Kapitel 10

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An dem Morgen nach dem Angriff wachte Blome früher als sonst auf und das sollte was heißen, denn er wachte ja so schon unnatürlich früh auf - die genaue Uhrzeit wollt ihr wohl lieber nicht wissen. Noch nie hatte er einen Reiz am Schlafen gefunden. Es war notwendig, aber er hatte nie verstanden wie man den ganzen Tag im Bett bleiben konnte.

Doch an diesem einen Morgen wünschte er sich, dass er noch ein wenig länger geträumt hätte, denn dann hätte er weiter in diese hypnotisierenden, grünen Augen schauen können. Nun musste er dafür erst in die Schule und da würde es sehr auffällig sein der Jaguarin die Augen wegzugucken!

Seufzend schloss er die Augen und dachte an seinen Traum zurück...

Er stürzte sich ins Kampfgetümmel, genauer gesagt auf eine zierliche Jaguarin, die jedoch geschickt auswich.
Was!? Ich kam doch von hinten!, dachte er verwirrt. Sie hat mich doch gar nicht gesehen! Die zugegeben ziemlich hübsche Jaguarin schüttelte belustigt den Kopf. Anscheinend hatte sie seine Verwirrung bemerkt.
So laut wie du Trampel warst, MUSSTE ich dich doch hören!, sprach sie mit ihm.
Halt dich aus meinen Gedanken fern!, knurrte er aufgebracht.
Wieso? Willst du dann nochmal versuchen dich auf mich PLUMPSEN zu lassen? Oder begnügst du dich mit dem Boden?
Blitzschnell sprang sie plötzlich auf ihn. So verdattert wie er war, konnte er nicht mehr ausweichen. Aber SIE hat MICH provoziert! Wieso wartet sie dann nicht auf einen schwachen Moment von mir? Nun lag er auf dem Boden, während sie auf seinem Brustkorb thronte und ihre Krallen wie Enterhaken in seinem Fleisch vergrub. Sie bleckte die Zähne und kam ihm immer näher. Kurz vor seiner Schnauze hielt sie an und sagte: Ich könnte dich jetzt ganz leicht töten, aber heute ist leider nicht einer meiner Werwölfe-killen-forever-Tage und leider auch nicht dein Todestag, also kommst du noch mal davon! Wie hypnotisiert starrte er in ihre Augen und nahm im Inneren einen leichten Anflug von Gelb war, aber überall sonst war ihre Augenfarbe ein saftiges Grün. Es waren Katzenaugen wie aus dem Buche.
Es kribbelte in seinem Bauch, als sie elegant wie es nie ein Wolf hingekriegt hätte, von ihm sprang, sich nochmal kurz umdrehte und ihn katzenartig angrinste. Entweder er hatte sich den Magen verdorben oder er war das, was er nicht sein wollte: verliebt. Also, ich weiß ja nicht wie du bei den Mädchen stehst, aber ich steh mehr auf dominantere, härtere Jungs, die sich nicht nach einer Minute Kampf besiegen lassen! Es schien, als wollte sie noch etwas sagen, ließ es dann aber sein und hüpfte wieder ins Getümmel. Doch Blome konnte jetzt nicht als Kämpfen denken, das einzige, was er er vor sich sah, waren katzenartige, grüne Augen, die ihn anschauten und das einzige, was er sich gerade fragte war: Was wollte sie mir noch sagen? Etwas wichtiges?

Verärgert schüttelte Blome den Kopf um seine Gedanken loszuwerden. Er dachte ja schon wieder darüber nach! Nach einer weiteren halben Stunde im Bett - so lange hatte er noch NIE im Bett gelegen - ging er ins Bad, duschte, putzte Zähne und strubbelte sich einmal durch die wuscheligen, dichten Haare. Nicht allen stand es, aber ihm schon. Selbstbewusstsein muss sein!

Als er auf die Uhr sah , fing er fröhlich an zu grinsen. Er hatte noch eine Stunde Zeit bis die anderen aufstanden! So leise er konnte tapste er aus seinem Zimmer, um die Zutaten für sein Vorhaben zu holen. Dabei musste er leider schon wieder an Amy denken. Sie wäre noch viel leiser als ich! Es wäre so aufregend, sie dabei zu haben. Zusammen könnten wir bestimmt wunderbar Streiche aushecken! Schon als Blome ein kleiner Junge war, hatte er immer allen Streiche gespielt. In diesem einen Punkt ähnelte er den Jaguaren, nur dass er seine Listigkeit nicht im Kampf einsetzte. Amy hätte bestimmt super Ideen für ein paar kleine Späße!

Er grinste fies, als er die Eier aus dem Kühlschrank holte. Sorry, Alpha! Aber du brauchst unbedingt Eier! Nachdem er auch ein paar andere Dinge mitgenommen hatte, ging er wieder leise die Treppe hoch und summte dabei sein Schlachtlied vor sich hin.

Mate - jaguar and werewolfWhere stories live. Discover now