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Mitten in der Nacht betraten die Beiden wieder ihr Hotelzimmer. Alles sah noch genauso aus wie vorher, nur dass das Zimmermädchen ihre Betten gemacht und den Mülleimer ausgeleert hatte.
Todmüde gingen die Beiden in das Badezimmer. Natasha stellte sich sofort unter die Dusche, Clint an das riesige Waschbecken.
"Hast du irgend etwas herausgefunden?", fragte er und rieb sich die Augen. "Bis jetzt noch nichts, aber ich habe den starken Verdacht, dass dieser Mann nicht nur ein unangenehmer Mensch ist, sondern auch ein Agent." Der Bogenschütze nickte. "Möglich. Seine Begleitung war aber eine Sackgasse. Bis auf ein ellenlanges Gespräch über sie und ihre Heimat- nichts." "Ja, die beiden schienen sich auch nicht sonderlich gut zu kennen." Barton zog seine Stirn in Falten. "Wie kommst du denn darauf?" "Erstens: er hat sie 'seine Begleitung' genannt- das hätte er ja wohl kaum zu einer Freundin gesagt- und zweitens würde er sich ja wohl nicht an mich ranmachen, wenn er schon jemand Anderen hätte."
Clint hielt kurz in seiner Bewegung inne und legte die Zahnbürste beiseite. "Er hat was?" Er schaffte es, seine Stimme einigermaßen normal klingen zu lassen. Es waren nicht nötig, dass sie das Gesagte noch einmal wiederholte- er hatte es (leider) verstanden. "Das war es also, was du aufgenommen hast, richtig?"
Sie schien seine momentan schlechte Gefühlslage nicht bemerkt zu haben und antwortete sachlich: "Ja, morgen werde ich diese Aufnahme durch den Sprachsensor jagen. Jetzt bin ich aber erst einmal zu erschöpft dafür."
Er nickte- etwas enttäuscht- und begann, sich nun auch die restlichen Zähne zu putzen. Nachdem eine kurze Zeitspanne verstrichen war, holte Natasha's Stimme ihn wieder zurück in die Wirklichkeit.
"Hey Falke, kannst du mir bitte mal ein Handtuch geben?" Weil er diesen Fakt vorher wegen seiner Müdigkeit nicht bemerkt hatte, begann der Bogenschütze erst jetzt zu realisieren, dass er mit Nat in einem Raum war und sie nichts anhatte. "Klar, warte kurz.", brachte er nur hervor. Dann holte er ihr weißes Handtuch aus dem Koffer und hängte es über den oberen Duschenrand. "Danke."
Glücklicherweise bestand die Dusche aus einem nicht durchsichtigen Glas, sodass er nur ihre Umrisse erkennen konnte.
Etwa fünf Minuten später lag er im Bett und starrte aus dem Fenster. Tausende Lichter erhellten die Stadt und strahlten in das Zimmer hinein.
Da hörte er Natasha, die fast lautlos die Tür hinter sich schloss. Leise glitt ein Stück Stoff auf den Boden. Vermutlich das Handtuch.
'Zum Glück ist es Dunkel', dachte sich der SHIELD-Agent.
Er spürte nämlich, wie überdurchschnittlich viel Blut in seine Wangen schoss und er wahrscheinlich im Hellen wie eine reife Tomate ausgesehen hätte.
Seine Freundin schlich sich leise zu ihm ins Bett und deckte sich zu.
Als er merkte, dass sie wieder einen Alptraum zu haben schien, strich er ihr eine verklebte rote Strähne aus dem Gesicht und nahm sie sanft in den Arm.

So, hier wieder ein etwas kleineres Kapitel, weil nach dem vorherigen erst einmal die Luft raus ist. ;D
Eure Clintasha315

Clintasha- Mission BudapestWhere stories live. Discover now