngayon