Was nun?

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Das Frühstück am nächsten Tag verpassten sie um ihren Kater auszuschlafen.
Später- um etwa 11:30 Uhr- schlug Romanoff ihre Augen auf, nur um festzustellen, dass ihr kalt war. Als sie zur Seite sah, war die andere Betthälfte leer- kein Clint.
'Was ist gestern abend passiert?'
Sie konnte sich nur noch daran erinnern, wie sie und ihr Partner eindeutig zu viel Alkohol konsumiert und sich unterhalten hatten. Über was genau wusste sie leider Gottes nicht mehr.
'Wo ist nur dieser Trottel von einem Freund?'
Mit einem schweren Seufzen setzte sie sich auf und fuhr sich mit der Hand durch die Haare.
Sie saß- nur mit einem Top und Slip bekleidet im Bett und hielt sich ihren schmerzenden Kopf.
'Hatte ich beim Schlafengehen nicht andere Klamotten an?' fragte sie sich, ließ dies dann aber mit einem resignierten Kopfschütteln auf sich beruhen.

Da vernahm sie ein Geräusch- das Knacken des Schlüssels im Schloss.
Gerade, als sie sich schon mit einem Schuhanzieher hatte bewaffnen wollen, streckte Hawkeye seinen Kopf durch die Tür. Ein Blick in die Augen seiner Partnerin genügte, um ihm ein warmes Lächeln ins Gesicht zu zaubern.
"Hey.", flüsterte er, kam langsam hinein und schloss den Raum von innen ab.
Er ging auf sie zu und gab ihr einen schnellen Kuss auf die Wange. Das sie rot wurde bemerkte er nicht. Stattdessen war er damit beschäftigt, die drei Einkaufstüten in seinem Schlepptau unbeschadet zum Tisch zu bugsieren.

Natasha band ihre rote Mähne zu einem lockeren Dutt zusammen. Dann legte sie sich auf dem Bauch wieder hin und stützte sich auf den Ellbogen ab.
Der Vorteil war, dass sie aus diesem Blickwinkel perfekte Sicht auf das definierte Kreuz des Bogenschützen hatte und sein eng anliegendes Shirt diesen Eindruck noch zusätzlich verstärkte... Der Nachteil, dass sie ihren Blick nicht mehr abwenden konnte.
"Also Nat... Frühstück oder Tablette?" Dankbar streckte sie ihre Hand nach ihm aus. Er verstand und reichte ihr ein Aspirin. In Gedanken versunken öffnete er darauf eine Wasserflasche und kippte ein Wenig des Inhaltes in ein Glas.
Als sie die Medizin genommen hatte ließ sie sich auf ihren Rücken in die weichen Bettlaken fallen. "Mann, waren wir gestern dicht... Weißt du noch was passiert ist?"
Er starrte sie nachdenklich an und schüttelte dann zaghaft mit dem Kopf. "Nur noch ein paar Fetzen. Was ist mit dir?"
"Ich... hab ein totales Black out.", gab sie schüchtern zu. Das war zwar nicht das erste Mal, dass sie etwas gemeinsam getrunken hatten, dennoch fühlte sich etwas anders an als sonst...
"Hast du Lust auf Frühstück? Ich sterbe schon fast vor Hunger." Sie lachte leise und stupste ihn dann an der Schulter. "Du hättest ja schonmal etwas essen können." Er legte eine der Tüten auf die Mitte des Bettes und machte es sich ihr gegenüber im Schneidersitz gemütlich. Dann öffnete er seinen Einkauf.
Der Duft von Buttercroissants und anderen Leckerbissen stieg der Russin in die Nase, weswegen ihre Augen zu leuchten begannen.
"Danke."

Nach dem Festmahl verabschiedete sich die Rothaarige ins Bad. Dieses war für eine kleine Pension ziemlich geräumig und enthielt eine Wanne, eine Toilette und ein Waschbecken mit Spiegel.
Als sie ihre Sachen auszog, um sie gegen frische einzutauschen blieb ihr die Luft weg- ihr gesamter Körper war mit dunklen Knuschflecken übersäht. "Oh verdammt! Haben wir etwa...?!" Sie hielt sich entsetzt die Hand vor den Mund, um kurz danach in Tränen auszubrechen.
Nach etwa fünfzehn Minuten zog sie sich um und kauerte sich anschließend in die trockene Wanne.

Clintasha- Mission BudapestWhere stories live. Discover now