Kapitel 40

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Rachel

"Ich möchte heute Schwimmen gehen. Und danach zum Diner." Nuschelte Lauren die sich gerade einen Pancake in den Mund stopfte.

"Bin dabei!" Rief Phil aus der Küche und Seth nickte ebenfalls.

Nur Nick saß unbeteiligt da und glotzte in sein Wasserglas.

"Sonst hast du keine Macken oder?" Fragte ich irritiert.

"Da ist ne Fliege drin." Motzte er.

"Da sag mir mal einer, wir benehmen uns wie Kinder." Protestierte Seth und  wollte Nick unter dem Tisch einen Tritt verpassen. Dumm nur, dass er mich dabei traf.

"Aua du Arsch!" Rief ich und rieb mein Bein.

"Pass lieber auf wen du hier trittst, sonst tret ich dir gleich mal richtig in deine Visage du Penner." Fauchte Nick.

"So. Jetzt beruhigen wir uns alle mal." Phil setzte sich an die Kopfseite des Tisches.

Seth wandte sich wieder Lauren zu und die beiden kicherten über irgendetwas. Nich sah mich an. Ich beachtete ihn erst nicht, doch dann ging mir sein Starren derbst auf meine Eierstöcke.

"Was ist los?"

"Können wir nicht heute irgendwas alleine machen?" Flüsterte er, sodass es niemand hören konnte.

Mein Blick huschte zu Phil der eifrig nickte. Bekommt der eigentlich immer ALLES mit?

"Von mir aus." Antwortete ich ruhig und bekam Nicks Zahnpasta Lächeln zu sehen. Süüüüß.

Okay. Aber ich interpretiere da jetzt nicht zu viel rein. Nein Rachel nein.

"Können wir los?" Fragte Lauren und sah in die Runde.

"Rachel und ich machen etwas anderes. Ich habe eine Überraschung. Also macht ihr am besten euer Kram und wir machen unseren." Er grinste Lauren frech an, welche kurz die Mundwinkel hängen ließ, dann aber doch vor Euphorie strahlte sobald sie Seth ansah.

In Laufe einer halben Stunde waren Seth, Lauren und Phil verschwunden und hatten auch das Auto mitgenommen.

"Und jetzt?" Fragte ich, während ich den Geschirrspüler einräumte.

Plötzlich ging die Maschine zu und Nick baute sich vor mir auf. Er hatte sich ein weißes Tshirt angezogen unter dem seine Tatoos hervor schimmerten.

Seine Muskeln spannten sich an und verursachten kleine Wölbungen an Brust und Bauch.

Er stützte seine Arme am Küchentresen ab. Der eine links, der andere rechts von mir. Sein Kopf war so nahe an meinem, dass ich seinem minzigem Atem spüren konnte.

Ich bekam eine Gänsehaut, mein Herz schlug viel zu schnell als es eigentlich sollte und meine Augenlider flatterten unter seiner Beobachtung.

„Wir werden in den Wald gehen." Brummte er und seine Stimme kam mir tausendmal rauer und tiefer vor als sie war.

Ich versuchte wieder einen klaren Gedanken zu fassen, doch es wollte mir nicht so richtig gelingen.

„In den Wald?" Fragte ich und atmete zitternd aus.

„Ja zieh dich an. In Fünf Minuten gehen wir." Raunte er. Dann stieß er sich von mir weg und verließ das Haus durch die Fenstertür.

Ich brauchte ein paar Sekunden, um erstmal zu kampieren wie er gerade mit mir geredet hatte und ...scheiße... warum ist man so heiß?

Ich kramte eine Jeans und einen grauen Pullover raus und zog meine schwarzen Boots an. Schnell noch ein bisschen Wasser ins Gesicht und Schminke rauf.

Dann lief ich auch aus der Tür, schloss sie ab und lief zum Waldweg. Dort stand er nämlich schon, er lehnte an einen Baum und starrte mich an.

Woher hatte er diesen schwarzen Hoodie den er jetzt an hat? Dieser Mann macht mich verrückt!

Bei ihm angekommen nahm er plötzlich meine Hand. Er drückte sie fest, aber nicht so, dass sie wehtat, sondern eher so als würde er mich dadurch beschützen wollen.

Wir liefen still einen Waldweg entlang. Das einzige Geräusch waren die Vögel und die Steine unter unseren Füßen.

Mein Gehirn lief auf Hochtouren. Was wollte er hier? Warum nahm er meine Hand? Und vor allem, wann reden wir DARÜBER?

„Es tut mir leid." Flüsterte er nach einer Weile und brach damit das erste Mal die Stille.

„Was?"

„Das mit gestern Nacht. Und... alles." Nick blieb stehen und sah mich an. Dann nahm er auch meine andere Hand. Er legte den Kopf in den Nacken und atmete tief aus.

„Was ist los Nick?"

„Es tut mir leid, dass ich dich in das alles mit reingezogen habe und dich am Ende behandelt habe als wärst du niemand für mich." Seine Augen ruhten wieder auf mir und sie glänzten.

Als ich nichts sagte, zog er eine Augenbraue hoch und nahm mein Kinn in die Hand.

„Ich möchte nicht, dass irgendetwas zwischen uns steht. Verstanden?" Raunte er streng und ich musste mit den Tränen kämpfen.

Dass nichts zwischen uns steht? Was kann ich denn dafür, wenn ich mich verliebt habe?

„Ich kann nichts dafür." Flüsterte ich und auf einmal änderte sich sein Gesichtsausdruck. Verständnislosigkeit. Diesen Blick hatte ich schon oft gesehen, aber nicht von Nick. Er war doch immer der, der mich verstand.

Meine Tränen lösten sich aus meinen Augenwinkeln und liefen über meine Wangen. Ich schüttelte meinen Kopf, sodass Nick mich losließ.

Dann machte ich zwei Schritte zurück. Wenn er nicht will, dass etwas zwischen uns steht, dann soll er verdammt nochmal richtig mit mir darüber reden und einfach sagen, dass er nichts für mich fühlt.

Warum sollte er auch? Ich war kaputt. Ein kaputtes Mädchen mit einem gebrochenen Herzen.

Ganz großen Dank an euch für eure Votes und Kommentare.

Danke für eure Unterstützung :) <3

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