Merry Christmas? Part 1

619 22 0
                                    


  Michelles POV

„Bist du sicher, dass ich mit soll?" fragend sah mich Selena an, als wir gerade bei mir im Flur standen.
Heute war die Weihnachtsfeier bei mir in der Klinik.
Ich hatte eigentlich keine Lust dort hinzugehen, aber da ich eh Bereitschaft hatte, musste ich so oder so irgendwann dort hin.
Also konnte ich mir auch vorher die Feier antun.
Zwar konnte ich nichts trinken, aber ohne Selena würde ich dies bestimmt nicht überleben.
„Ohne dich überlebe ich das nicht" lachte ich leicht, als ich ihr die Weihnachtsmütze aufsetzte.
Selena lachte leicht, ehe sie mir einen Kuss gab.
Lächelnd erwiderte ich diesen, ehe wir die Wohnung aber verließen und zu meinem Wagen gingen.
„Was machst du da?" fragte ich, als ich sah, dass Sel ein Selfie von sich machte.
„Nur meinen Fans sagen, was heute so ansteht" grinste sie, was mich leicht lachen ließ.
Immer noch wussten sie nicht, wer diese Frau mit bei Selena auf den Bildern war.
Sie hielt es immer noch geheim.
Obwohl viele bei mir auf der Arbeit natürlich sofort wussten, dass ich das war.
Spätestens nachdem Selena mich dort einmal abgeholt hatte.
Unsere Lüge, dass wir bereits vor ihrem Aufenthalt zusammen waren, hielten wir immer noch aufrecht.
Es war auch besser so.
Sonst würde ich noch richtige Probleme dort bekommen und das wollte ich garantiert nicht.
„Und was schreibst du dabei?" fragte ich, während ich meinen Blick auf die Straße gerichtet hatte.
„'On my way to a Christmas party' das sollte wohl reichen" grinste sie, was mich lachen ließ.
„Ja sollte es" lächelte ich, als ich wenig später den Wagen auf dem Gelände der Klinik parkte.
Zusammen stiegen wir aus und gingen zu der Bar gegenüber.
Dort fand die 'Party' statt.
Was gut so war, denn so konnte ich schnell in der Klinik sein, wenn etwas sein sollte.
„Und was mach ich, wenn du in die Klinik musst?"
„Entweder du kommst mit oder fährst" zuckte ich mit den Schultern und sah zu ihr.
Selena nickte, ehe wir an die Bar gingen.
Sie konnte ja wenigstens was trinken.
„Was willst du?" fragte sie und sah mich mit einem süßen Blick an.
„Ein Wasser nur" lächelte ich, bevor ich mich nach Malaya umsah.
Sie wollte auch her kommen.
Wenigstens ein Mensch, mit dem ich hier gut auskam.
Ich mochte meine anderen Kollegen auch, aber mit Malaya kam ich einfach am besten aus.
Zudem wollte meine Schwester zusammen mit Cara herkommen.
Sie hatte es zu mindestens gesagt.
Ob sie nun wirklich kommen würde wusste ich allerdings nicht.
Dies würde sich noch zeigen.
„Michelle" hörte ich eine Stimme und sah wenig später zu Mario.
„Hey" lächelte ich und umarmte ihn kurz.
Wenn wir nicht gerade in der Klinik waren, kamen auch wir gut mit einander aus.
„Alleine hier?"
„Nein ist sie nicht" hörte ich Selena, die mir mein Wasser hinhielt.
Das Grinsen, welches Mario im Gesicht hatte verschwand sofort.
„Miss Gomez" gab er ruhig von sich und nippte an seinem Bier.
Er hatte heute keine Bereitschaft.
Zum Glück, wenn ich ehrlich war.
Mit ihm würde ich es garantiert nicht aushalten.
Nicht an Weihnachten.
„Selena reicht vollkommen" lächelte die Jüngere, als sie ihren Arm um mich legte.
Lächelnd haucht eich ihr einen Kuss aufs Haar und trank was von meinem Wasser.
„Sie waren eine unserer Patientinnen, also bleibe ich bei Miss Gomez. Und das solltest du auch bleiben Michelle" leicht verdrehte ich meine Augen und atmete tief durch.
Konnte nicht irgendein Notfall rein kommen?
Ich musste hier weg.
Gerade wollte ich etwas dazu sagen.
Da hörte ich aber schon meinen Pieper.
„Wie es scheint muss ich schon wieder los" gab ich von mir, als ich 'Code Black' auf dem Gerät las.
Dies war kein gutes Zeichen.
„Du bleibst am besten hier Selena, dass solltest du dir nicht antun. Oder du fährst nach Hause" ich hauchte ihr einen sanften Kuss auf die Lippen, ehe ich die Bar auch schon verließ und rüber zur Klinik ging.

Auf der Notaufnahme angekommen, schnappte ich mir direkt meinen Kittel und band meine Haare zu einem Zopf.
„Was haben wir?" fragte ich und blickte zu Jesse.
Er war wohl die netteste 'Schwester' die wir hier hatten.
Wir nannten ihn sogar Mama.
Er war einfach der beste.
„Fünf jähriger Junge. Er hat Verbrennungen, aber auch innere Verletzungen. Es scheint so, als habe der Baum Feuer gefangen. Es kommen gleich auch noch mehr Patienten" ich nickte und ging zu dem Jungen.
Das hasste ich an meiner Arbeit am meisten.
Kinder so zu sehen.
Doch musste ich nun ruhig bleiben.
„Eine Infusion mit Schmerzmedikation sofort. Dann brauchen wir einen Spezialisten hier unten" gab ich von mir, als ich mich daran machte seine Vital-Werte zu kontrollieren.
Dies war das wichtigste, was ich gerade machen musste.
Dadurch, dass er bereits künstlich beatmet wurde, wusste ich, dass es nicht gut um ihn stand.
Plötzlich fing er an zu krampfen, was ein Zeichen für eine Verletzung des Hirns stehen könnte.
„Er muss sofort hoch in den OP. Die Leute da oben wissen Bescheid. Jesse? Bring ihn nach oben" der Mann nickte, ehe er den Jungen auch schon wegbrachte.
Zuvor hatte ich ihn aber noch stabilisiert, damit nichts passieren konnte.
Gerade als der Junge weg war, kam auch schon der nächste Patient.
„Mann Mitte 30. er klagt über Schmerzen im Bauchraum. Wir mussten ihm was zur Beruhigung geben, damit wir ihn ordentlich behandeln konnten" sprach der Sanitäter, als er mir den Mann auf die Nebenbühne brachte.
Seine Verletzungen schienen gerade noch nicht so schlimm zu sein, dass er auf die Hauptbühne musste.
„Wie lange haben Sie die Schmerzen bereits?" fragte ich, als ich seinen Bauch abtastete.
„Seit etwa einer Woche, aber das habe ich nie wirklich wahr genommen. Erst heute ist es richtig schlimm geworden" sprach er und kurz nickte ich.
Sein Bauch war verhärtet, was für innere Blutungen sprechen konnte.
„Hatten Sie einen Unfall oder ähnliches in der letzten Zeit?"
„Ich bin bei der Arbeit von einem Gerüst gefallen, aber das war nicht weiter schlimm. Ein paar Prellungen, mehr aber..." doch weiter sprach er nicht, da spuckte er auch schon Blut.
Na super, der nächste Notfall.
Und das einen Tag vor Heiligabend.
Besser konnte es doch gar nicht laufen.
„Ultraschall!" rief ich und schon kam eine der Schwestern mit dem Ultraschallgerät.
Sofort machte ich ein Bild und sah auch direkt, was los war.
„Sir? Ihre Milz ist gerissen. Das hat für innere Blutungen gesorgt. Zudem hat Ihre Magenwand einen Riss, weshalb Sie Blut spucken mussten. Wir werden Sie jetzt hoch in den OP bringen" lächelte ich und blickte zu ihm.
Zum Glück hatte sich der Husten gelegt und er spuckte kein Blut mehr.
Der Mann nickte und wurde auch nur wenig später nach oben gebracht.
„Das wird heute bestimmt noch nicht alles gewesen sein" mein Blick viel zu Jesse und kurz nickte ich.
„Es ist Weihnachten Mama, dass wird noch schlimmer, besonders Neujahr" lachte ich, was auch ihn lachen ließ.
„Wie letztes Jahr schon"
„Wie könnte es auch anders sein" lächelte ich und atmete tief durch.
Aber zum Glück war ich nicht die Einzige Ärztin, die gerade arbeiten musste.
Alleine würde ich das alles gar nicht schaffen.
„Komm, lass uns kurz raus, es ist gerade still" ich nickte und ging mit ihm raus.
„Wann willst du es deiner Mutter sagen?" verwirrt sah ich zu Jesse.
„Was meinst du?"
„Du weißt genau was ich meine Michelle. Erstens das mit Selena, dass ihr erst nach ihrem Aufenthalt hier zusammen gekommen seit und zweitens..." doch konnte er nicht weiter sprechen, als wir einen lauten Knall hörten.
Wir wussten sofort wo dieser Knall her kam.
Denn die Bar auf der anderen Straßenseite stand keine Sekunde später in Flammen.
Jetzt konnte ich nur hoffen, dass Selena, Cara und Katharina nicht dort gewesen waren.  

  

Oops! This image does not follow our content guidelines. To continue publishing, please remove it or upload a different image.
Vielleicht Lieber MorgenWhere stories live. Discover now