Chapter 32

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„Dann sind es wohl du und ich für die Ewigkeit"

Vorsichtig schmiegte ich meinen Kopf an Aiden's Brust und schloss meine Augen. Doch diese Ruhe war mir nicht lange gegönnt, denn kurz daraufhin riss jemand meine Tür auf und schrie auch schon darauf los:

"Was denkst du eigentlich wird das hier, junges Fräulein?". Meine Mutter. Seufzend setzte ich mich auf und warf einen entschuldigenden Blick zu Aiden, den es wohl gar nicht zu stören schien.

Im Gegenteil: Er raffte sich- nach wie vor nur in Boxershorts bekleidet- auf und hielt meiner Mum die Hand hin: "Tut mir leid, dass ich mich nicht vorgestellt habe. Mein Name ist Aiden".

Diese Geste schien nicht nur mich, sondern auch meine Mum zu überraschen. Jedoch musste ich im Gegensatz zu ihr mir stark ein Lachen verkneifen.

Ihr Blick musterte Aiden lange, dann zischte sie: "Was fällt dir ein mit meiner Tochter zu schlafen?!".

Aiden überhörte ihren Unterton glatt und streifte sich sein Oberteil über: "Da bin ich nicht der Erste, mich trifft keine Schuld". Ihr Blick wechselte von ihm zu mir und ihre Augen musterten mich dunkel: "Wir müssen dringend ein Wörtchen-"

"Diese Chance habe ich dir bereits gegeben", unterbrach ich sie: "Und du hattest mir anscheinend nichts zu sagen". Mit der Decke um meinen Körper stand ich auf und begab mich zu meinem Kleiderschrank.

"Wenn du mich jetzt entschuldigen würdest: Ich möchte mich gerne anziehen".

Ihr Kiefer war sichtlich angespannt und ihre Hände zitterten, empört starr sie mich an: "Ich hätte nie gedacht, dass-"

Doch auch diesmal ließ ich sie nicht ausreden: "Dass was? Ich habe dir alles erzählt. Jetzt ist nicht die Zeit, um das aufzuarbeiten.". Wieder einmal sah sie mich nur mit einem Blick an, den ich nicht deuten konnte, dann drehte sie um und verließ mein Zimmer.

Aiden hatte sich in der Zwischenzeit vollständig angezogen und ich murmelte ein kurzes "Tschuldigung", ehe ich mich auch meinen Klamotten zu wand.

„Kein Ding", lachte er und ich zog mir nur schmunzelnd ein Schlafhemd über.
Dann ging ich vor Richtung Küche.

Aiden folgte mir einfach und ich war ihm unheimlich dankbar dafür, dass ihm der kleine Zwischenfall mit meiner Mum nicht peinlich war.

Vor der Küchentür blieb ich stehen.
Stimmen drangen an mein Ohr, Stimmen, die ich nicht hätte hören wollen.

„Was ist los?", fragte Aiden verwirrt hinter mir und ich wollte gerade etwas erwidern, als die Tür geöffnet wurde und ich direkt in die Augen des Teufels blickte.

Jaden hielt einen Blumenstrauß in der Hand und als sein Blick auf Aiden fiel, wurden seine Augen eine Nuance dunkler.

„Was tut er hier?", fragte er sauer und ich schleuderte ihm direkt die Gegenfrage ins Gesicht: „Die Frage ist eher: Was machst du hier?".

Jaden sah mich ungläubig an, als wüsste er nicht wovon ich rede.
Mich machte es rasend, dass er so tat, als wäre das alles nie passiert und wir wären noch ein Paar.

„Bist du so behindert oder tust du nur so?", fauchte ich und ging einen Schritt auf ihn zu. Aiden's Worte in meinem Hinterkopf beschloss ich nicht länger Jaden's kleine Puppe zu sein, dessen Fäden er zog.

Ein unglaublicher Schub Selbstbewusstsein pumpte durch meine Adern, als ich auch schon weiter redete:
„Was fällt dir ein hier so dreist aufzutauchen und so zu tun, als wäre ich immernoch deines? Du hast nichtmal im entferntesten Sinne das Recht zu fragen, was er hier tut."

Jaden schien sich unglaublich zusammen reißen zu müssen, doch er sprach ruhig: „Ich konnte die letzten Tage nicht schlafen, alles drehte sich um dich. Jede Sekunde am Tag dachte ich an dich. Doch anscheinend hast du mich schon lange ersetzt".

Diese Worte trafen mich. Ich wollte die Wahrheit endlich herausschreien, wollte ihm sagen wie sehr ich wünschte, er hätte mich nicht gehen lassen.
Ich wollte ihm zeigen, wie kaputt er mich gemacht hatte die letzten Tage - oder wohl eher seit wir uns kannten, doch Aiden kam mir zuvor:

Er schob mich beherrscht zur Seite, holte aus und schlug Jaden mit voller Wucht ins Gesicht.

Meine Mutter, die ich bislang gar nicht bemerkt hatte, zog erschrocken die Luft ein und zuckte sichtbar zusammen.

Jaden hatte den Schlag nicht erwartet und taumelte, seine Wange haltend, einige Schritte zurück.

„An deiner Stelle würde ich mich ganz schnell verziehen", knurrte Aiden und sein gesamter Körper stand unter Spannung. Jaden ließ sich jedoch nicht davon beeindrucken.

Er schob die Ärmel seines Sweaters nach oben und holte tief Luft, dann holte er aus, doch Aiden fing seinen Schlag ab und verpasste ihm einen weiteren in die Magengrube.

Meine Beine waren wie gelähmt und auch wenn ein kleiner Teil in mir danach Schrie, Aiden abzuhalten, konnte ich mich keinen Millimeter bewegen.

Doch auch wenn Jaden unter Aiden's Schlag stark keuchte und sich für einige Sekunden krümmte, ging er kurz danach erneut auf ihn zu und traf ihn am Auge.

Meine Mutter stolperte zum Telefon, doch ich war schneller: Schnell nahm ich das Telefon, auf die Polizei konnte ich gerade wirklich verzichten, und legte danach meine freie Hand auf Aiden.

„STOPP", schrie ich und er schien auch auf mich zu hören, doch Jaden hatte sich nicht mehr unter Kontrolle.
Wutentbrannt holte er erneut aus und Aiden fiel kurz darauf auf den Boden.

Schnell stellte ich mich vor ihn, was Jaden dazu bewegte, seine Hand zu senken.

„Es reicht", wisperte ich und dann füllten sich meine Augen mit Tränen.
Jaden sah mich lange stumm an.
Ich holte tief Luft, schüttelte entsetzt über Jaden's Verhalten den Kopf und drehte mich dann zu Aiden.

Wimmernd fiel ich auf den Boden und wischte ihm Blut von der Wange.

„Ich dachte du liebst mich", hörte ich Jaden sagen und ich wusste im Herzen, dass er Recht hatte.

„Dasselbe dachte ich von dir", sprach ich und Aiden setzte sich stöhnend auf.

„Ich... liebe dich", widerholte er sich. Es waren dieselben Worte, die er schonmal gesagt hatte, in genau derselben Tonlage. Damals, als ich das erstmal mal versucht hatte, von ihm los zukommen.

„Du liebst den Sex, doch dein Herz gehört deiner neuen Freundin", sagte ich und rappelte mich wieder auf, um Aiden die Hand zu reichen, die er dankend ablehnte.

„Sie ist nicht du", versicherte er und ich wagte es nicht, ihn anzusehen, „Genauso wie Aiden nicht ich ist".

„Das ist auch gut so".

„Aber was bringt dir ein perfekter Freund, der alles für seine kleine Abby tut und sie 24/7 auf Händen trägt, wenn dein Herz dem Badboy gehört?".

Ich lachte leise: „Du bist kein Badboy, du bist ein Psychopath".

„Wir Menschen waren schon immer zu dem Bösen, dem Kranken und dem Schlechten hingezogen. Wir haben schon immer geliebt, was wir hassen sollten".

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Be confident.
You are worth it.

Daddy's  Home 2 *pausiert*Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt