Chapter 25

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Mein Herz setzte aus, meine Lippen zitterten. Doch ich hatte genug. Einfach genug. Seit wir uns kannten, quälte er mich mit Lügen und ich ihn mit Drama.
Das kann so nicht weitergehen, das wird so nicht weitergehen.

Er soll aufhören. Er soll doch bitte einfach aufhören.
Meine Augen füllten sich mit Tränen: „Du lügst".

„Nein", flüsterte Jaden. Doch es tat mir nurnoch mehr weh.
Es zerbrach mein Herz erneut und ich wusste nicht, wieviel ich noch aushalten konnte. Ob ich überhaupt noch etwas aushalten konnte.

„Bitte, Jaden, lass mich gehen...", wisperte ich, „... lass mich endlich frei. Monate lang hattest du mich gefangen.
Konntest dir alles erlauben, denn du hast mich krank genug gemacht, um immer zu bleiben. Hast mich so krank gemacht, dass ich mich eher umbringen würde, als zu gehen.
Monate lang war ich gefangen, doch ich bitte dich... lass mich gehen. Ein für alle mal".

Jadens Augen wurden glasig, „Nein... Nein, wir wissen beide, dass...", doch ich unterbrach ihn: „Was Jaden? Ich will keine Spielchen mehr. Keine Schmerzen, keinen Streit, kein Drama, keine Lügen, keine Versprechen. Lass mich frei.
Bitte lass mich frei".

„Ich kann nicht", wisperte Jaden, „Fuck, ich will das doch auch nicht."
„Liebst du sie, Jaden?", fragte ich verzweifelt. Jaden nickte.
„Dann lass mich endlich gehen...", weinte ich und wischte mir die Tränen aus dem Gesicht.

Jaden sah mich lange an, dann drückte er mir einen Kuss auf den Mund und flüsterte: „Okay, ich lass dich gehen".
Damit schloss er die Tür und ließ mich alleine im Flur zurück.

-

Aiden POV

Ich lehnte am Motorrad und sah zu der Eingangstür rüber.
Was dahinter wohl gerade vor sich ging?

Ich seufzte leise und zog mein Handy aus der Tasche.
Auf meinem Bildschirm blinkte eine unbekannte Nummer auf und ich öffnete die Nachricht.

Hey, hier ist Jaden...
Habe deine Nummer von einen deiner Kumpels von der Party.
Will jetzt auch nicht so viel sagen, nur: Pass auf sie auf.
Danke.

Ich lies meinen Blick mehrmals über die Buchstaben gleiten und steckte mein Handy dann wieder weg.
Was ist hinter den Mauern vor sich gegangen?

Ich sah Abby aus der Tür treten.
Ihre Augen waren gerötet und ihre Lippen leicht geöffnet. Sie sah grausam aus.

Ich ging auf sie zu und wollte gerade fragen, was passiert ist, als sie einfach zusammen brach.
Schnell fing ich sie auf und hielt sie in meinen Armen.
Ihr Schluchzen hallte über die Straße und ich strich ihr beruhigend über den Rücken.

Dieses Mädchen war erst 17 Jahre alt.
Wie soll sie denn wissen, was richtig und was falsch ist und vorallem: Wie soll sie mit so einem Schmerz klarkommen?
Ich hob sie hoch und trug sie zu meinem Motorrad, wo ich sie absetzte.

Sie hörte nicht auf zu weinen und ich wischte ihr immer wieder vorsichtig die Tränen von der Wange.
Langsam beruhigte sie sich und sah mich mit ihren großen, tränengefüllten Augen an: „Wann hört das auf? Wann kann ich wieder eine normale Jugendliche sein?".

Ich hatte keine Antwort, also nahm ich sie nur in den Arm und murmelte: „Schon bald. Es wird alles gut".
Das konnte ich ihr vergewissern.
Vielleicht kannte ich nicht ihren Schmerz, aber ich wusste wie es ist, mit Schmerzen in solch jungen Jahren umzugehen.

Sie brauchte Halt. Mehr denje.
Und irgendwie machte ich es mir zur Aufgabe, ihr diesen zu geben.

"Aiden...Ich will dir nicht zur Last fallen, also... Wäre lieb, wenn du mich einfach nur nach Hause fahren könntest", flüsterte  sie und ich schenkte ihr ein aufbauendes Lächeln.

"Ich nehm' dich mit zu mir...", widersprach ich und Abby winkte ab: "Nein".

Ich seufzte leise und nahm ihre Hände: "Doch. Ich weiß, du willst jetzt alleine sein... Und hasst mich gerade vielleicht auch. Aber eines Tages wirst du mir dankbar sein", versicherte ich ihr und sie seufzte laut.

"Ich könnte dich nie hassen und bin dir jetzt schon dankbar". Daraufhin musste ich erst recht lächeln und ich setzte ihr den Motorradhelm auf.

Daddy's  Home 2 *pausiert*Where stories live. Discover now