Alles böse holt dich ein

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Dieses Kapitel enthält zwei eventuell überraschende Wendungen. Viel Spaß beim Lesen. ;)

Die Gruppe 'geleitete' sie durch ein paar Gänge, bis sie in dem wahrscheinlich größten Raum der Lagerhalle ankamen.
Das Sonnenlicht fiel nur in geringem Maße durch die geschundene Decke, weshalb der Raum nur spärlich beleuchtet wurde.

Hawkeye konnte hier zwei Personen ausmachen. Sie saßen an einem großen Tisch auf der Seite der Halle, die das Sonnenlicht der verdreckten oder zu genagelten Fenster nicht mehr erreichte. Von der Statur her waren sie definitiv männlich und um die 1,85m groß.
Der kleinere von ihnen hatte seine Beine überschlagen und seinen Kopf auf die Hand gestützt.
Sie schienen die Gruppe durch ihr angeregtes Gespräch jedoch noch nicht bemerkt zu haben. Darum räusperte sich der muskulöse Kerl neben ihnen halblaut, um die Aufmerksamkeit der Beiden für sich zu gewinnen.

Die Blicke der vermeintlich Fremden schnellten in ihre Richtung und er konnte die glänzend weißen Zähne des Einen trotz der Dunkelheit aufblitzen sehen.
Ein Schauer rann seinen Rücken hinunter, als der Dunkelhaarige in das Licht trat, das durch die Decke schimmerte.

Wie war das möglich?!

Äußerlich ließen sich die beiden Agenten natürlich nichts anmerken, aber innerlich überschlugen sich ihre Gedanken förmlich.
Ein Moment der Schwäche könnte ihnen das Leben kosten, das war klar.
So kam es, dass sie sich einfach nicht bewegten und den schmierigen Schwerverbrecher vor ihnen emotionslos in die Augen blickten.

Die beiden Freunde wechselten einen verwirrten Blick. Anschließend ergriff die Rothaarige das Wort.

"Cortez?"

Der Angesprochene sah ihr in die Augen und zeigte sein widerwärtiges Zahnpasta-Lächeln, was Clint ihm- wie schon so oft- liebend gerne aus dem Gesicht gewischt hätte.

Sofort schlüpfte Natasha wieder in ihre Rolle als Kimberly und tat so, als würde sie unter Schock stehen.

"Francesco? Was machst du hier?", flüsterte sie hilflos und verletzlich.

Der Falke musste sich wirklich beherrschen, nicht seine Augen zu verleihern.
Die gesamte Situation strapazierte seine Nerven mehr, als sie es sollte.

Er hatte tatsächlich gedacht, dass dieser schleimige Dreckskerl bei dem Überfall auf sein Versteck gestorben war.
Oder besser gesagt war das seine Hoffnung gewesen.
Er hatte ihn schon seit ihrem ersten Treffen in der Staatsoper verabscheut und diese Abscheu, die er für ihn hegte, würde sich wohl auch nie ändern.
Das schmierige Grinsen, was Satan an seine Freundin sendete brachte das Fass dann zum Überlaufen.

"Hey, hör sofort auf, sie wie ein rohes Stück Fleisch zu betrachten! Kim gehört dir nicht, klar?!", rief er mit lauter Stimme. So lange er noch bei klarem Verstand war würde er sie nicht an Natasha heran lassen. "Ich sag es nicht noch einmal. Lass sie in Ruhe!", knurrte er bedrohlich.

Cortez lachte nur laut und ersetzte seine schmierige Mimik dann durch ein hämisches Grinsen.
Clints Meinung nach war das keine besonders große Verbesserung...

"Ihr beiden seid wirklich gut. Ich habe euch die ganze Nummer wirklich abgekauft. Ich dachte echt, dass ihr euch lieben würdet, ein Paar wärt und so weiter..." Sein Blick wanderte von dem männlichen Agenten hinüber zu Natasha. Er trat näher an sie heran und fuhr ihr über das Schlüsselbein.
"Dir habe ich auch wirklich abgekauft, dass du eine unschuldige, heiße Frau bist, die genug von ihrem Mann hat und zur Abwechslung mit mir schlafen will." Bei diesen schmerzenden Worten verspannten sich beide Agenten unauffällig, dennoch fiel es Cortez auf.
Er ließ von dem Lockenschopf ab und lachte verbittert.

"Aber dann wart ihr ja so dreist, mich anzugreifen und im bewusstlosen Zustand zu entwaffnen und zurück zu lassen. Mich auszuknocken haben bisher nur wenige geschafft, weshalb ich einen alten Bekannten kontaktierte, der Informationen über euch einholte und mir lieferte. Dank ihm weiß ich, wer ihr seid.
Ich würde jedoch trotzdem gerne wissen, wieso ihr es auf mich abgesehen hattet... Ich bin nur der Handlanger des Chefs, niemand großes in der Rangfolge..."
Während er redete kehrte er ihnen den Rücken und lief wieder zu seinem Partner, der noch immer unverändert auf seinem Stuhl saß.
"Naja, wie auch immer. Ihr müsst nicht mehr eure Rollen spielen, ich kenne eure wirklichen Identitäten sowieso."

Nach seinem nervtötenden Monolog grinste er böse.

Die Russin setzte eine verwirrte Mine auf und versuchte die Lage durch das Vorspielen von Unwissenheit zu retten. "Wovon redest du da, Francesco? Was wir getan haben war nur aus Panik. Wir wollten unsere Haut retten, als der Alarm los ging."

Der Angesprochene schüttelte nur hämisch lächelnd den Kopf und trat zur Seite.

"Mein Kontaktmann gab mir sehr verlässliche Informationen. Er hat da auch noch etwas mit dir zu klären, Natalia."

Verwirrt blickte Clint zu dem Mann, der sich bisher nicht an dem Gespräch beteiligt hatte. Dieser stand nun auf und trat mit fast lautlosen Schitten ins Licht.

Das Gesicht des Fremden war ihm unbekannt. Er hatte ein schmales Gesicht, das von rabenschwarzem Haar umrahmt wurde.
Die wettergezeichnete Haut in seinem Gesicht wurde durch eine lange Narbe geziert, die unter dem Auge entlang verlief.
Er hatte stechend grüne Augen, die einen kalten und emotionslosen Blick Natasha widmeten.

Er konnte spüren, wie seine Freundin neben ihm immer unruhiger wurde und dann auf einmal panisch nach Luft schnappte.

Der Blonde versuchte sich loszureißen und ihr zu helfen, wurde aber viel zu fest wieder gepackt und nach hinten gezogen.

Sie kennt ihn.

Sie kennt ihn und hat wegen seinem bloßen Auftreten eine Panikattacke.

Wer ist dieser Kerl?!

Boom!

Gleich einmal von einem Cliffhanger zum nächsten katapultiert. Uhhh... ups? xD
Es ist zwar erst einmal nur ein Plottwist, aber ich denke mal, das stört euch eher weniger. :D

Jaa wer ist dieser Kerl?~ ;)
Keine Sorge, ich verrate es euch im nächsten Kapitel, aber ihr könnt ja erst einmal wieder spekulieren. (Ich liebe das immer. xD)

See ya! ♡

Clintasha- Mission BudapestWhere stories live. Discover now