Chapter 40

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Nachdem ich mich frisch geduscht hatte, ging ich in mein Zimmer und legte mir etwas zum anziehen raus.
Das erste mal seit langem machte ich mich wieder für etwas hübsch und freute mich darauf.

Ich fühlte mich, wie ein ganz normaler Teenager, der seinen ersten Freund den Eltern vorstellt. Mein Herz machte einen Sprung bei dem Gedanken, mit Aiden und
meiner Mom essen zu gehen.

Lächelnd lief ich,nur in ein Handtuch gewickelt, durch mein Zimmer und suchte den passenden Schmuck zu meinem Kleid raus.

Als ich an meinem Spiegel vorbei ging, hielt ich kurz inne und betrachtete mich:
Meine Haare hingen nass über meine Schultern, ich bräuchte dringend mal einen Friseur-Termin.
Außerdem zeichneten sich dunkle Ringe unter meinen Augen ab, doch Aiden hatte Recht bewahrt: Sie hatten ihren Glanz nicht verloren.

Bevor ich noch weitere Zeit vertrödelte, schnappte ich mir meine Sachen und mein Make-up und verschwand wieder ins Badezimmer.

Lächelnd spielte ich die Playlist ab, die Spotify für mich zusammen gestellt hatte und machte mich daran, etwas Leben in Form von Make-up in mein Gesicht zu bringen.

Ich sang Footloose von Kenny Loggins mit und bewegte mich im Takt der Musik. Was heißt, ich bewege mich in Takt der Musik? Ich tanzte quer durch das Badezimmer und kam mit dem Schminken eher kläglich voran.

"Footloose, kick off the Sunday shoes

Please, Louise, pull me off of my knees

Jack, get back, come on before we crack

Lose your blues, everybody cut footloose..."

Ich wusste selber nicht so genau, woher meine positive Energie so plötzlich kam, doch ich genoss es in vollen Zügen. Doch das Glück war mir nicht lange vergönnt:

Die letzten Töne des Liedes erklangen und ich starrte mit zerzausten Haaren und einem glücklichen Lächeln auf dem Gesicht in den Spiegel.

Die Stimmung schlug um die ersten Töne des nächsten Liedes erklangen. Make Me (Cry) von Noah Cyrus.

Wie auf Befehl verlangsamte sich mein Herzschlag und das eben noch im Glanz erstrahlte Lächeln verschwand. Mein Atem wurde ruhiger und ich starrte in meine eignen Augen im Spiegelbild.

Ich wusste, dass es die Musik war, die das mit mir machte. Es war die Melodie im Einklang mit den Worten, die mich in diesen Moment so manipulierten und mich glauben ließen, ich würde Jaden vermissen.

Ich wollte das nicht wieder denken, musste den Gedanken aus meinem Kopf verbannen, doch meine Hände schafften es nicht den Song weg zu klicken. Ich schwor mir jedes mal, es wäre das letzte mal. Ich versprach mir selbst, ich würde nie wieder an ihn denken, die Vergangenheit hinter mir lassen und jedesmal aufs Neue brach ich dieses Versprechen.

Ich habe mir gesagt, dass ich damit abgeschlossen hätte, sprach davon, dass es aus und vorbei war und meine Augen suchten lediglich nach Aidens. Wie konnte es sein, dass ein einfacher Song mich zurück in mein altes Muster verfallen ließ?

Vielleicht war ich auch einfach nicht fair genug zu mir selbst. Vielleicht musste ich mir selbst mehr Zeit geben. Vielleicht war es normal, immer wieder an ihn zu denken, nach allem was passiert ist. Doch ich wusste auch, dass es aufhören musste und irgendwann würde es das schon.

Ich würde glücklich werden und er würde es auch. Vielleicht wird das mit Aiden und mir für immer halten und wir sitzen später alt und verschrumpelt auf einer Terrasse und schauen uns den Sonnenuntergang an.

Doch gerade in diesem Moment, spielten sich die Worte in meinem Kopf ab und mein Herz zog sich erneut schmerzhaft zusammen. Ich sollte nicht so hart zu mir sein, nicht erwarten, dass ich ihn so schnell vergas, doch mein Kopf kämpfte so sehr gegen diese Gedanken an.

Mein Herz mag nie wieder zu ihm zurückkehren, doch das heißt nicht, dass er nicht in meinem Herzen bleiben wird. Er stellte nunmal einen wichtigen Bestandteil meines Lebens da und es war verrückt eine Person, die soviel Einfluss auf dich hatte, zu 100% aus deinem Leben zu verbannen.

Es war naiv zu glauben, dass man einfach so über jemanden hinweg kam und die Gefühle auf einmal neutral zu dieser Person werden. Wenn sie einmal eine große Rolle in deinem Leben gespielt hat, wird sie immer ein Part deines Lebens bleiben. Man wird nie Neutralität für jemanden empfinden, mit dem man einst sein Bett geteilt hat, dem man 'Ich liebe dich' gesagt hat und der jede Sekunde deines Lebens gefüllt hat.

Ich wusste, ich werde darüber hinweg kommen, doch sein Name wird immer eine besondere Bedeutung in meinem Herzen haben. Vielleicht war es genau das, was ich lerne musste zu akzeptieren.

Das Lied neigte sich dem Ende und ich atmete tief durch: Jetzt drehte es sich erstmal um Aiden und mich und ich musste mich fertig machen. Dieser Abend durfte nicht von alten Erfahrungen ruiniert werden. Das wäre mir und vor allem Aiden nicht fair gegenüber.

Also griff ich nach meinem Lippenstift und trug mir die rote Farbe auf meine Lippen auf.

-

Meine Füße steckten in einem Paar schlichter Highheels. Mein Kleid war schlicht, nicht zu gewagt, nicht zu extravagant, aber dennoch elegant. Immerhin wusste ich nicht, wo wir essen gehen.

Meine Mutter hatte sich auch etwas aufgefrischt und sah sogar etwas glücklich aus, als sie mich sah.

Gerade, als wir im Flur aufeinander trafen, klingelte es an der Tür und ich konnte es kaum abwarten, diese zu öffnen.

Aiden stand in einer schwarzen Jeans vor meiner Tür. Sein Oberkörper steckte in einem schwarzen Hemd und seine Lippen zierten neben dem Piercing ein Lächeln.

Er sah atemberaubend gut aus, mit seinen etwas gestylten Haaren und den ganzen Tattoos.

Er schien glücklich, als er uns begrüßte und als er meine Hand nahm und uns zum Auto führte, wusste ich:
Das war der Start in einen neuen Lebensabschnitt.

——
Hope you liked it.

Wie steht ihr zu Aiden und Abby?
Seid ihr eher:

Oder:

Daddy's  Home 2 *pausiert*Where stories live. Discover now