Kapitel 9 - Boxclub

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Nicholas

Jensen war wirklich der beste Freund, den man sich vorstellen kann. Heute musste ich leider Gottes Rachel allein in ihrem Apartment lassen, was ich wirklich mehr als nur bescheuert fand.
Jensen wollte unbedingt mal wieder einen Buddy Tag machen. Buddy Tag. Pah, wie sich das anhört. Typisch für ihn.

Im Fitness Studio klebte er mit den Augen die ganze Zeit an irgendwelchen Ärschen von irgendwelchen Mädchen. Der Alte sollte mal nicht so starren, sonst klebt bald etwas ganz anderes in seiner Visage.

Das Trinken hatten wir ausfallen lassen. Jensen wollte nach Hause, denn seine Eltern kamen heute von ihrem Urlaub zurück. Ganz besonders freute er sich auf seine kleine Schwester.

Ironie des Schicksals oder?

Er liebte sie abgöttisch und hatte auch schon den ein oder anderen Typen zusammengeschlagen, weil dieser sie verletzt oder hintergangen hatte. Das ist mein Bruder! Ha ha.


Am Abend beschloss ich zum Boxclub zu fahren. Ich hatte eine SMS von meinem Trainer bekommen, in der stand, dass ich unbedingt kommen sollte, denn er hatte einen großartigen Gegner für mich.

Gesagt getan. Wenige Minuten später stand ich also schon in meiner Garderobe und umwickelte meine Fäuste mit Bandagen, ehe ich in die Boxhandschuhe schlüpfte.

"Der da draußen ist gut. Ziemlich gut Price." Austin klopfte mir auf die Schulter und zusammen liefen wir zu dem Ring, worin der Typ auch schon stand.

Er war groß gebaut, tätowiert genauso wie ich. Er trug eine Glatze, welche in dem dämmerigen Licht schimmerte.

"Bereit?" Fragte Austin.

Ich nickte, dann ertönte der Gong und mein Adrenalin wurde durch meinen Körper gepumpt.

Ein Schlag. Noch ein Schlag. Ich traf ihm in den Bauch. Er traf mich. Ich traf ihn. Er blutete. Er blutete noch mehr. Er stürzte. Ende.


Rachel

Was macht Nick wohl gerade? Er hängt bestimmt in irgendeinem Club, besäuft sich und tanzt mit irgendwelchen Mädchen die er nicht kennt und die ihn heiß finden. Genauso wie ich ihn heiß finde. Was erwarte ich eigentlich? Wir sind ja nicht mal zusammen. Ich kann ihm daraus also keinen Vorwurf machen.

Mein Handy vibrierte. Nick. YES! Er hatte mich doch nicht vergessen!

War boxen. Bin jetzt zu Hause. Komm doch rüber?

Warum sollte ich ihm jetzt hinterher kriechen?

Ich antwortete:

Nö. Komm du doch. :)

Eine weite Nachricht:

Süße, muss ich dich erst holen kommen oder bewegst du deinen hübschen Arsch jetzt in mein Bett?

WIE BITTE?! IN SEIN BETT?! Na holla die Waldfee.

Ich zog mir eine Shorts und ein schwarzes Top über, band mir eine Strickjacke um die Schultern und tapste durchs Wohnzimmer zur Tür.

"Na na, wo willst du hin Rachel?" Rief Ella mir aus dem Wohnzimmer vom Fernseher zu.

"Weg." Antwortete ich knapp.

"Wohin Rachel?" Sie drehte sich zu mir um und beäugte mich von oben bis unten.

"Zu Nick." Flüsterte ich.

"Um diese Uhrzeit? Es ist 22 Uhr. Was willst du bei ihm?" Sie sah ziemlich Verständnislos aus.

"Er hat mich gebeten rüber zukommen. Keine Ahnung." Ich grinste sie an, rannte dann aus der Tür und zu Nicks Wohnung.

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