Chapter 7

10.9K 382 50
                                    

Nun standen wir uns gegenüber, ohne das jemand etwas sagte.
Er schien etwas überrascht darüber, dass ich wirklich aufmachte.

"Also?", brach ich die Stille und verschränkte die Arme vor meiner Brust, um mich vor der auftretenden Kälte zu schützen.

Er betrat stumm das Haus und schloss die Tür hinter sich.
Mein Körper zitterte leicht, einerseits aufgrund der Müdigkeit und der Kälte, andererseits aufgrund der Angst, was jetzt wohl kommen mag.

Er blieb mit dem Gesicht zur Tür gewand stehen, so dass ich nur seinen Rücken zu Gesicht bekam. Ich schluckte schwer, die Stimmung machte mich nervös und ließ mich unsicher fühlen.

Das war nicht der Taylor, den ich kannte und diese Erkenntnis ließ meine Unruhe steigen.

Er drehte sich um und schaute mich mit einem undefinierbarem Blick an: „Wir müssen reden".

Ich nickte, „Sagtest du bereits".
Er seufzte leise und ging durch ins Wohnzimmer. Auf dem Weg dahin streifte er sich die dreckigen Schuhe von den Füßen.

Ich folgte ihm stumm und blieb mit verschränkten Armen in dem Türrahmen stehen.

"Ich liebe dich", setzte er an und ich musste mich zurückhalten, ihn nicht zu unterbrechen sondern ausreden zu lassen.

"Ich kann nicht zulassen, dass er dich weiter so zerstört. Hast du dich mal angesehen? Du hast nurnoch Zeit für ihn, weil ihr sonst noch mehr streiten würdet... Du weinst oft und deine Schulleistungen gehen den Bach runter.
Wenn er ein wahrer Mann wäre, dann würde er dafür sorgen, dass du auf dich und dein Leben achtest... Er würde dich nicht verletzten und dich von wichtigen Pflichten abhalten", erklärte er und sah mich flehend an.

Ich ließ die Worte in meinem Kopf ankommen, ließ sie immer wieder Revue in meinen Gedanken passieren.

"Aber ich liebe ihn", sagte ich und schaute Taylor an. Ich konnte förmlich in seinem Blick sehen, wie sein Herz immer weiter zerbrach und ich spürte, wie mein Herz sich zusammenzog.

"Es wird nicht mehr lange dauern, bis er dich umbringt", meinte er kühl und stand auf. Mit langsamen Schritten bewegte er sich auf mich zu, "Ich kann dir geben, was du von ihm möchtest. Das, und noch so viel mehr".

Ich schaute weg, "Nein, Taylor".
Er blieb vor mir stehen und drehte mit seiner kalten Hand mein Gesicht zu ihm.

"Doch, Abby", hauchte er und ich spürte, wie sich langsam Panik in meinem Körper ausbreitete.

Mir wurde kalt von seiner Berührung und ich konnte spüren, wie sich das Blut von seinen Knöcheln an meine Wange heftete, als er über diese strich.

Immer mehr mischten sich ungute Gefühle in mir und ich wollte einen Schritt nach hinten treten, doch er hielt mich fest.

"Er hat so viele Chancen gehabt... Und ich verlange nur nach einer", flüsterte er und ich sah zu, wie seine Lippen sich langsam meinen nährten.

Mein Herz hämmerte und mein Kopf dröhnte, ich wollte das nicht. Doch die Angst, die Panik und mein komplettes Gefühlchaos hinderte mich daran, mich wegzubewegen.

Ich konnte nichts sagen, mich nicht regen.

Er legte seine unterkühlten Lippen auf meine, doch ich konnte nichts unternehmen. Er bewegte sie in einem geleichmäßig Takt, war sanft und doch bestimmend.

Und vorallem konnte ich eines aus dem Kuss entnehmen: Liebe. Ich fühlte mich geliebt.

Jaden liebt dich auch!, schrie mein Unterbewusstsein und in sekundenschnelle riss ich mich los.

Wie ein Schlag traf die Realität in mein Gesicht - Was hatte ich getan! Panisch wich ich zurück, "Geh! GEH".

Taylor starrte mich geschockt an, " Du wolltest es auch! Du hast nichts dagegen getan!"

"Das war ein Fehler", rief ich und rannte zur Tür. Verwirrt und wütend riss ich die Tür auf: "GEH TAYLOR".

Er stolperte an mir vorbei und trat aus der Tür, "Ich werde gehen. Nur sorg' dafür, dass dein geisteskranker Freund mich nie wieder so zurichtet".

Damit verschwand er in den Schatten der Nacht und ich sackte auf dem Boden zusammen. Zu viele Fragen schwirrten in meinem Kopf und ich konnte nichts mehr klar meinem Gedächtnis entnehmen.

Fuck, Fuck, Fuck.
Ich lehnte mich an die Wand und stieß mit dem Fuß die Haustür zu.
--------

Kurz und knackig 🌚

Lieber längere Kapitel und längere "Wartezeiten" oder kürzere Kapitel und kürzere "Wartezeiten" ?

Btw: Danke für die Votes und die Kommentare <3 Ich freue mich immer sehr über eure Rückmeldung und hoffe, dass euch die Geschichte soweit gefällt.

Daddy's  Home 2 *pausiert*Where stories live. Discover now