Der Täter

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Michelles POV

Nur kurz nachdem Selena bei Ellen bekannt gegeben hatte, dass ich schwanger war, bekam sie tausende Nachrichten auf Instagram und Twitter.
Bei mir war es aber nicht anders.
Immerhin wusste nun wieder, wie ich hieß und so fanden sie mich alle auch viel leichter.
Zuvor hatte Selena mich auch auf keinem der Bilder markiert.
Doch mittlerweile tat sie dies.
Es gab positive, aber auch negative Nachrichten.
Ihre Fans standen zum Großteil hinter uns, doch gab es natürlich einige, die wollten, dass sie wieder mit Justin zusammen kam.
Doch gab Selena nichts darauf zurück.
Wir beide blieben ruhig und ließen sie alle einfach schreiben.
Natürlich musste ich mich erst einmal daran gewöhnen, dass ich nun auch so oft erwähnt wurde oder das Fotos von mir gemacht wurden, während ich mit Selena in der Stadt war oder einfach nur einkaufen fuhr oder zur Arbeit.
„Schatz jetzt warte" lachte ich, als ich die Hand von Selena griff und sie wieder zu mir zog.
„Wieso? Du wolltest doch mit" grinste meine Freundin, was mich leise lachen ließ.
„Ja wollte ich, aber du musst nicht so rennen" lächelte ich, als ich meinen Arm um ihre Hüfte legte und zu ihr runter blickte.
„Bis zu deinem Konzert sind es noch fünf Stunden" lächelte ich, als wir das Stadion betraten.
Endlich hatte Selena die Möglichkeit ihr Konzert nach zu holen.
Es sollte ja eigentlich im Oktober stattfinden, doch durch ihren Unfall bei dem Konzert und ihrer Erholungsphase und dann noch durch die Explosion zog sich alles weiter nach hinten.
All ihre Fans hatten natürlich die Tickets erstattet bekommen und auch die Chance gehabt für das heutige Konzert ein Ticket zu bekommen.
„Ich muss vorher noch einmal alles in Ruhe durchgehen. Mich Aufwärmen und alles Michelle" murrte sie, als sie zu mir hoch sah.
„Ich weiß" lächelte ich und gab ihr einen sanften Kuss.
Das Interview mit Ellen war jetzt eine Woche her und Selena war soweit wieder fit, dass sie das Konzert auch geben konnte.
Sie war gestern noch einmal in der Klinik gewesen um auch wirklich sicher sein zu können, dass sie auftreten konnte.
Natürlich hätte ich ihr dies auch sagen können, aber wir hatten uns fest vorgenommen, dass ich mich dort raus halten würde.
Sie wurde von einem ganz anderen Arzt behandelt und musste deshalb auch von ihm noch einmal kontrolliert werden.

„Selena, endlich" hörte ich eine Stimme und wenig später wurde die Kleinere von ihren Tänzern umarmt.
Die Latina lachte und erwiderte die Umarmungen ihrer Tänzer.
Ich blieb etwas weiter weg stehen und beobachtete das alles nur.
„Und das ist also die Frau, die dich glücklich macht?" nun sahen sie alle zu mir und leicht nervös fuhr ich mir durch die Haare.
„Ja und seit ja nett zu ihr, sonst gibt es ärger mit mir" Selena legte ihre Arme von der Seite um mich, was mich leise lachen ließ.
„Schon okay Schatz" hauchte ich und sah zu ihr runter.
„Du solltest jetzt lieber Proben" zwinkerte ich ihr zu, was sie lachen ließ.
„Setz dich irgendwo hin" ich nickte und setzte mich auf einen der Stühle, während Selena mit den anderen zur Bühne verschwand.
Tief atmete ich durch und kramte mein Handy raus um zu sehen, ob meine Schwester mir geschrieben hatte oder jemand anderes.
Ich hatte heute zum Glück frei und konnte somit ohne Sorge hier sein.
Meine Mutter akzeptierte das alles zwar immer noch nicht so wirklich, aber wenigstens berücksichtigte sie, dass ich schwanger war und ließ mich somit nicht mehr so viel arbeiten.
Plötzlich klingelte mein Handy, was mich leicht zusammen zucken ließ, da ich damit nun gar nicht gerechnet hatte.
„Was gibt es Katha?" fragte ich ruhig, während ich mich zurück lehnte und Selena beobachtete, die einige Schritte durchging, während die Musik im Hintergrund lief.
„Man weiß wer es gewesen ist" ich wusste sofort was sie meinte.
Die Explosion, weswegen Selena wieder im Krankenhaus gelegen hatte.
„Und wer?" fragte ich ruhig, als ich aufstand und die Halle verließ und in den Vorraum ging.
Dort verstand ich meine Schwester einfach besser.
„Kennst du einen gewissen James Arthur Johnson?" fragte sie mich und kurz überlegte ich.
Mir sagte der Name etwas.
Irgendwo hatte ich ihn schon einmal gehört.
„Mir sagt der Name etwas" gab ich von mir, als ich mich gegen die Wand lehnte und auf die Glasfenster schaute.
Draußen war bereits alles vorbereitet und jetzt schon waren einige Fans hier, die nur darauf warteten rein zu können.
„Highschool, dein letztes Jahr. Du warst mit ihm auf dem Abschlussball" nun machte es klick bei mir.
„Das ist schon acht Jahre her" murmelte ich leise und fuhr mir durch die Haare.
Früher war er ein ganz ruhiger Schüler gewesen und hatte nie etwas falsches getan.
Ich war mit ihm zum Abschluss gegangen, da ich meine damalige Freundin sich kurz vorher von mir getrennt hatte um mit irgendeiner anderen zu gehen.
Ich hatte wirklich nie Glück mit Frauen gehabt.
Bis ich Selena getroffen hatte.
Zu mindestens hoffte ich, dass sie anders war als die anderen.
Doch seit unserem Abschluss hatte ich ihn nicht mehr gesehen.
Okay, vor einem Jahr oder so war er bei uns in der Notaufnahme.
Ich hatte ihn behandelt.
Er hatte mich gefragt ob ich nicht Lust hätte mit ihm essen zu gehen, doch hatte ich abgelehnt.
Er wusste genau, dass ich damals nur mit ihm auf den Ball gegangen war, weil wir beide kein Date hatten und das ich nur auf Frauen stand.
Zudem hatte ich ihm auch gesagt, dass ich eh nichts mit Patienten anfangen dürfe.
„Nun ja, die Polizei war vorhin bei mir, weil sie fragten ob ich ihn auch kennen würde, da sie auf dich gestoßen sind. Ich habe ihnen gesagt, dass du mit ihm vor acht Jahren zum Abschluss bist, damit ihr beide nicht alleine gehen musstet. Ich meine ich war damals 14 gewesen. Sie haben mir dann erzählt, dass er danach wohl ziemlich auf die schiefe Bahn geraten sei. Drogen, Waffen, alles mögliche. Zudem soll er einige Stars gestalkt haben. Und rate mal, wer unter ihnen war"
„Selena" murmelte ich leise und stieß mich sofort von der Wand ab.
„Richtig. Er stalkt sie bereits seit vier Jahren. Sie hat auch immer wieder Anzeige gegen ihn erstattet. Wegen ihm ist sie auch immer wieder umgezogen" tief atmete ich durch und schloss kurz meine Augen.
„Wissen sie wo er ist?"
„Nein, sein Bewährungshelfer hat ihn auch seit drei Wochen nicht mehr gesehen" ich nickte, auch wenn ich wusste, dass meine Schwester das nicht sehen würde.
„Ich sag es ihr nach dem Konzert. Wenn ich es ihr jetzt sagen würde, könnte sie sich nicht mehr darauf konzentrieren" erklärte ich ihr ruhig, als ich mich wieder auf den Weg zurück machte.
„Mach das, wir sehen uns später bestimmt" leise lachte ich, ehe ich auflegte.
Gerade als ich die Halle betreten wollte, hörte ich ein paar Schritte hinter mir und drehte mich um.
Vor mir stand James.
Er sah so anders aus.
Doch an seinen Augen konnte ich ihn erkennen.
„Lange nicht mehr gesehen" grinste er, während er langsam auf mich zu kam.
Ich wusste genau, dass ich jetzt große Probleme hatte.
Denn wenn er rein gekommen war, ohne das die Security ihn sehen konnte, würde er hier auch Dinge anstellen können, ohne das nur eine Person etwas davon mit bekommen würde.

Vielleicht Lieber MorgenDonde viven las historias. Descúbrelo ahora