Kapitel 18

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31 Tage später.

Cerberus machte sich breit grinsend auf den Weg zu Blome's Zimmer. Schwungvoll öffnete er die Tür und begrüßte seinen genauso breit grinsenden Freund. "Na? Lust auf einen kleinen Spaziergang?". Er freute sich unglaublich auf Helena. Immer wenn er an sie dachte, brannte sein Herz vor Zuneigung. Heute waren sie wieder zu viert an der Grenze verabredet. Meistens trennten sie sich dann und machten dann etwas zu zweit, also er und Helena und Blome und Amy. Das restliche Rudel dachte, dass Blome und er einen Spaziergang durch den Wald unternahmen.

Lachend machten sich die beiden Jungs auf den Weg nach unten, dabei verteilten sie ihre Klamotten im ganzen Haus, sodass sie als sie draußen waren, nackt waren. Sie verwandelten sich und machten sich auf den Weg zu ihrem Treffpunkt. Spielerisch zwickte Cerberus Blome in die Seite, der genauso spielerisch zurück zwickte. Freudig jaulend machten sie ein kleines Wettrennen durch den Wald. Cerberus spürte das Glück in seinem Herzen. Er fühlte sich so glücklich und so unbesiegbar stark wie noch nie zuvor in seinem Leben. Auch zu seinen Mitmenschen war er netter geworden und verprügeln tat er seit einer Woche auch niemanden mehr. Er hatte sich in kurzer Zeit von einem aggressiven Alpha zu einem kleinen, glücklichen Jungen verwandelt. Ein Junge, der brannte vor Glückseligkeit. Genauso fühlte sich sein Herz an.

Doch Glück und Liebe macht blind.
Wäre er nicht so glücklich, hätte er vielleicht den brennenden Blick gespürt, der ihn jedes Mal durchbohrte, wenn er mit Blome in den Wald lief. Aber vielleicht merkte er ihn auch nicht, da das Brennen seines Herzens alles übertraf und alles taub werden ließ. Vielleicht hätte er ohne dieses Brennen bemerkt, dass es jedem aufgefallen war wie er sich verändert hatte. Wie vor allem derjenige mit dem brennenden Blick sich fragte, was das ausgelöst haben könnte. Denn Cerberus' Vater war scharfsinnig und nicht blind im Gegensatz zu Cerberus. Das war er schon lange nicht mehr. Und auch Blome war nicht besser als Cerberus.

Und durch diese Blindheit nahmen weder Cerberus, noch Blome den schwarzen Wolf wahr, der ihnen folgte. Sie rochen ihn nicht, da sie allein an den Duft ihrer Freundinnen denken konnten. Sie hörten ihn nicht, da sie zu sehr mit ihrem freudigem Gekabbel beschäftigt waren und den Wald um sich herum vergaßen. Sie fühlten ihn nicht, weil ihre brennenden Herzen ihre Gefühle taub werden ließen und sie nur die Liebe zu ihren Gefährtinnen spüren konnten.

Sie spürten nicht einmal, dass dies der Tag war, an dem sich all das Glück umkehren und sich in Schmerzen umwandeln würde. Was gibt es schlimmeres als seelische Schmerzen?
Wenn man im Krieg war und eine Verletzung davon trägt, heilt sie, doch die Verletzung, die einem der Krieg geistig zugefügt hat, wird nie ganz verheilt sein. Sie wird immer da sein. Sowie die Erinnerungen. Denn sie sind der Auslöser.

Cerberus und Blome verwandelten sich und zogen sich eilig um. Sie konnten es kaum mehr abwarten die beiden zu sehen. Cerberus trat aus dem Gebüsch und schon fiel Helena in seine Arme. Zugleich wurde sein Grinsen noch glücklicher und breiter. Er wirbelte sie im Kreis herum, während sie lachte und ihn küsste. Das Kribbeln in seinem Herzen wurde stärker und entflammte.
Cerberus stoppte und löste sich von Helena, die ihm immer noch so nah war, dass er ihre Haare an seiner Wange spüren konnte. "Hey kleine Grinsekatze!", flüsterte er zärtlich an ihre vollen, rosa Lippen. "Cerberus...", hauchte sie warm und ließ sein Herz springen. Langsam lehnte er seine Stirn an ihre und sah ihr tief in die wunderschönen goldenen Augen. Sie sahen immer noch wie flüssiges Gold und eingefangene Sonnenstrahlen aus, nur dass sie noch heller leuchteten. Es machte ihn unheimlich glücklich zu wissen, dass er der Grund war. Die Erinnerungen der letzten Woche durchfluteten ihn.

Erfüllt von diesen schönen Erinnerungen schloss er seine Augen und senkte seine Lippen nochmals auf ihre. Sanft erwiderte sie seinen Kuss und erneut fühlte er sein Herz bersten und die Flammen des Feuers durch seinen Körper züngeln.
Noch nie war er so stark.
Noch nie war er so hoch am Himmel auf seiner flammenden Wolke gewesen.
Noch nie war er glücklicher...

Mate - jaguar and werewolfWhere stories live. Discover now