Chapter 21

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Jaden POV

Ich schlenderte durch die Straßen, zurück nach Hause.
In meiner Hand lag die von Talea, doch in meinem Kopf hörte ich Abby's Worte.

Sie wirkte immer so stur, immer so übertrieben dramatisch.
Sie wirkte immer so, als wüsste sie was sie wolle.
Nahm selten Rücksicht auf andere, aber ich ja auch nicht...
Doch heute hatte ich sie ernsthaft verletzt erlebt.

Es war nicht vorwerflich, nicht mit Wut verbunden, wie es sonst immer war.
Sie war wirklich, ehrlich und komplett aufrichtig einfach traurig.
Und ihre Entschuldigung schien all die Fehltritte wieder gut machen zu wollen, die sie sich erlaubt hatte.
Und die ich mir erlaubt hatte.
Es war, als würde sie dich die Schuld geben.

Mein Blick glitt über die Straße und blieb dann an Talea hängen.
Was tu ich hier nur?
Verwirrt von meinen eigenen Gefühlen wandte ich den Blick wieder ab.

Ich hatte natürlich mitbekommen, wie sie Aiden küsste.
Auch hatte ich den Blick mitbekommen, den sie mir danach schenkte.
Doch anstatt Wut oder Eifersucht zu spüren, tat es mir einfach leid.

Mir tat die Verzweiflung leid, die sie sichtbar in den Kuss steckte.
Mir tat ihr Blick leid, der nach Halt zu suchen schien.
Alles tat mir leid.

„Jaden... Worüber denkst du nach?", riss Talea mich aus den Gedanken und ich schaute sie müde an.

„Nichts wich-", wollte ich sagen, doch sie unterbrach mich: „Ich bin nicht dumm, Jaden. Du kannst mit mir reden".

Talea blieb stehen und legte sanft eine Hand auf meine Wange, „Rede mit mir".
Ich musterte sie seufzend und fuhr mir durchs Haar. Ich wollte nicht reden.
Vielleicht sollte ich ihr das einfach sagen.

„Ich will nicht reden".
„Was willst du dann Jaden?", fragte Talea und sah mich abwartend an.
Ich wollte antworten, doch mir fiel auf, dass ich keine Antwort darauf kannte.
Ich hab keine Ahnung, was ich will.

„Hat es mit diesem Mädchen zu tun, welches dich so angesehen hat?".
Ich seufzte wieder und schüttelte leicht den Kopf, „Ach, keine Ahnung".

Talea drehte mein Gesicht zu sich: „Du kannst mit mir reden".
Ich wusste, dass ich mit ihr reden kann.
Sie war einer der reinsten und liebsten Menschen, die ich kannte. Deshalb hatte sie es auch nie verdient, dass ich damals fremdgegangen bin.

„Sie, Abby und ich, hatten nur eine gemeinsame Vergangenheit...", fing ich an und rieb mir die Schläfe.
Ich wollte einfach nicht reden, kann sie mich nicht in Ruhe lassen?

„War sie deine Freundin?", fragte Talea und versuchte mehr Informationen von mir zu bekommen.
„Ja", sagte ich, „und ich habe sie... nicht sonderlich nett verlassen. Ehrlich gesagt, habe ich immer nach dir in ihr gesucht und jetzt habe ich dich wieder... Nach all der Zeit...".

„Ja, hast du", bestätigte Talea, „aber... pass nur auf, dass du nicht anfängst, in mir nach ihr zu suchen".
Sie ließ ein Lächeln über ihre Lippen huschen und drückte mir einen Kuss auf die Lippen, ehe wir weiter gingen.

Abby POV

Wir hatten kaum noch geredet, nach meiner Entschuldigung.
Er wollte einfach nurnoch nach Hause.
Der Ort, wo er normalerweise mit mir hingegangen wäre.

Ich versuchte den Gedanken zu verdrängen und ging in mein Zimmer.
Aiden war mit zu mir gekommen und warf sich auf mein Bett.

Er hatte glasige Augen und war nicht ganz nüchtern, dennoch schmeichelte mir sein Blick sehr. Ich schloss die Tür hinter mir und ging langsam aufs Bett zu.

„Wollen wir eine rauchen gehen?", fragte Aiden mit krächziger Stimme und ich nickte.
Unter 'eine rauchen gehen' verstand ich gerade das Fenster auf zu machen und mich daran zu stellen.
Aiden trat zu mir und reichte mir eine Zigarette.
Er zündete sie mir an und so standen wir einige Minuten der Stille da und sahen raus in die Nacht.

„Sex?", fragte er nach einiger Zeit und schnippte seine Zigarette raus.
Ich drückte meine an der Hauswand aus und ließ sie auch einfach fallen.

Dann nickte ich und küsste ihn . Er sprang sofort darauf an und in Kürze fanden wir uns auf dem Bett wieder.

Der Kuss war fordernd und wild. Er krallte sich in meine Haare, zog mich näher an sich und drehte uns beide um, so dass er über mir war.

Ich öffnete mein  Augen, als er sich von mir löste, und sah ihm dabei zu, wie er sich das Tshirt über den Kopf zog.
Auf meinen Lippen bildete sich ein Lächeln.

Aiden erwiderte es uns machte sich daran, mich auszuziehen.
Bei dem Gedanken daran, dass Jaden und Talea das auch gerade taten, wurde mir schlecht.
Ich drückte Aiden leicht von mir und setzte mich auf.

Mal wieder erfüllte Stille den Raum und ich traute mich nicht den Blick zu heben. Dennoch zwang ich mich dazu und schaute in Aidens Gesicht.
Er hatte seine Augenbrauen besorgt zusammengezogen und musterte mich stumm.

„Es tut mir leid...", flüsterte ich und sah ihm dabei zu, wie er sich wieder anzog.
„Nein, Abby...", winkte Aiden ab und setzte sich neben mich: „Manche Dinge kann man einfach nicht aus seinen Gedanken verbannen".

Ich sah ihn verwirrt an und er lächelte müde.
Dann warf er sich zurück in die Kissen und klopft neben sich: „Lass uns einfach nur schlafen".

Ich nickte leicht und war dankbar für sein Verständnis. Müde legte ich mich neben ihn und streifte unter der Decke meine Klamotten vom Leib, immerhin wollte ich nicht in ihnen schlafen.

Gerade als ich fertig war und Aiden daraufhin weisen wollte, dass er zumindest seine Hose ausziehen sollte, fiel mir auf, dass er schon eingeschlafen war.

Daddy's  Home 2 *pausiert*Hikayelerin yaşadığı yer. Şimdi keşfedin