Chapter 19

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Jaden POV

Ich blinzelte benommen gegen das Licht, welches ins Zimmer fiel.
Mein Blick glitt über die Frau neben mir.
Ihre Haare lagen zerzaust auf dem Kissen und ihr Gesicht schmiegte sich an meinen Arm.

„Talea", flüsterte ich leise und setzte mich mühselig auf. Ihre großen, braunen Augen öffneten sich und sie lächelte mir zu. Ich musste dieses Lächeln einfach erwidern.

Zu lange war es her, dass ich es gesehen hatte. Zu lange musste ich diese Schuldgefühle mit mir tragen, doch nun hatte sie mir endlich verziehen.

Ich strich sanft durch ihre Haare. Der Sex war unglaublich. Ich hatte mich wieder so gefühlt wie früher.

„Ich mache Frühstück", sagte ich leise und stand auf. Sie nickte nur und ich streifte mir eine Boxershorts über.
Dann schlenderte ich in die Küche und suchte Zutaten für Pancakes raus.

Während in am Herd stand hörte ich, wie Talea ins Badezimmer ging. Ich musste breiter Lächeln.
Wie ich diese Frau liebe.

Genau in dem Moment, in dem ich diesen Gedanken zugelassen hatte, schoss mir ein Name in den Kopf: Abby.
Ich fragte mich, wie es ihr geht. Zu sagen, dass man eine Pause macht, obwohl man eigentlich für immer meinte, ist schon nicht ganz fair.
Aber  es ist besser so.

Wir haben doch eh nur gestritten, oder?
Für einen kurzen Moment war dieser Gedanke beruhigend, doch als Talea in die Küche trat, beunruhigte er mich.

Wir haben nur gestritten, ja, aber daraufhin folgte heißer Sex. Heißer als der, den ich gestern hatte. Doch man bleibt nicht mit einer Person zusammen nur wegen Sex.

Talea kam auf mich zu und küsste mich sanft, dann ließ sie sich auf einen Stuhl am Tisch nieder. Ich wusste, dass ich in Abby immer Talea gesucht hatte. Doch Abby war Abby und Talea war Talea.

Ich widmete mich seufzend wieder meinen Pancakes zu, doch in meinem Kopf tauchten die Bilder von Abby auf.
Wie sie sich aufregt, mich anschreit und mich in den Wahnsinn treibt.
Ich sah die Bilder von ihr und Taylor vor meinem inneren Auge und die Bilder, wie sie sich unter mir räkelt und windet.

Ich liebe Talea. Doch Abby hatte mich auf eine abgefuckte Art und Weise in der Hand. Ich hätte die Sache mit ihr schon früher beenden sollen.
Seufzend füllte ich uns Pancakes auf und setzte mich zu Talea.

„Was ist los?", fragte sie leise und nahm meine Hand. Sie war warm und ihre Augen strahlten eine erstaunliche Herzlichkeit aus. Ich brauchte diese Liebe. Ich brauchte ihre Liebe.

„Nichts", log ich und untermauerte meine Lüge mit einem charmanten Lächeln.Ich wollte nicht, dass sie sich Sorgen macht, aber vorallem wollte ich sie nicht verlieren, wenn sie von Abby erfährt.
Talea gab sich damit zufrieden und begann zu essen.

'...du liebst Talea mehr?' , spielte mein Gehirn Abbys Satz erneut ab. Ich versuchte eine Antwort zu finden und auch wenn mein Gehirn sagte, die Antwort wäre ja, fühlte ich mich nicht wohl damit.

Was ist bloß los? Ich hatte doch alles, was ich wollte und wie ich es wollte? Mühselig versuchte ich ein Stück des Pancakes runterzuwürgen, doch mein Appetit war verschwunden.

Ich aß dennoch.
„Wollen wir beide heute Abend ausgehen?", fragte Talea währenddessen und ich zuckte kurz zusammen, zu sehr war ich in den Gedanken bei Abby.

Dann nickte ich, „Gerne". Sie erwiderte daraufhin ein Lächeln und stand auf.
Langsam schlenderte sie um den Tisch herum und ließ sich auf meinen Schoß nieder. Ich legte meine Hände auf ihre Taille.

'Mein Held', hörte ich Abbys ironische Stimme brummen. Doch ich blendete sie aus.

Abby POV

Ich lachte gerade mit einem Kumpel von Aiden, dessen Namen ich bereits wieder vergessen hatte, über irgendeinen dämlichen Witz, als einer seiner anderen Freunde die Stimme hebte:

„Es kommt gleich noch ne Freundin von mir vorbei, sie bringt vielleicht auch noch  Begleitung mit".

Ich schenkte seiner Aussage nicht sonderlich viel Aufmerksamkeit und wandte  mich wieder meinem Gesprächspartner zu.

Aiden rutschte näher an mich ran und lehnte sich zu meinem Ohr: „Machst du dir grade meine Freunde klar?".

Ich lachte leise und drehte mich ihm zu: „Wär das ein Problem?".

Er grinste schief, „Wäre seltsam". Ich nickte und beruhigte ihn dann jedoch: „Keine Sorge, unverbindlichen Sex oder allgemein Sex habe ich zurzeit nur mit dir".

Er lachte und sein Blick glitt zur Wohnzimmertür, in der die Freundin auftauchte, von der sein Freund geredet hatte.

Mein Atmen stockte, als ich Talea erkannte. Sie sah atemberaubend aus und ihre Anwesenheit schien den ganzen Raum dazu zu bringen zu verstummen.
Alle sahen sie kurz an, ehe sie weiter feierten wie zuvor.

Doch mich schockierte weniger ihre Anwesenheit.
Mich schockierte eher Jadens Anblick, als er hinter ihr auftauchte.
Seine Hand lag um ihre Taille, seine Augen sahen sie liebevoll an.

Mein Herz setzte für einen kurzen Moment aus, nur um dann im doppelten Tempo weiter zu schlagen.
Ich starrte Jaden regelrecht an, während er elegant mit ihr auf uns zu kam
und sich zu uns setzte.
Erst dann fiel ich ihm auf.

Er schien genauso geschockt wie ich und wir starrten uns einige Sekunden lang schweigend an.
Dann ließ er ein zögerliches „Hey" über seine Lippen kommen, als würden wir uns gar nicht kennen.

Das war der Moment, in dem in mir eine Sicherung durchbrannte. Ich sprang auf und stürmte raus auf die Terasse.
Ich merkte, dass Aiden mir folgte, doch das war mir egal.
Draußen konnte ich die Tränen dann nicht länger zurück halten. Ich hasste es, so schrecklich dramatisch zu sein.

Aiden stellte sich neben mich und legte einen Arm um mich: „Das ist er also...".
Ich nickte kaum merklich.

Aiden drehte mich zu sich: „Aber wieso weinst du denn?".
Ich seufzte genervt, wissen Jungs denn gar nichts?

Aiden schien meine Gedanken zu lesen, denn er fügte hinzu: „Wieso weinst du denn, wenn wir ihn doch auch eifersüchtit machen können?".

„Das bringt nichts, er liebt sie", flüsterte ich. Aiden lachte leise: „Seinem Ausdruck zu urteilen, lässt du ihn aber auch nicht ganz kalt.
Komm, zahlen wir es diesem Arschloch zurück".

Das war das erste mal seit langem, dass ich wirklich überzeugt und ehrlich lächeln musTe. Aiden wusste, wie er mich aufbaute. Und selbst wenn es nicht anspringt: Vielleicht werde ich einfach Spaß haben.
Ich ließ mich darauf ein.

Eigentlich wollte ich Jaden nichtmal eifersüchtig machen. Ich wollte nur genauso glücklich sein wie er.

Aiden wischte mir die Tränen weg und nahm meine Hand, dann gingen wir wieder rein. Doch so mehr ich sein Glück sah, desto mehr brach mein Herz.

Ich wusste nicht einmal mehr, ob er mich jemals so angesehen hatte. Ob er mich jemals so geliebt hatte.
Aber ich wusste eines: Ich liebe ihn. Und das weiß ich, weil es mich glücklich macht, ihn glücklich zu sehen.
Auch wenn es nicht mit mir ist.

Und auch wenn es mir nach dieser Erkenntnis schwer fiel Aidens Hand zu halten, konnte ich sie nicht loslassen. Ich wollte mich nicht wieder so schrecklich alleine fühlen.

Daddy's  Home 2 *pausiert*Where stories live. Discover now