Chapter 41

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Jadens P.O.V

Eine Warteliste von fucking 4 Monaten. Bis dahin hatte ich mich schon selbst geheilt.
Seufzend verabschiedete ich mich von der Frau am Telefon und legte mein Handy beiseite. Wie sollte ich 4 Monate aushalten ohne komplett durchzudrehen?
Wenn ich nicht schon komplett durchgedreht war.
Hoffentlich war diese scheiß Therapie es dann auch wert. Ich will gar nicht darüber nachdenken, was noch für Wartezeiten auf mich zukamen, wenn schon die Warteliste  für einen Termin beim Psychiater so lang war.

Brummend ließ ich mich nach hinten fallen. „Fuck!", rief ich und raufte mir das Haar: „fuck! Fuck!FUCK! FUCK!"

Mein Blick glitt wieder zu meinem Handy und ich griff danach. Meine Finger öffneten wie von alleine Abby's Kontakt.
Sie hatte ihr Profilbild auf eines mit Aiden geändert.

Vor kurzem wäre die Situation anders gewesen: Sie hätte sich das neue Profilbild von mir und Talea angesehen, doch jetzt war es vorbei. Ich hatte sie verloren und damit alles.

Doch sie sah glücklicher aus. Auch wenn die Ereignisse noch so jung waren, zeichnete sich auf ihrem Gesicht ein breites Grinsen und strahlend weiße Zähne ab.
Aiden hatte seinen Arm um sie gelegt, schaute nur sie an. Er sah sie an, wie ich sie hätte ansehen sollen.

Doch ich war an diesem Morgen nach dem Sex gegangen. Ich war gegangen, als ich hätte bleiben sollen. Ich dachte, es wäre das Richtige, doch ich bereute nichts  auf dieser Welt mehr.

Und jetzt lag ich hier in meinem Bett, in dem sie einst mit mir lag. Scheiß auf den gott verdammten Sex. Es spielte keine Rolle, solange ich sie noch einmal sehen durfte. Ich wollte sie nur noch einmal küssen. Einmal umarmen.

„FUCK!", schrie ich erneut und sprang auf. Nie hätte ich gedacht, dass ich so fühlen konnte. Der Klos in meinem Hals wurde immer größer:
Ich habe so viel Scheiße gebaut und sie ist geblieben. Vermutlich dachte ich, sie war mir sicher und es ist egal, was ich mir noch erlaubte.
Und genau dieser Gedanken trennte sie dann von mir.

Ich griff nach meinem Hoodie und schlüpfte in meine Schuhe.
Wutentbrannt über meine eigene Dummheit stürmte ich aus der Wohnung und rannte die Treppen nach unten.
Ich stieß die die Tür auf und trat ins Freie: Die frische Luft peitschte mir ins Gesicht und ich atmete tief durch.

Doch es brachte nichts. Ich liebte sie immernoch.
Unruhig lief ich die Straße entlang, versuchte einen Weg zu finden sie mir aus dem Kopf zu schlagen, doch vergebens: Sie blieb dort. Ich liebte sie.

Meine Fuße trugen mich wie von alleine in die nächste Bar. Alkohol. Ich brauchte Alkohol. Und dennoch wirst du sie lieben.

Diese Erkenntnis traf mich jedes mal aufs neue wie ein Schlag. Ich weiß nicht, ob es die Tatsache war, dass ich sie verloren hatte,oder die Tatsache, dass ich alleine war. Ich hatte nichts und niemanden mehr und es machte mich fertig.

Ich ließ mich auf einen Barhocker fallen und bestellte einen Drink. Während der Barkeeper diesen zubereitete, versuchte ich das Gefühl in meinen Lungen zu unterdrücken.
Es schien, als würde jemand all den Sauerstoff auf meinen Lungenflügeln ziehen und ich wollte am liebsten schmerzerfüllt nach Luft japsen.

Ich wollte um mich schlagen, Gläser von dem Regal reißen und mich voll laufen lassen. Ich wollte auf dem Boden zusammen sinken, die Fliesen kaputt schlagen und irgendwie nicht mehr ich selbst sein. Ich wollte vergessen.

Doch stattdessen saß ich nur stumm hier und führte das Glas, welches inzwischen vor mir abgestellt wurde, zu meinem Lippen. Der Schmerz war unaushaltbar und nur Drogen würden ihn jetzt noch betäuben können.

Ich wusste, sie hatte besser verdient. Ich wusste, sie hatte bereits besseres gefunden. Ich betete zu Gott, dass er sie bitte so behandeln möge, wie sie es verdient hatte.

Der Alkohol floss meine Kehle herunter und ich wusste: Das würde eine lange Nacht werden.

——
Mehr Kapitel aus Jadens Sicht?

Und natürlich: Frohes (nicht mehr ganz neues) Jahr!

Daddy's  Home 2 *pausiert*Where stories live. Discover now