Ein Date oder ein Essen? Part 2

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  Selenas POV

Nachdem Michelle beim Lieferservice angerufen hatte, war sie in der Küche verschwunden.
Ich blickte ihr nach und musste leicht lächeln.
Klar wusste ich, dass sie dies nur machte, weil sie es mir versprochen hatte.
Dennoch war ich froh,nun einen Abend in Ruhe mit ihr verbringen zu können.
Ich mochte die Ältere und wollte wirklich gerne Zeit mit ihr verbringen.
„Hier" lächelte sie, als sie mir etwas zu trinken hin hielt.
„Danke" lächelte ich und trank einen Schluck.
„Essen sollte auch so da sein" ich nickte und sah einfach zu ihr.
„Was ist?" lachte sie leicht nervös, was mich schmunzeln ließ.
„Nichts, ich frag mich nur, wieso man jemanden wie dich betrügen kann" gab ich ehrlich von mir und sah sie auch so an.
Michelle zuckte nur mit den Schultern und fuhr sich durch die Haare.
„Vermutlich war ich ihr einfach zu lange weg wegen der Arbeit"
„Das ist doch kein Grund. Nur weil der Partner mal eine Doppelschicht oder ähnliches machen muss, muss man doch glich nicht mit jemand anderen ins Bett steigen" gab ich von mir, als ich mir die Saurengurken nahm und eine davon aß.
Ich liebte diese Dinger einfach.
„Sie schon. Mehr als nur einmal und seitdem habe ich niemanden mehr an mich ran gelassen und werde es auch nicht mehr. Ich habe genug durchgemacht, als das ich das noch einmal durchstehen könnte" kurz nickte ich und fuhr mir durch die Haare.
„Egal was die andere auch versuchen würde?"
„Da muss sie schon sehr überzeugend sein, damit ich mich auf sie einlassen würde" sprach sie und kurz nickte ich.
Das sollte ich doch wohl hinbekommen.
Gerade als ich etwas sage wollte, klingelte es aber an der Türe.
„Das sollte das Essen sein" lächelte Michelle, ehe sie aufsprang und zur Türe ging.
„Mom? Was machst du denn hier?" hörte ich die Ältere und schluckte leicht.
Ich wusste, dass Michelle ärger bekommen würde, wenn ihre Mutter mich hier sehen würde.
„Du hast nur was vergessen. Ich versuche dich seit zwei Tagen zu erreichen" hörte ich ihre Mutter und war gerade froh, dass sie mich hier auf der Couch nicht sehen konnte.
Immerhin hatte Michelle ein sehr offenes Apartment.
Die Küche und das Wohnzimmer waren zusammen und einen Flur gab es nicht wirklich.
Man konnte direkt ins Wohnzimmer blicken.
Doch war noch ein Balken mitten im Raum, der den Blick zu mir, zum Glück, versperrte.
„Ich habe Urlaub Mom, kann das nicht warten, bis ich wieder da bin?"
„Nein kann es nicht. Es ist wichtig" ich hörte Michelle seufzen, was mich leicht grinsen ließ.
„Ich mache es fertig und bring es morgen vorbei, aber ich will jetzt echt meine Ruhe" gab Michelle von sich, ehe sie die Türe auch schon schloss und wieder zu mir kam.
„Was wollte sie?" fragte ich, als ich zu ihr sah.
„Das" Michelle hielt eine Akte in der Hand und schmiss sie auf den Tresen der Küche.
Verwirrt sah ich sie an.
„Seit wann nehmen Ärzte die Akten ihrer Patienten mit nach Hause?" ich schwang mich auf meine Beine und stellte mich zu ihr.
„Es hat nichts mit der Arbeit zu tun. Es ist auch keine Akte eines Patienten" erklärte sie, als sie zu mir sah.
„Sondern?" ich war ja überhaupt nicht neugierig oder so, aber ich wollte einfach mehr über sie wissen.
Egal was es auch war.
„Ein paar alte Sachen um die ich mich für meine Mutter kümmern soll" verstehend nickte ich, ehe ich meine Arme einfach von der Seite um sie legte.
Michelle schreckte leicht zusammen, doch blieb ich einfach so an sie gelehnt.
„Alles gut Selena?" fragte sie, als sie ihren Arm um mich legte und ich zu ihr hoch sah.
„Ja" lächelte ich, was sie ebenfalls lächeln ließ.
„Du bist schon komisch" lachte sie, als sie mich näher zu sich zog.
Ich musste ebenfalls lachen und schlang meine Arme weiter um sie.
„Ich bin froh, dass wir hier geblieben sind" hauchte sie in mein Ohr und ich sah zu ihr.
„Wieso?" fragte ich und legte meinen Kopf schief.
„Keiner der uns beobachtet und einfach nur wir beide" zuckte sie mit den Schultern, als sie aber wieder von mir ließ.
Schmunzelnd sah ich zu ihr.
Ich verstand sie nicht.
Erst sagte sie, dass sie keine mehr an sich ran lassen wollte und dann machte sie so etwas.
Doch würde ich noch heraus finden was da los war.
Gerade wollte ich sie etwas fragen, da klingelte es wieder an der Türe.
„Hoffentlich ist es jetzt das essen, ich hab Hunger"
„Bestimmt" zwinkerte sie mir zu, als sie zur Türe ging.
Leise lachte ich, bevor ich mich wieder auf die Couch schmiss und eine von den Gurken aß.
Ich liebte diese Dinger einfach.
Davon könnte ich mich den gesamten Tag ernähren.
„Unser Essen" hörte ich Michelle, als sie wenig später zu mir kam und alles auf den Tisch stellte.

„Das war echt lecker" ich stellte meinen Teller auf den Tisch und lehnte mich zurück.
„Will ich auch hoffen" lachte Michelle, als sie alles wegräumte.
„Du musst nicht sofort alles aufräumen Michelle" lachte ich, als ich mich ganz auf die Couch legte.
Ich war müde.
Es war zwar erst zehn, aber dennoch.
„Soll ich dich nach Hause fahren?" hörte ich Michelle, die sich wieder zu mir setzte.
Ich legte meinen Kopf auf ihren Schoß und schloss meine Augen.
„Das muss nicht. Ich kann auch hier bleiben"
„Hast du deine Medikamente dabei für morgen früh?" leise seufzte ich, was sie lachen ließ.
„Komm, ich fahr dich nach Hause und dann kannst du direkt ins Bett" lächelte Michelle, als sie mir eine Strähne aus dem Gesicht strich.
Lächelnd sah ich zu ihr, während sie mit meiner Haarsträhne spielte.
„Du bist komisch weißt du das Michelle?" gab ich von mir, als wir ihre Wohnung verließen und zu ihrem Wagen gingen.
„Was meinst du?" die Größere hielt mir die Türe zum Wagen auf und sah zu mir.
„Du sagst mir, dass du keine mehr an dich ran lassen willst, aber du bist zu mir so, als würdest du es doch wollen" gab ich von mir, als ich in den Wagen stieg.
„Ich weiß" seufzte sie und fuhr sich durch die Haare.
„Wieso?" fragte ich und sah zu ihr.
„Ich weiß es nicht, aber ich fahr dich jetzt nach Hause" gab sie von sich, ehe sie die Türe schloss und selbst einstieg.
Tief atmete ich durch und lehnte mich zurück, während sie zu mir fuhr.
Ich hatte ihr zuvor meine Adresse gegeben, damit sie diese in ihr Navi eingeben konnte.

Gut eine halbe Stunde später kamen wir bei mir an und sie fuhr auf mein Grundstück.
„Wow" hörte ich sie sagen, was mich leicht lachen ließ.
„Nichts besonderes"
„Sagst du" gab sie von sich, als sie den Wagen anhielt und nur wenig später die Wagentüre öffnete.
„Danke"
„Kein Ding Selena" lächelte sie und blickte zu mir runter.
„Ich hoffe, dass wir uns vielleicht noch einmal treffen können" ich fuhr mir durch die Haare und blickte zu ihr hoch.
„Vielleicht" zuckte sie mit den Schultern, was mich lachen ließ.
„Und bevor ich es vergesse" flüsterte ich und zog sie an ihrem Shirt zu mir runter.
„Es war ein Date" hauchte ich in ihr Ohr, bevor ich ihr einen Kuss auf die Wange gab und einen Moment zu stehen blieb.
„Und ich würde gerne auf ein zweites mit dir gehen" wieder hauchte ich ihr einen Kuss auf die Wange, ehe ich auch schon in mein Haus ging und sie einfach stehen ließ.
Ich hoffte wirklich, dass wir uns noch einmal treffen würden.
Und vielleicht würde aus uns ja doch noch mehr werden.  

Vielleicht Lieber MorgenWhere stories live. Discover now