Kapitel 26

6.5K 258 8
                                    

Nicholas

Seth hatte es tatsächlich geschafft mich auf diese Party zu schleppen.
Am See hinter dem Campus waren an den Bäumen Lampions aufgehangen und mehrere Kisten Bier und andere Getränke standen neben einer Badewanne mit Eis.

“Gehts dir Gut Mann?“ Einer von Seths Kumpel klopfte mir auf die Schultern und lächelte mich schief an.

“Ja.. äh..“ Ich hatte keinen Plan wie der Typ hieß.

“Will.“ Will streckte mir die Hand aus. Ich schüttelte sie.

“Nick.“

Nach drei Stunden waren viele der Leute hier schon dicht vom Alkohol. Ich nicht. Höchstens angetrunken aber mehr nicht. Ich musste einen kühlen Kopf behalten.

“Schääätzchen!“ Ein Mädchen mit Roten Haaren und einem viel zu kurzen Rock torkelte zu mir und ich fing sie auf, ehe sie zu Boden fiel.

“Wer bist denn du?“ Fragte ich leicht amüsiert, weil mir ja nicht jeden Tag eine vor die Füße fällt.

“Sandra. HEEEYY!“ Schrie sie auf einmal und lachte daraufhin lauthals los. Du liebe Güte. Die ist anstrengend.

Ich schleppte sie zu den Bierbänken die unter den Bäumen standen und setzte sie dorthin. Ich griff nach einem Glas Wasser und reichte es ihr.

Ihre Augeb sahen nicht glücklich aus. Irgendwie... traurig.

“Alles in Ordnung bei dir?“ Fragte ich sie, als sie ihr Glas ausgetrunken hatte.

“Ja alles Okay.“ Antwortete sie gereizt. Sie verdrehte die Augen und stand auf.

“Hey... ich wollte dir bloß helfen.“ Sagte ich und hob die Hände.

“Danke! Ich brauche deine Hilfe nicht!“ Schnauzte sie und stöckelte davon.

Zicke.

Seth und Will standen bei einer Gruppe von Jungs am Wasser. Die einen Rauchten und die anderen hatten Flaschen mit Bier in der Hand.

Ich war hier fertig. Hatte keine Lust mehr. War müde. Es ist mittlerweile 2 Uhr nachts und ich kann kaum mehr gerade aus laufen.

Plötzlich stand ich vor einer Tür. Öffnete sie und kroch zu jemanden ins Bett. Der Körper war warm und roch nach Blumen. Der Atem ging langsam und flach. Rachel. Rachel. Rachel. Meine Rachel.

Rachel

Am nächsten Morgen schlug ich die Augen auf und mir war unglaublich heiß, als würde ich auf einem Lavabett liegen.

Etwas drückte mir in den Magen. Ich fuhr erschrocken hoch und sah einen Typen in MEINEM Bett. Der Arm war komplett bis zu den Fingerspitzen tätowiert und ich erkannte ihn sofort. Nick.

Was suchte der denn hier?

“Guten Morgen hübsche.“ Murmelte er, als auch er aufwachte.

“Guten Morgen Fremder.“ Lachte ich.

“Was suchst du in meinem Bett?“

“Gestern... da war sone Party. Kein Bock mehr gehabt und ich hab dich vermisst. Da dachte ich, ich komme mal vorbei geschneit.“ Nick lächelte mich frech an und nahm mich dann mit einem Ruck in die Arme.

Meghan war MALWIEDER nicht da. Also eigentlich wohne ich jetzt hier alleine. Jap. Genau.

“Was machen wir heute?“ Fragte ich ihn. War das jetzt zu aufdringlich? Ich würde halt gerne etwas mit ihm unternehmen.

“Ich habe eine Überraschung für dich. Mach dich fertig. Am besten ein Kleid. Und dann hole ich dich in einer Stunde ab. Okay?“

“Okay.“ Ich wurde natürlich sofort Rot und anhand seines Blickes konnte ich erkennen, dass er wusste wie nervös er mich machte. Wie gerne ich gerade seine Lippen küssen würde, die so nahe an meinen waren. Doch dann zog er sich zurück. Blickte mir noch einmal tief in die Augen und verschwand dann aus dem Zimmer. Zwei Minuten Später ging sie Tür schon wieder auf und Meghan kam herein. Ihre Schminke war verlaufen und ihre Haare sahen aus wie ein Vogelnest.

“Morgen.“ Murmelte sie.

“Morgen.“ Sagte ich vielleicht etwas zu kalt. Ich sah sie auch nicht an, sondern watschelte direkt aus dem Zimmer in die Waschräume.

Ich zog ein hellblaues Kleid und höhere helle Schuhe. Meine Lippen waren rot und meine Augen glänzten. Punkt 12 Uhr stand Nick vor meiner Tür und umarmte mich zur Begrüßung.

“Du siehst wunderschön aus Rachel.“ Flüsterte er mir ins Ohr und ich bekam sofort eine Gänsehaut. Er lächelte nervös und nahm meine Hand, als wäre es dad normalste auf der Welt.

“Was machen wir?“ Fragte ich, als wir in sein Auto stiegen. Ich merkte doch, dass irgendetwas nicht stimmte.

“Du bist nervös. Warum?“

Nick sah mich nicht an, sondern starrte stur nach vorne auf die Straße.

“Rachel. Es tut mir leid. Ich brauche dich heute.“

“Wobei denn? Ich helfe dir doch immer wenn ich kann. Was ist los?“ Langsam machte ich mir wirklich sorgen. Er wirkte ungaublich nachdenklich.

“Meine Eltern haben sich bei mir gemeldet. Nach zig tausend Jahren. Wir werden zu ihnen fahren.“ Sagte er rau. In seiner Stimme lag ein entschuldigender Ton.

“Aber das ist doch gut oder nicht?“

“Rachel. Ich HASSE meine Eltern. Sie sind überhaupt nicht meine Eltern! Das waren sie doch nie!“

“Wir werden das zusammen schaffen okay? Ich helfe dir!“ Ich legte meine Hand auf sein Bein und streichelte es auf und ab.

“Du wirst hier drinnen Sterben, wenn du so weiter machst.“ Sagte er.

“Was?“ Erschrocken zog ich meine Hand weg.

“Ich meine, es lenkt mich wahnsinnig ab, wenn du mein Bein dort streichelst! Verdammt Rachel! DU lenkst mich ab!“ Er lachte und dieses Lachen war so herzlich, dass mein Herz sich zusammen zog. Er war so süß.

Nach zwei Stunden Fahrt, fuhren wir in die Einfahrt von seinen Eltern. Also eigentlich nur von seiner Mutter. Sein Vater war ja Tod.
Ich war wirklich aufgeregt. Wirklich. Ich wollte nicht, dass Nick leiden muss, wenn er gleich auf seine gehasste Mutter trifft. Sie hatte ihm alles Vorenthalten! Sogar den Tod seines Vaters hatte sie ihm verschwiegen!

Eins war klar. Nick und ich gehen in dieses verfluchte Haus zusammen rein! Und stehen das zusammen durch! Wir beide!

Auch wenn wir nicht zusammen sind....

FACEWo Geschichten leben. Entdecke jetzt