Kapitel 38

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Rachel

Was denkt dieser Arsch eigentlich wer er ist?! Er kommt hier nach EINER VERDAMMTEN WOCHE rein und will reden??

Wie soll denn das bitte weiter gehen? Mit ihm in einem Bett schlafen und dann ihn dabei komplett ignorieren? Das wird ein grandioses Wochenende!

Nach einer Weile in der ich an die Decke gestarrt hatte und mir das Gelächter von Seth und Lauren anhören musste kam Phil in das Zimmer geschneit und legte sich neben mich auf das Bett.

“Was los Hase?“ Fragte er und sah mich mit großen Augen an.

“Alles Perfekt.“ Betonte ich möglichst sarkastisch.

“Erzähl schon und red nicht drum rum.“ Drängelte er und lehnte sich gegen die Wand.

“Er wollte reden.“

“Ach was... weiter?“

Genervt sah ich Phil an und erntete ein Grinsen.

“Ich hab halt gesagt, dass es ihm ja früh eingefallen ist und dann ist er gegangen.“

Mit den Händen fummelte ich an einer Haarsträhne herum und starrte auf meine Füße.

“Ja dann rede du doch einfach mit ihm?“

“Nö. Er soll kommen. Ich meine ich habe ja schon alles gesagt oder?“ Meinen Stolz behalte ich. Pff.

“Du bist stur.“

“Gute Feststellung Officer.“

Ich hatte ihm gesagt, dass ich ihn liebe. Wir waren immer zusammen gewesen, wenn nicht an einem Ort, dann wenigstens Mental. Denke ich.

Ich dachte durchgängig an ihn und vermisste jede Sekunde die er nicht da war.

Man, wir hatten so viel durchgemacht. Er hat mir aus der Magersucht geholfen und ich habe versucht ihm zu helfen. Zu helfen mit den Geistern der Vergangenheit.

“Sicher, dass du hier schlafen willst?“
Fragte mich Phil nach einer Weile.

“Ja. Ich werde jetzt keinen Rückzieher machen. Soll er doch auf der Couch schlafen.“

Mit hochgezogenen Augenbrauen und einem Kopfschütteln umarmte er mich, gab mir einen Kuss auf die Wange und verließ das Zimmer.

Ich sollte schlafen. Dann würde ich Nick vielleicht nicht mitbekommen, wenn er rein kommt und neben mir liegt.

Doch nichts da. Natürlich merkte ich, wie er nachts in das Zimmer stolperte und sich rücksichtslos aufs Bett warf.

Genervt stöhnte ich auf und dann roch ich es.

Alkohol. Dieser verdammte Säufer.

Ich sah ihn verschlafen an und dann erblickte ich die roten Augen.

“Warum trinkst du?“ Fragte ich und drückte ihn von mir weg. Er kam näher und schlang ein Bein um meine Hüfte. Seinen Kopf versuchte er in meiner Halsbeuge zu verstecken.

Dann murmelte er etwas: “Es tut mir so leid.“

Diese Worte waren so leise und klangen so ehrlich, aber ich konnte ihm nicht vertrauen.

“Was tut dir leid huh? Und hör auf mich zu bedrängen!“ Jetzt stieß ich sein Bein kräftiger von mir und er rappelte sich plötzlich auf. Nick saß kerzengerade vor mir und starrte mich mit aufgerissenen Augen an.

“Ich will dich nicht bedrängen.“ Flüsterte er. Obwohl ich so wütend auf ihn war, berührten mich seine Worte dennoch. Er war immernoch auf mein Wohl aus und wollte mich nicht verletzen.

Mein Gott, natürlich weiß ich, dass er mir nicht absichtlich wehtun würde, doch das hatte er schon längst. Auch wenn es nicht mit Absicht war.




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