Chapter 1

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Normalität. Alles nahm nach und nach wieder Normalität an. Es dauerte einen... zwei... vielleicht auch drei Monate, bis wieder alles in einen einigermaßen normalen Trott fiel.

Inzwischen war ich 17 und hatte groß gefeiert, wie es sich für mich gehört: Hausparty, Alkohol und eine Menge von Gästen. Auch wenn Jaden das eher weniger befürwortete, hatte er es für diese eine Nacht erlaubt.

Außerdem konnte ich ihn mit wilden, leidenschaftlichem Sex besänftigen. Das machte alles einfacher. Wir hatten uns beide von all den Strapazen und Streitigkeiten erholt und nach und nach versucht einen Kompromiss zu finden, so dass wir beide glücklich waren.

Auch mit der Schule lief alles wieder halbwegs glatt. Die Betonung liegt aufs halbwegs. Denn eigentlich hatte ich kaum Motivation etwas dafür zu tun, welche Jugendliche hat das schon? Allerdings hat nicht jede Jugendliche einen Jaden zu Hause. Das erschwerte die Sache enorm.

Am schlimmsten war alles jedoch, wenn ich meine Tage hatte. Jaden und ich... beide unausgeglichen. Der eine wegen zu wenig Sex, die andere wegen ihrer Periode. Sehr sehr kritische Situation. Meistens versuchten wir uns dann aus dem Weg zu gehen... außer ich wollte uhrplötzlich kuscheln, dann lies ich ihn auch mal für drei Stunden nicht los.

Aber an sich war alles relativ normal. Bis auf eine Sache, die mit der Zeit sich immer weiter nach hinten in mein Gedächtnis verschoben hat und heute wieder ganz präsent auftaucht: Wo ist Taylor?

Das alles, was zwischen uns vorgefallen war, war für mich wie abgeharkt. Allerdings hatte ich meinen besten Freund nicht einmal wiedergesehen, seit dem letzten mal.

Sollte es mir zu denken geben? Ja. Und genau deshalb stand ich jetzt vor seiner Haustür und klingelte Sturm und das seit gefühlt 10 Stunden.

Eigentlich hatte ich mir vorgenommen, mir keine weiteren Sorgen zu machen, jedoch keimte eine gewisse Angst begleitet von einem unguten Gefühl in mir auf.

Selbst Zoe konnte mir keine Auskunft über meinen besten Freund geben. Seufzend nahm ich meinen Finger von dem Klingelbutton, der durch das ganze drücken schon rot war.

"Können wir jetzt wieder fahren?", rief mir Jaden vom Auto aus zu. Er hatte mich widerwillig hierher gefahren, und das, obwohl er eigentlich noch viel zu tun hätte.

"Gib mir noch 10 Minuten", rief ich zurück und lächelte entschuldigend. Ich hörte sein genervtes Stöhnen, und ehe ich mich versah, hörte ich Schritte hinter mir.

"Er ist nicht da.. können wir nicht nach Hause fahren und..", er setzte seinen Satz nicht fort, sondern begann zärtliche Küssen meinen Hals längs zu verteilen. Auf meiner Haut bildete sich augenblicklich eine starke Gänsehaut und ich seufzte entspannt.

Doch bevor ich ihm völlig verfiel, riss ich mich zusammen, "Nein, ich muss mit ihm reden".

Frustriert lehnte Jaden seinen Kopf an die Hauswand, "Maaaaaaan...". Ich musste schmunzeln, weil er sich sie ein kleines Kind verhielt. Er hatte versucht zu lernen, Sex nicht krampfhaft zu erzwingen, sondern etwas Rücksicht auf mich zu nehmen.

Jedoch schmollte er dadurch öfter, was ihn so lächerlich aussehen lies. "Jaden...", maulte ich, auch wenn es mich schon belustigte.

"Daddy will spielen", brummte er und warf mir einen gequälten Blick zu, "Und wenn du nicht willst, muss ich es mir einfach nehmen". "Das ist nicht der Sinn von Rücksicht nehmen...", versuchte ich es ihm zu tausendenmal zu erklären, doch Jaden winkte ab.

"Ich hasse ein nein. Vor allem von dir, Babygirl".

Ich lächelte schief, "Später... bitte, es ist mir wirklich wichtig".Er zuckte bloß mit den Schultern und schlenderte zurück zum Auto. Ich überlegte kurz, ihm doch einfach zu folgen, doch dann öffnete sich die Tür und ich schreckte kurz zurück.

Taylor stand, nur in Jogginghose bekleidet, in der Tür. Unter seinen Augen zeichneten sich tiefe Ringe ab und er war leichenblass.

"Taylor... was ist passiert?", flüsterte ich und nahm sein Gesicht erschrocken in meine Hände. Er jedoch schob meine Hände von sich, "Was willst du?".

"Ich wollte nach dir sehen... Ich habe solange nichts von dir gehört", erklärte ich mein Aufkreuzen doch er lachte leise auf, "Seit du Jaden hast, habe ich auch nichts von dir gehört. Du hast Zoe und mich so vernachlässigst... Ach, vergiss es. Komm einfach nicht wieder".

Damit schlug er die Tür vor meiner Nase zu und ich brauchte einige Sekunden, um zu begreifen, was er gerade gesagt hatte. Traurigkeit machte sich in meiner Brust breit und umklammerte mein Herz wie ein Greifvogel seine Beute.

Frustriert bewegte ich mich zurück zu Jaden, der mir nur einen Kuss auf die Schläfe drückte und einstieg. Ich tat es ihm gleich und griff nach seiner Hand über der Mittelkonsole.

"Es lief also nicht so gut?", fragte er und ich bestätigte das nur mit einer Kopfbewegung. Er seufzte leise, "Ich habe dir gesagt, dass es eine schlechte Idee war.".

"Mein Held", brummte ich ironisch und kassierte mir einen Klaps gegen den Hinterkopf, "Eh!".
Dann startete er den Motor und fuhr los.

Daddy's  Home 2 *pausiert*Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt