Befreiung

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Es waren nun schon viele Tage verstrichen. Ob ein langer oder kurzer Zeitraum seit ihrer Inhaftierung vergangen war, wussten sie nicht.
Sie wurden ab ihrem ersten Gespräch mit Cortez immer öfter zu ihm gebracht und von ihm verhört.
Beide Agenten wussten, dass er sie nicht ernsthaft verdächtigte. Er hielt sie immer noch für ein verliebtes Paar. Wahrscheinlich wurde Francesco noch nicht über die Hotel- Auseinandersetzung in Kenntnis gesetzt, was an sich ja schon ziemlich verwunderlich war.

Als die beiden wieder einmal auf den Stühlen im Zimmer des Südländers saßen und sich mit ebend diesem unterhielten, begann die Erde zu beben. Dabei ging so einiges an alten Vasen und anderen Einrichtungsgegenständen zu Bruch. Der Schrank zu ihrer linken fiel um und riss die kleine weiße Kommode in seiner Nähe mit sich.
"Was zum...!" Weiter kam er nicht. Clint hatte die Verwirrung des Fremden für sich genutzt, ihn mit den Füßen zu sich herunter gezogen und KO getreten. 

Und wieder einmal bemerkte er, wie seine Freundin erschöpft da saß- mit hängen Kopf und Schultern und nach vorne gebeugtem Oberkörper. "Ist alles in Ordnung?" Er drehte seinen Oberkörper in ihre Richtung. "Mmh, wird schon wieder..." "Hoffentlich. Der Idiot ist jetzt zwar bewusstlos, aber in deinem Zustand können wir hier nicht weg." "Ja, das... hast du super hingekriegt..." Unter ihren ihr ins Gesicht fallenden Strähnen konnte er ein schwaches Lächeln erkennen, das sich auf ihre Lippen geschlichen hatte. Aber nicht nur das Lächeln war schwach- auch sie selbst. Ihre Augenlider flimmerten kraftlos und wollten immer wieder zu fallen. "Nat! Nat, sieh. mich. an!"
Ihr Blick war leer. Als die Bedeutung seines Satzes aber so langsam in ihr Gehirn sickerte, wanderte sich sich ihrem Partner zu. "So ist's gut. Komm' bloß nicht auf die Idee, deine Augen zu schließen, klar?"
Sie musste lächeln. Es war lieb von ihm, dass er sich so um ihn sorgte.

Sie würde nicht mehr lange aushalten. Die paar Tage ohne Essen und Trinken hatten sie schwach und verletzlich werden lassen. Barton hielt sich dafür noch ganz gut, aber villeicht spielte er diese Stärke auch nur vor, um seine Freundin nicht noch mehr unnötiger Belastung auszusetzen. Bei dem Gedanken daran, dass sie mit großer Wahrscheinlichkeit an Unterzuckerung oder Flüssigkeitsmangel sterben würde, musste sie innerlich verächtlich schnauben. Wer hätte gedacht, dass die große Black Widow eines Tages so vergehen würde? Das war ziemlich lächerlich, selbst aus ihrer Sicht. Doch leider konnte sie nichts dagegen tun und auch nicht dagegen ankämpfen. Sie hatte schon einiges an Gewicht verloren und fühlte sich schlapp und ausgelaugt. Wenn das so weiter gehen würde...
"Nat?"
...Aber da war ja auch noch ihr bester Freund- der immer für sie da war, egal wie es ihr ging. Er durfte sie so nicht sterben sehen.
Nicht so!

Sie öffnete wieder ihre Augen und sah ihn an.
"Alles... alles gut... Ich bin hier." Natalia setzte sich aufrecht hin. Sie freute es, die Erleichterung in seinem Blick erkennen zu können.
"Kannst du aufstehen?" Nach einer kurzer Zeit antwortete sie zögerlich: "Ich kann es ja mal ausprobieren."
Die Aktion gelang tatsächlich. "Nun, werter Francesco, müssen wir leider Ihre Waffen konfiszieren." Mit einem Grinsen im Gesicht beugte sich Hawkeye nach unten, zog mit dem Mund das Messer aus dem Jackett des Bewusstlosen und schaffte es- nach ein paar Anläufen- damit die Schlösser ihrer Handschellen zu knacken.
"Los geht's."

Das war leichter gesagt, als getan. Auf den Fluren, die im Übrigen durch die Erschütterungen in ein rotes Notfalllicht getaucht wurden, konnte man kaum etwas erkennen. Sie liefen mehr als eine viertel Stunde herum ohne einen Ausgang zu entdecken. Erschwert wurde ihre Flucht noch zusätzlich durch die Russin. Sie brach hin und wieder in sich zusammen, sodass sie eine kurze Pause einlegen mussten.
Als sie das sechste Mal auf den Boden fiel und ihr Freund ihr nach oben helfen wollte, lehnte sie ab.
"Clint? Ich- ich kann nicht mehr. Bitte, lass' mich lieber hier liegen und geh. Ohne mich hast du noch eine Chance." Kurz durch ihre Bitte verunsichert erwiederte er mit verständnisloser Mine: "Das war ein Scherz, oder?" Als er jedoch ihrem ernsten Blick begegnete schüttelte der Agent energisch den Kopf, als wenn er einen schlimmen Gedanken aus seinem Kopf verbannen wolle. "Das kommt nicht in Frage! Ich bleibe bei dir, keine Widerrede, klar?!"
Er ließ sich neben ihr nieder und lehnte sich an die kühle Wand.
Er würde sie nicht verlassen.
Das konnte sie sich gleich mal wieder abschminken.
Natasha sank neben ihm auf den Boden.
Der Bogenschütze setzte sie seitlich auf seinen Schoß und zog sie in eine warme Umarmung. Das war genau das, was sie jetzt brauchte: Zuneigung und Ruhe. Er wollte ihr das in ihren letzten paar Momenten noch ermöglichen.
"Hey" ihre Stimme war ein fast lautloses, kaum vernehmbares Flüstern. "Pass auf dich auf Dummkopf."
Seine Augen füllten sich langsam mit Tränen. Sie war sich ihrer Situation voll im Klaren und wusste, was ihr nun in naher Zukunft bevor stand.
Die erste Träne tropfte auf sein Shirt und er begann unwillkürlich leise zu Schluchzen. Da spürte er eine zitternde kühle Hand, die ihm helfen wollte die Wassertropfen wegzuwischen.
"Du musst nicht weinen."
Langsam schlossen sich ihre Lider und die Rothaarige begann, gleichmäßiger zu atmen.
Barton strich ihr beruhigend über den Kopf, damit der Abschied für beide Seiten nicht so schwer ausfallen würde.

...Doch da tauchte am anderen Ende des Ganges eine Gruppe von Menschen in schwarzen Anzügen auf. SHIELD-Uniformen.
'Dann waren sie für die Explosion verantwortlich.', schoss es ihm durch den Kopf.
'Sie wollten uns retten!'
Ruckartig- jedoch auf seine Freundin achtend- sprang der junge Mann auf und machte laut auf sie aufmerksam.
Ihre Kollegen kamen schnell auf das Paar zu geeilt und hoben sie auf zwei Tragen. Sie setzten ihnen Mund umschließende Masken auf, die ihnen ein einschläferndes Gas verabreichten.
"Helfen Sie ihr! Als erstes müssen Sie ihr helfen!", bekam der Falke noch hervor, dann fiel er in einen tiefen, traumlosen Schlaf.

So meine Schätzchen
Bei uns sind es nur noch drei Tage bis zu den Sommerferien, dann geht's für mich nach Dänemark!!!*-*
Ich freue mich schon so riesig darauf. So, das musste ich mal los werden. :'D
Euch allen auch schöne Ferien ;)

Clintasha- Mission BudapestМесто, где живут истории. Откройте их для себя