Clint's Tag

681 48 15
                                    

Hier habe ich noch einmal das letzte Kapitel aus Clint's Sichtweise geschrieben- ich hielt es einfach für wichtig auch einmal etwas in seiner Perspektive zu beschreiben. Viel Spaß beim Lesen. ♡

Clint's Tag hatte perfekt angefangen. Um etwa zehn Uhr war er aufgewacht und fand sich in einem Bett neben Natalia wieder.
Sie war eng an ihn gekuschelt und hatte ihren Kopf auf seiner Brust platziert. Ihr Anblick brachte ihn zum Lächeln und er gab ihr einen Kuss auf ihr wirres Haar.
Er selbst hatte seine pochenden Schlefen bemerkt, die vielen leeren Alkoholflaschen gesehen und eins und eins zusammengerechnet. Da hatte er eine Idee: er sollte sie überraschen- mit Dingen, die gegen ihrem Kater helfen würden.

Als er in Gedanken die Bettdecke lüftete erschrak er kurz. Das nicht ohne Grund, denn sie waren beide nackt.
'Was haben wir getan?!'
Er wischte sich verzweifelt über sein Gesicht.
'Nein, nein, nein! Das darf doch nicht wahr sein! Warum haben wir das gemacht?'
Als seine Erinnerungen an den Abend zuvor so langsam wieder zu ihm zurück kehrten riss er vor Schock die Augen auf.
Er- Clint Barton- hatte mit seiner Partnerin geschlafen... Das konnte doch nicht wirklich passiert sein!
Er stand leise auf und zog sich etwas über. Dann ging er zu Nat's Tasche und fischte ein Top und ein Unterteil heraus. Er krabbelte ins Bett um seiner Partnerin diese anzuziehen.
Natürlich liebte er Nat- was er ihr ja auch gestern gebeichtet hatte- aber dafür könnten sie ihren Job verlieren. Was wäre denn dann? Außerdem konnte sie sich wahrscheinlich eh nicht mehr daran erinnern.
Als er sie wieder behutsam zugedeckt hatte stand er auf, nahm sich sein Hab und Gut vom Tisch und verließ den Raum um einzukaufen.
Zunächst suchte er nach einem Souvenirgeschäft. Um Nat eine Freude zu machen suchte er ein kleines vergoldetes Kettchen aus. Der Anhänger, der beide Seiten miteinander verband war ein Pfeil.
Mit einem "Hoffentlich wird sie sich darüber freuen." verließ er den Shop und ging weiter zu einem Becker und anschließend noch in die Apotheke gegenüber.
Auf dem Weg zurück zur Pension schaute er auf sein Handy. Er hatte zwei neue Nachrichten von Sarah, in denen sie fragte, wie es ihm und Natalia ging und was sie in nächster Zeit noch so vorhatten.
Um sich mit jemanden unterhalten zu können rief er sie an und klemmte sein Telefon zwischen Ohr und Schulter fest. Nach zwei langen Pieps-Tönen nahm sie das Gespräch an.
"Brüderchen?" Sie schien überrascht zu sein, dass er sich meldete.
"Am Apparat", grinste er und bog in eine andere Straße ein.
"Oh mein gott! Hi, wie geht's dir?" "Ziemlich gut... Naja, Nat und ich haben gestern die Minibar geplündert und ich bin leicht verkatert..." "Ist- das was Schlechtes? Du klingst so deprimiert." "Nein nein, alles okay. Bin halt noch ziemlich müde." Er versuchte überzeugend zu klingen, aber irgendwie gelang ihm das wohl nicht so recht. An der anderen Leitung wurde es Still. Seine Schwester schien über ihren bisherigen Dialog nachzudenken. "Was ist mit Natasha? Geht es ihr gut?" "Ich denke doch schon? Sie ist noch auf unserem Zimmer. Ich habe sie besser Schlafen gelassen."  "Was?! Du hast sie- deine beste Freundin- alleine gelassen? Mensch, Clint! Ihr seid Agenten! Was ist, wenn ihr etwas zustößt?!"
Verdammt. Daran hatte er noch überhaupt nicht gedacht... Was, wenn nun jemand diese Situation ausgenutzt und sie im Schlaf getötet hätte?!Unwillkürlich beschleunigten sich seine Schritte und er krallte sich an den Einkaufstüten fest.
"Ich beeil mich mal lieber. Mach jetzt Schluss, ja?" "Okay... Ach und Clint?" "Ja?" "Ich hab dich lieb." Dieser Satz beruhigte ihn wieder etwas und er musste lächeln.
Es würde Alles gut werden.
"Ich dich auch. Tschüss." Barton drückte auf 'Anruf beenden' und steckte das Smartphone wieder zurück in seine Jeans...

Er erreichte im Laufschritt die Pension und rannte den Flur entlang. Er verharrte kurz vor der Zimmmertür und lauschte- jedoch blieb alles still.
Er zog also den Schlüssel aus seiner Hosentasche und öffnete leise die Tür. Vorsichtig lugte er hinein und erblickte auf dem Bett Natasha... die am Leben war.
'Zum Glück!'
Sie sah noch verkaterter aus, als er es bei ihr für möglich gehalten hätte... immerhin hatte sie früher fast täglich eine Flasche Wodka geleert. Weil er ihr nicht noch mehr unnötige Kopfschmerzen bereiten wollte sagte er in einer leisen Lautstärke "Hey" und steuerte nach einem 'Guten Morgen-Kuss' auf Nat's Wange den Tisch gegenüber dem Bett an. Dort angekommen legte er die drei Tüten, seinen Geldbeutel und den Zimmerschlüssel ab.
Als er Natasha's Blick auf ihm bemerkte, stieg ihm die Hitze in die Wangen und er harrte noch eine Weile mit dem Rücken zu ihr aus, bis er sich wieder beruhigt hatte.
...
(Timeskip)
Nach dem Frühstück war nun schon etwa eine Stunde vergangen. Trotzdem kam seine Freundin einfach nicht wieder aus dem Bad heraus, was Clint große Sorgen bereitete. Darum entschied er sich dazu, zögerlich an die Holztür zu klopfen
"Nat?" Er lauschte, ob er eine Antwort bekam... was aber diesmal nicht der Fall war. "Nat, ich komme jetzt rein, okay?"
Langsam drückte er die Klinke nach unten und betrat den kleinen Raum.
Der Anblick, der sich ihm dort bot, ließ ihm das Blut in den Adern gefrieren.

Clintasha- Mission Budapestحيث تعيش القصص. اكتشف الآن