Bestechung?

566 31 0
                                    


  Selenas POV

Ich sah die Verwirrung in den Augen von Michelle mehr als nur deutlich.
Dies ließ mich leicht schmunzeln.
„Das geht nicht" murmelte sie, als sie ihre Hand weg zog.
Leise seufzte ich und schloss meine Augen.
Wieso machte sie es einem so schwer?
Natürlich verstand ich, dass sie keine Probleme wegen ihrer Arbeit bekommen wollte, aber es gab doch immer mal wieder Ausnahmen.
Wieso dann nicht auch für uns.
„Es muss doch keiner wissen Michelle" sprach ich, als ich wieder zu ihr sah.
„Sobald man mich irgendwo mit dir sieht, weiß es die gesamte Welt, somit auch meine Mutter und die Klinik und dann bin ich meinen Job los. Egal wie sehr ich mich auch darauf einlassen will, will ich auch meine Arbeit nicht verlieren" sprach Michelle, was mich erneut seufzen lies.
Sie machte es mir echt schwer, sie zu einem einfach essen einzuladen.
„Du solltest wieder etwas schlafen Selena. Deine Werte sind immer noch schlecht und deine Anwälte werden alles dafür tun uns zu verklagen, wenn dir wieder etwas passieren sollte" sprach sie, als sie aufstand und den Stuhl zurück stellte.
„Vergiss doch einmal meine Anwälte Michelle. Die machen das alles nur, weil ich die Vorerkrankung habe und mich die ganze Welt kennt. Sie wollen nur nicht, dass mir irgendetwas passiert" sprach ich, als ich mich richtig aufsetzte und weiter zu ihr sah.
„Eben drum. Dich kennt die ganze Welt Selena. Deswegen kann ich mich nicht mit dir treffen, egal wie geheim unser Treffen auch sein sollte" tief atmete ich durch und schloss meine Augen wieder.
Nicht nur, dass sie mir das so verdammt schwer machte, nein, ich hatte Schmerzen und ich wusste nicht wieso.
„Alles okay?" hörte ich Michelles Stimme, als sie merkte, dass es mir nicht gut ging.
„Nur Schmerzen in der Brust, alles gut" lächelte ich und sah zu ihr.
„Da bin ich mir nicht so sicher" sprach sie, als sie mich zurück legte und mir das Krankenhaushemd hochzog.
„Ich dachte das mit uns kann nichts werden?" grinste ich, doch verdrehte sie nur ihre Augen.
„Deine Wunde hat sich entzündet" murmelte sie leise, als sie mit ihren Fingern leicht darüber fuhr.
„Die Entzündung ist hoch gewandert. Deswegen die hohen Entzündungswerte" murmelte sie weiter, als sie leicht rauf drückte.
Scharf zog ich die Luft ein und schlug ihre Hand weg.
„Du musst operiert werden. Sofort" sprach sie und wollte den Raum schon verlassen, doch hielt ich ihre Hand fest.
„Nur, wenn du mit mir ausgehst, sobald ich entlassen bin" gab ich von mir und die Brünette zog eine Augenbraue hoch.
„Willst du mich erpressen?" fragte sie, doch gab ich keine Antwort darauf.
„Also lässt du dich nur operieren, wenn ich mit dir essen gehe?" ich nickte und sah weiter zu ihr.
Tief atmete Michelle durch, ehe sie nickte.
„Du bist hinterhältig, weist du das?"
„Ich bekomme immer was ich will" grinste ich, was sie leise lachen ließ.
„Ich geb den Ärzten Bescheid" ich nickte und sah der Älteren nach, ehe sie auch schon aus dem Zimmer verschwunden war.
Lächelnd schloss ich meine Augen und blieb einfach so liegen.
Ich vertraute den Ärzten hier.
Sie würden das schon alles hin bekommen.
Ich hoffte es zu mindestens.
Ich war erst 23 und hatte eigentlich keine Lust zu sterben.

Langsam öffnete ich meine Augen und sah mich um.
Ich war wieder in meinem Krankenzimmer.
Draußen war es dunkel, was hieß, dass sie mich einige Stunden operiert hatten.
Vorsichtig versuchte ich mich aufzusetzen, doch tat mir alles weh.
„Du solltest liegen bleiben" hörte ich eine Stimme und blickte zu meiner linken.
„Michelle" hauchte ich heißer, als ich die Brünette entdeckte.
Sie trug ihre normale Kleidung, was hieß, dass sie wohl Feierabend hatte.
„Du hast so ein verdammtes Glück gehabt" gab sie von sich, was mich verwirrte.
„Man hat bei deiner OP vor zwei Wochen eine Nadel vergessen, daher hat sich die Wunde entzündet" sprach sie ruhig und kurz nickte ich.
„Sie lag nur wenige Millimeter von deinem Herzen entfernt. Das das keiner gemerkt hat ist schon ein merkwürdig" ich nickte leicht und schloss meine Augen.
„Aber du warst ja da" lächelte ich und sah wieder zu Michelle.
Diese nickte kurz und sah mich einfach nur weiter an.
„Was ist?" fragte ich und zog eine Augenbraue hoch.
„Nichts Selena. Ich habe nur seit gut drei Stunden hier gesessen und gewartet, dass du wach wirst. Wenn das einer mitbekommt dann..."
„Dann verlierst du deinen Job. Ich weiß, dass hast du mir schon einmal gesagt" unterbrach ich sie, woraufhin sie nickte.
„Aber ich werde mein Versprechen halten. Sobald du wieder hier raus bist, werde ich mit dir essen gehen. Ein essen, wie versprochen" zufrieden lächelte ich und schloss meine Augen wieder.
„Und du schläfst jetzt. Ich muss nach Hause, es ist zwei in der Früh und ich muss um acht wieder hier sein"
„Kommst du morgen wieder her?" fragte ich, öffnete aber meine Augen nicht.
„Wenn ich es nicht tue, fragst du eh nach mir" hauchte sie in mein Ohr, was mich lächeln ließ.
Da hatte sie recht.
Würde sie morgen nicht her kommen, würde ich nach ihr fragen, damit sie jemand herschickte.
„Und jetzt Schlaf Sel" hauchte sie leise in mein Ohr, bevor ich auch nur wenig später eingeschlafen war.  

Vielleicht Lieber MorgenWhere stories live. Discover now