Großer Schock

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Selenas POV

„Soll ich nicht doch lieber mit kommen?" fragend sah ich zu Michelle, als sie sich gerade ihre Schuhe anzog.
„Das musst nicht sein Selena. Ich rede nur mit meiner Mutter" lächelte sie, als sie aufstand und sich vor mich stellte.
„Ich will nur nicht, dass das in einen unnötigen Streit ausartet. Ich will dich nur beschützen. Dich und das Baby" leicht lächelte die Ältere nun und nahm meine Hände in ihre.
„Ich kann dich eh nicht dazu bringen hier zu bleiben oder?"
„Nein" grinst eich, was sie leicht lachen ließ.
Auch ich lachte, ehe wir auch schon zum Wagen gingen und in die Klinik fuhren.
Ich wusste, wie schwer es für Michelle werden würde, ihrer Mutter zusagen, dass sie schwanger war.
Doch musste sie es machen.
Sie konnte nicht mehr so viel arbeiten wie zuvor.
Es ging um ihre Gesundheit, aber auch um die Gesundheit ihres Babys.
Und da musste sie nun mal mit ihrer Mutter reden.
Ob sie nun wollte oder nicht.
„Wann noch mal hast du das Interview?"
„In zwei Wochen" lächelte ich und legte meine Hand auf ihren Oberschenkel.
„Du kannst mit wenn du magst"
„Ich weiß noch nicht, erst einmal schauen ob ich da arbeiten muss" ich nickte verstehend und fuhr mir durch die Haare.
Natürlich wusste ich, dass es für Michelle alles mehr als nur schwer war.
Besonders, weil alles so neu für sie war und sie jetzt auch noch schwanger war.
Doch würde ich alles dafür tun, damit sie nicht zu viel mit hinein gezogen wurde.
Denn ich wollte auch nicht, dass sie unterging in dem ganzen Chaos.

An der Klinik angekommen betraten wir auch direkt die Notaufnahme.
„Hast du nicht heute frei Michelle?" hörten wir eine Stimme und blickten zu Jesse.
Ihn hatte ich hier auch kennengelernt.
Er wurde von allen immer Mama genannt.
Ich wusste auch wieso.
Er war ein toller Mensch und immer für alle da.
Auch für Michelle, als sie erfahren hatte, dass sie schwanger war.
„Wir wollten zu meiner Mom, ich muss mit ihr reden" Jesse nickte verstehend und sah sich kurz um.
„Wenn sie nicht hier rum rennt, dann im Büro. Und du bekommst das schon hin"
„Danke Mama" lächelte Michelle, als sie Jesse kurz umarmte und dann mit mir zum Büro ihrer Mom ging.
Dort angekommen klopfte Michelle und atmete kurz tief durch, als ihre Mom 'Herein' sagte.
„Michelle? Selena? Was macht ihr denn hier?" fragte sie, als sie uns deutete, dass wir uns setzen konnten.
„Ist etwas mit dir?" ihre Mutter sah zu mir, doch schüttelte ich meinen Kopf.
Während ich hier gelegen bin, hatte sie mich immer mal wieder besucht.
Sie musste nur einige Tage bleiben.
Sie hatte echtes Glück gehabt.
„Nein, es hat eher was mit Michelle zu tun" gab ich von mir und nun sah sie uns mit hochgezogener Augenbraue an.
„Was ist mit dir Michelle?"
„Es ist nicht leicht zu erklären" nervös kratzte Michelle sich am Hinterkopf und zappelte leicht mit ihrem Bein.
Beruhigend legte ich meine Hand auf ihr Knie und drückte es sanft.
Sie sollte wissen, dass ich bei ihr war.
Und nicht gehen würde.
Ich wusste halt, dass es doch eine gute Idee gewesen war, mit hier her zu kommen.
„Versuch es einfach" lächelte Leanne und kurz nickte Michelle ehe sie zu mir sah.
Tief atmete die Brünette durch, ehe sie wieder zu ihrer Mom sah.
„Ich bin schwanger Mom. Ich weiß, dass es schwer zu glauben ist, aber ich bin im dritten Monat, fast schon im vierten. Ich will dir jetzt auch nicht unbedingt erklären wie es dazu gekommen ist. Ich muss das selbst noch verarbeiten. Aber ich kann somit nicht mehr so viel arbeiten Mom. Ich kann keine 36 Stunden mehr machen. Auch keine 24 Stunden mehr. Ich muss jetzt nicht nur an mich denken, sondern auch an das Baby" sprach Michelle ruhig, während sie ihre Mutter auch so ansah.
Diese gab keinen Ton von sich, sondern lehnte sich nach hinten und faltete ihre Hände zusammen.
„Schwanger? Und du bist dir sicher?"
„Glaubst du wirklich, dass ich deswegen lügen würde Mom?" Leanne atmete tief durch und schloss ihre Augen.
„Du bist 26 nicht einmal verheiratet mit irgendeiner daher gelaufenen Frau zusammen und jetzt auch noch schwanger? Willst du mir jetzt sagen, dass dein Frauenarzt daran schuld ist Michelle? Ich habe schon viel gehört aber so etwas noch nie in meiner ganzen Laufbahn" sprach ihre Mutter, was mich leicht schlucken ließ.
Ich hatte immer gedacht, dass sie mich akzeptieren würde an der Seite ihrer Tochter.
Doch nun schien das alles doch anders zu sein.
Dies tat schon sehr weh.
„Mom, mir ist gerade vollkommen egal ob du es mir glaubst oder nicht. Schau dir meine Akte an. Ich bin schwanger und ich werde das Kind auch behalten. Und Selena ist keine daher gelaufene Frau. Sie ist etwas ganz besonderes. Gut möglich, dass wir aus zwei verschiedenen Welten kommen, aber das ändert nichts an unsere Gefühlen zu einander. Und bevor ich es vergesse. Ich ziehe auch mit ihr zusammen. Und ich wollte dir eigentlich nur was von dem Baby erzählen, bevor Selena es bekannt gibt" sprach Michelle, ehe sie aufstand und mir ihre Hand hinhielt.
Lächelnd legte ich meine Hand in ihre und ließ mich von ihr auf die Beine ziehen.
„Und eines noch Mom. Du kannst es dir überlegen, entweder du beachtest in der Schichtplanung die Tatsache, dass deine eigene Tochter schwanger ist. Oder ich werde das Angebot vom Cedars-Sinai annehmen und dort arbeiten" sprach Michelle, ehe wir auch schon das Büro ihrer Mutter verließen.
Tief atmete Michelle durch und ich nahm ihr Gesicht in meine Hände.
„Ganz ruhig Schatz. Damit hätten wir rechnen müssen" leicht fuhr ich mit meinem Daumen über ihre Wange und blickte in ihre Augen.
„Ich hatte nur gehofft, dass sie dich endlich akzeptieren würde, ich hatte so fest damit gerechnet. Immerhin hat sie dich auch besucht. Und jetzt scheint alles anders zu sein, nur weil ich schwanger bin" seufzte und ich zog sie in meine Arme.
„Wir bekommen das auch ohne sie hin. Wir haben meine Eltern. Die sich übrigens freuen dich endlich kennenzulernen. Deine Schwester, Cara, deine Freunde, wir bekommen das schon hin, also mach jetzt kein Drama draus. Immerhin tut es dem Kind nicht gut" lächelte ich und tief atmete Michelle durch.
„Du hast recht. Ich brauche sie nicht" hauchte sie leise, als sie mich in ihre Arme zog.
„Aber wann wollen mich deine Eltern kennenlernen?" fragte sie, was mich leise lachen ließ.
Noch immer standen wir im Flur der Klinik, doch störte es mich nicht.
„Heute Abend bei einem Essen" sofort ließ Michelle von mir und überrascht sah sie mich an.
Leise lachte ich und gab ihr einen sanften Kuss.
„Keine Angst, meine Eltern sind nicht so schlimm" lachte ich, als ich ihre Hand in meine nahm und mit ihr die Klinik verließ.
Wie das Essen heute Abend mit meinen Eltern werden würde wusste ich nicht.
Doch wusste ich, dass es ein toller Abend werden würde.
Denn meinen Eltern war es immer am wichtigsten gewesen, dass ich glücklich war.
Und dies war ich.
Sehr glücklich sogar.

Vielleicht Lieber MorgenTempat cerita menjadi hidup. Temukan sekarang